Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

Unterrichtsbefreiung

Wermelskirchen | Samstags findet Nachhilfe statt im Waschcafé, neben dem Norma und genau gegenüber von den Bürgerhäusern. Nachhilfe in Deutsch, für junge Flüchtlinge aus aller Herren Länder. Am kommenden Samstag aber hat Lehrer Jochen Bilstein, einst Deutschlehrer am hiesigen Gymnasium, seinen Schützlingen frei gegeben. 

Von Wolfgang Horn

Junge Männer aus Guinea, ansonsten eifrige Schüler, die das Nachilfeangebot der hiesigen Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Wermelskirchen“ gerne wahrnehmen, haben um die Befreiung gebeten. Grund: Ein Flüchtling aus Guinea, der nunmehr in Köln lebt, hat für Samstag eine Demonstration der in Nordrhein-Westfalen lebenden Guineer in Düsseldorf vor dem Landtag angemeldet.

Demonstrationen von im Ausland lebenden Bürgern Guineas hat es kürzlich schon in Kanada gegeben, in Belgien, Frankreich, Spanien, überall. 105 Junge Männer unter zwanzig Jahren sind nämlich von Armee und Polizei im Auftrag der Regierung getötet, meist erschossen worden. Weil sie in Opposition stehen zur diktatorisch operierenden Regierung.

In Wermelskirchen leben etwa 25 Menschen, die ursprünglich aus Guinea kommen. Und Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland, das die meisten Guineer beherbergt, vielleicht 600, vielleicht mehr. Genau Zahlen sind nicht bekannt.

Was wissen wir hier im beschaulichen Wermelskirchen von der sozialen Lage, von den gesellschaftlichen Bedingungen, von der Politik in Guinea? Nichts. Die Flüchtlinge erst bringen Informationen und Bilder aus ihrer Heimat ins Bergische Land. Und hier in Deutschland bemühen sie sich, den Kampf in ihrer Heimat zu unterstützen, indem sie den Menschen Kenntnis geben von den Zuständen und Vorgängen bei Ihnen zu Hause.

Die schrecklichen Bilder von Mord und Totschlag aus Guinea wecken Verständnis für das Anliegen der Nachhilfeschüler, am Samstag frei zu bekommen.

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