In Fortsetzung ihres Vortragsabends im Evangelischen Gemeindehaus am 22. März haben am 22. April 2017 die Psychologen Dr. Dima Zito und Ernest Martin einen ganztägigen Workshop zum Thema „Begleitung von Flüchtlingen mit Traumatisierungen“ mit uns gestaltet.
Zunächst haben wir gelernt zu verstehen, was ein Trauma ist und wie es entsteht. „Wenn ein Mensch in großer Gefahr und Not keinerlei Möglichkeiten sieht, diese Notlage zu bewältigen oder ihr zu entkommen, dann kann ein Trauma entstehen. Die erlebte angstvolle Situation ist so stark, dass sie, obwohl sie schon Jahre zurückliegen kann, immer noch unbewusst präsent ist,“ sagte Dr. Dima Zito.
Taumatisierten Menschen fällt es schwer, im Hier und Jetzt zu leben. Darum ist es wichtig, sie in die Gegenwart zu holen. „Jetzt und hier leben wir, spüren wir, fühlen wir. Gestaute Gefühle müssen wieder in Fluss kommen,“ sagte Ernest Martin.
In kleinen Übungen haben wir gelernt, ganz „da“ zu sein, ganz in diesem Moment unseres Lebens. Jede freundliche Begegnung, Zuwendung und Herzlichkeit hilft dabei, wieder Vertrauen in das Leben zu fassen.
Die Referenten: Dr. Dima Zito und Ernest Martin, tätig am Pschosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Düsseldorf.
Am Ende des Tages waren wir uns einig: Achtsam und ganz im Hier und Jetzt zu leben – das ist nicht nur für Flüchtlinge wichtig, das geht uns alle an.
Mich hat dieser Workshop an das Wort Jesu erinnert: „Sorget nicht um euer Leben. Denn euer himmlischer Vater, weiß, was ihr braucht.“ (Matthäus 14) Ich glaube, er meinte: Gebt euch im Vertrauen ganz dem Leben hin!