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FERNSEHTIPP: ARMENIEN – DIE RÜCKKEHR DES LEOPARDEN

Sonntag, 10. MÄRZ 2023, 19:30 Uhr auf ARTE

Arus Nersisian leitet ein Naturschutzgebiet im Südwesten Armeniens, direkt an der Grenze zur Exklave Nachitschewan. Dort hat sie in ihrem Heimatdorf auch ein Kulturfestival gegründet. Beide Projekte sind ihrem großem Herzensanliegen gewidmet: Sie möchte den Menschen in dieser krisengeschüttelten Grenzregion Hoffnung schenken und den Jugendlichen Perspektiven bieten, damit sie künftig eine gesicherte Lebensgrundlage finden. Der Film begleitet sie bei ihrer Arbeit und den besonderen Herausforderungen, kurz vor der Festivalzeit – und auch kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes.

Als 24jährige hat Arus die Leitung des Arpa-Naturschutzgebietes übernommen, als erste und bislang einzige Frau Armeniens in dieser Position. Nur 3.000 Hektar groß ist das Schutzgebiet mit seinen spektakulär rostroten Felsen in der Provinz Wayoz Dsor. Wilderer hatten die Artenvielfalt in der Region dezimiert. Nach Jahren intensiver Arbeit im Naturschutzgebiet feiert Arus mit ihrem Team nun einige Erfolge: Die Bezoar-Ziegen haben sich signifikant vermehrt, einige Braunbär-Familien bevölkern das Gebiet. Selbst der Persische Leopard ist zurück in der Region, seitdem er hier wieder genügend Beute findet. Seine Entdeckung war einer der großen, magischen Momente für Arus und die Ranger.

Arus‘ Geschichte zeigt die Vielfalt der armenischen Identität: Die Schönheit der Region, der kulturelle und traditionelle Reichtum sowie den Alltag im Wandel zwischen Tradition und Moderne. Das Gata-Festival in Khachik ist ein Fest für die Menschen. Neben Tänzen und Gesängen präsentiert hier Vahe Keushguerian, ein Armenier aus der Diaspora, den jüngsten Wein aus dem Bergdorf. Er hat die verwilderten Reben in Grenzlage reanimiert und unterstützt so die lokalen Bauern. Der Steinmetz Rouben Ghazaryan hingegen öffnet den Festival-Besucher*innen die Augen für ein altes, armenisches Weltkulturerbe. Er fertigt moderne Interpretation der Chatchkars an, den legendären Steinkreuzen. Seine Inspirationsquelle ist das Kloster Noravank aus dem 13. Jahrhundert.

Doch diese Bemühungen erleben einen herben Rückschlag, als der politische Konflikt mit den aserbaidschanischen Nachbarn erneut eskaliert. Wenige Tage vor dem geplanten Festival in Khachik erobert Aserbaidschan Berg-Karabach. 100.000 Armenier fliehen von dort, aus Angst vor „ethnischen Säuberungen.“ Auch in Khachik, an der Grenze zur aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan im Westen Armeniens, fühlen sich die Bewohner bedroht. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Schießereien im Grenzgebiet. Deshalb werden sämtliche Veranstaltungen abgesagt. Und Arus muss handeln.

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