Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

Caféhochleistung oder: Wenn das Vorspiel zu lange dauert

Ein Eindruck vom alltäglichen Cafébesuch in Wermelskirchen

Hochleistungskaffeemaschinen brühen Kaffee in jedweder Form, als Espresseo, Kaffee Crema, Milchkaffee, Cappuccino, wie auch immer, in jedem Café in Wermelskirchen in Sekundenschnelle auf. Dennoch dauert es in fast jedem Café mitten in der Kleinstadt mit Herz ungeheuer lange, bis der Kaffee, in welcher Form auch immer, schließlich beim kaffeesüchtigen Kunden anlangt. Umgekehrt reziprok zu den Hochleistungskaffeemaschinen gestaltet sich das Dienstleistungssegment in der hiesigen Cafélandschaft. Nein, nein, es liegt gewiß nicht an nur spärlich eingesetztem Personal. In den beiden Cafés mitten in der Stadt, zu finden mit dem Anfangsbuchstaben „B“ im Alphabet, scheint es eher an der Organisation, besser Nichtorganisation der Dienstleistungen zu liegen, daß der Kunde samt Kaffeelust und Vorfreude übellaunig wird und matt, bevor er noch die Lippen an der Kaffeetasse ansetzen kann. Das Vorspiel dauert einfach zu lange, so daß der Hauptakt kein Vergnügen mehr zu bereiten vermag. Sozusagen eine indignatio präcox. Dabei ist es eigentlich gleichgültig, ob im Café ein Kellner, eine Kellnerin an den Tisch des Gastes kommt und eine Bestellung aufnimmt oder ob der Gast seine Bestellung in einer langen Schlange an einer Theke im Eingangsbereich des Cafés stehend zu platzieren sich bemüht. In dem einen Fall ermattet man sitzend, im anderen im Stand. Es ist ja nicht so, daß es keine Beispiele gäbe, wie ein Café auch organisiert sein könnte. Dazu müßte man nicht einmal in eine Nachbarstadt fahren oder die Metropolen rings um Wermelskirchen aufsuchen. Ein Blick in beispielsweise ein Eiscafé auf der Telegrafenstraße, also schräg gegenüber sozusagen, reichte vollkommen aus. Hier bekommt man flugs, was bestellt wurde, freundlich, humorvoll – italienisch eben. Oder man schaue sich die Filialen der Cafékette an Ortseingang und Ortsausgang an. Nur mitten in der Stadt will es partout nicht gelingen, den Kunden zum König zu machen statt zum Bittsteller.

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