Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

Azubis aus Forst sammelten spannende Eindrücke in Wermelskirchen 

VON KATHRIN KELLERMANN

Augenzwinkernd können Pia Kanig (20) und Maximilien Peter (26) ihre Eindrücke aus Wermelskirchen so zusammenfassen: „Hier ist alles viel größer – und die Straßen sind sehr viel steiler“, erzählen die beiden Auszubildenden der Partnerstadt Forst (Lausitz) gutgelaunt. Fünf Tage lang haben die beiden im Rahmen des Azubi-Austausches hinter die Kulissen der Stadtverwaltung Wermelskirchen schauen können – und „dabei viele spannende Eindrücke gesammelt.“ 

Größer ist nicht nur die Stadt Wermelskirchen, die etwa doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner wie Forst (Lausitz) hat, sondern auch die Verwaltung: „Wir haben etwa 300 Mitarbeitende und beispielsweise keine Berufsfeuerwehr“, erzählen sie. Auch ein eigenes Jugend- und Sozialamt hat die Stadtverwaltung nicht, sondern beide Ämter sind beim Kreis angegliedert. „Die lerne ich erst im kommenden Jahr kennen, wenn ich im dritten Lehrjahr bin“, sagt Pia Kanig, die in Forst ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolviert. 

Überrascht habe beide vor allem die große Rollen-Industrie in Wermelskirchen. „Das war uns bisher nicht bewusst, was hier alles produziert wird“, sagen sie. Davon, dass auch das Rhombus-Gelände einst zu diesem Industriezweig gehörte, ist zwar auf der Brache nicht mehr viel zu sehen, aber die Pläne für die Umgestaltung des Areals haben die beiden Azubis bei der Besichtigung begeistert: „Es ist inspirierend zu sehen, welche Ideen hinter den Plänen stecken“, sind sie sich einig. 

Ein Highlight für Maximilian Peter, der Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv, lernt, war der Besuch im Stadtarchiv. „Das ist eine Gemeinsamkeit: Beide Städte haben sehr engagierte Leiterinnen im Archiv“, sagt er. Wermelskirchen habe aber mehr gut erhaltene historische Dokumente und kaum Bestandsverluste. „In Forst wurde durch ein großes Feuer 1748 viel zerstört.“ 

Neben den vielfältigen Einblicken in die Arbeit der Stadtverwaltung Wermelskirchen blieb natürlich noch genug Zeit für ein buntes Rahmenprogramm, um die Stadt und das Bergische Land kennenzulernen. Ein Besuch auf Schloss Burg mit der Verkostung einer Bergischen Waffel war aber nur für Maximilian richtig passend. Denn: „Ich mag keinen Milchreis“, gesteht Pia. 

Die Stadtrallye in Köln musste wegen des Wetters zwar ausfallen, dafür stand die Besichtigung des Schokoladen-Museums an. Auch ein Grillabend mit Azubis der Stadt Wermelskirchen, Abstecher nach Dhünn und Dabringhausen, eine Fahrt nach Zons und eine Sneak-Preview von „The Fall Guy“ mit Emily Blunt und Ryan Gosling im Lumen in Solingen standen auf dem Programm. 

„Es war eine wirklich sehr schöne Woche mit einer tollen Atmosphäre“, resümieren Pia Kanig und Maximilian Peter zum Abschied. „Wir sind sehr herzlich empfangen worden und der fachliche Austausch hat viel Spaß gemacht.“ Vor allem Maximilian, dessen Freundin nach eigenen Angaben Fan des Bergischen Landes ist, wird sicher bald wiederkommen: „Vielleicht schon zur Herbstkirmes“, sagt er. 

Ein Wiedersehen mit Bürgermeisterin Marion Lück steht schon in wenigen Wochen an: Ende Juni reist sie zum ersten Mal in ihrer Amtszeit mit ihren Stellvertretern zu den Rosengarten-Festtagen in Forst (Lausitz). 

Hintergrund:
Im Rahmen der über 30-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Wermelskirchen und Forst (Lausitz) wurde das Projekt Azubiaustausch im Jahre 2011 aktiviert und während der Corona-Zeit ausgesetzt. In diesem Jahr fand der zehnte Austausch statt. Bereits Anfang April waren Denijel Hiesdorf – (3.Lehrjahr zum Verwaltungsfachangestellten), Isabella Seibel – (3.Lehrjahr zur Verwaltungsfachangestellten) und Iven Hiesdorf – (2.Studienjahr, Laufbahnausbildung zum Beamten) zu Besuch in Forst. Aus Forst konnten leider nur Pia Kanig – (2.Lehrjahr zur Verwaltungsfachangestellten) und Maximilian Peter – (2.Lehrjahr zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv) zum Azubi-Austausch nach Wermelskirchen reisen, weil Nancy Scheppan – (2.Lehrjahr zur Verwaltungsfachangestellten) krankheitsbedingt auf die Reise verzichten musste.

Alle Fotos © Stadt Wermelskirchen / Kellermann

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