Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

Zeit für Fragen

VON WOLFGANG HORN

Die Teilnahme eines führenden Mitglieds der hiesigen Jungen Union sowie des Landesverbands NRW der christdemokratischen Nachwuchsorganisation an einer Veranstaltung mit Donald Trump und bundesdeutschen Rechtsextremisten schlägt weitere Wellen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, fahren die Grünen im Land „schweres Geschütz gegen einen Nachwuchspolitiker der Union auf“.

Max Lucks, Bundestagsabgeordneter der Grünen aus Bochum und ehemaliger Bundesprecher der Grünen Jugend war „entsetzt“, als bei TikTok Bilder von der Gala auftauchten. Die Teilnahme von Ambrosini an dem Treffen „irritiere“ ihn sehr, so Lucks. Man müsse eine „außenpolitische Verantwortungslosigkeit“ annehmen, wenn mit Leuten auf einen Sekt angestoßen wird, die vom Ende der europäischen Souveränität träumen und der Ukraine ihre Hilfe streichen wollen. Die Junge Union sei gut beraten, sich klar zu distanzieren und Konsequenzen zu ziehen, so der Fachpolitiker für Menschenrechte. Alles andere ist sei ein „fatales“ Statement.

Ambrosini hatte, wie er sagte, „keine Gelegenheit, mit Trump zu sprechen. Hätte ich sie gehabt, hätte ich auch ihm deutlich gemacht, dass Deutschland unverbrüchlich an der Seite der Ukraine steht und wir uns wünschen, dass dies auch weiterhin für die USA gilt“. Das hätte den umstrittenen Ex-Präsidenten gewiß ordentlich beeindruckt. 

Man dürfe, so der Student der Rechtswissenschaft weiter, den Kontakt zur Jugendorganisation der Republikaner nicht der AfD überlassen. „Der Umstand, dass anscheinend auch Mitglieder der AfD versuchen, einen Kontakt zur offiziellen Partnerorganisation der JU aufzubauen, zeigt mir, dass es wichtig war, dort Flagge für die Union zu zeigen“.

NRW-Innenminister Herbert Reul, Chef des CDU-Bezirks Bergisches Land, ansonsten für ein klares Wort bekannt, kommentiert den umstrittenen New York-Trip des umstrittenen Nachwuchspolitikers aus Bergisch Gladbach ungewöhnlich diplomatisch. „Für jedes CDU-Mitglied gilt: Aufpassen, mit wem man sich abgibt. Nicht jede Veranstaltung, die zum Netzwerken interessant erscheint, ist wirklich sinnvoll. Das muss jeder für sich genau prüfen und sich dafür im Nachhinein auch Fragen gefallen lassen.“

Und die Zeit für Fragen ist gekommen.

Beitragsfoto © von M. H. auf Pixabay

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