Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCLVII)

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen nähert sich wieder der 30.000er-Marke: Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 29.426 neue Fälle gemeldet. Das sind 9019 mehr als am Donnerstag vor einer Woche. 293 Menschen sind nach einer Infektion verstorben, zwölf weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zum Vortag auf 160,1 (153,2). In seinem aktuellen Lagebericht schreibt das RKI: “Nach einem vorübergehenden Rückgang der Fallzahlen über die Osterfeiertage setzt sich der starke Anstieg der Fallzahlen fort.” Rund um die Osterfeiertage sei weniger getestet und gemeldet worden. Wie gestern liegen weiterhin 15 von 16 Bundesländern bei einer 7-Tage-Inzidenz von mindestens 100. Die einzige Ausnahme ist Schleswig-Holstein mit einer Inzident von 77,5 (-0,2 zum Vortag). Mit Sachsen-Anhalt liegt heute ein drittes Bundesland über 200. Alle Länder außer Schleswig-Holstein und Saarland melden heute steigende Werte. Deutschlands Intensivmediziner fordern von der Politik sofort harte Corona-Schutzmaßnahmen. “Wir können es uns nicht leisten, noch wochenlang zu diskutieren”, warnt der wissenschaftliche Leiter des Intensivbettenregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Christian Karagiannidis. Die Vereinigung erwartet, dass der bisherige Höchststand von etwa 6000 Covid-19-Intensivpatienten noch im April wieder erreicht wird. Wenn das geplante Bundesgesetz erst Ende April beschlossen werde, werde die Patientenzahl auf 7000 steigen, prognostiziert der jetzige DIVI-Präsident Gernot Marx. Die Essener Universitätskliniken nähern sich bei der Belegung der Intensivstationen mit Covid-19-Patienten wieder dem bisherigen Höchstwert aus dem vergangenen Jahr. Im Dezember 2020 sei mit 41 Corona-Patienten auf Intensivstationen die bisher höchste Zahl erreicht worden, aktuell seien es 38, sagt ein Kliniksprecher. Bundesweit liegen die Essener Universitätskliniken im Millionen-Ballungsraum Ruhrgebiet nach der Charité Berlin bei der Corona-Patientenzahl in der Spitzengruppe. Mittlerweile ist die britische Coronavirus-Mutation B.1.1.7 die dominierende SARS-CoV-2-Variante in Deutschland. Sie macht derzeit einen Anteil von 84,8 Prozent aller Infektionen aus, so das Robert-Koch-Institut. Die Analyse der 7-Tage-Inzidenzen der letzten Wochen zeigt einen exponentiell ansteigenden Trend, basierend auf der 7-Tage-Inzidenz der britischen Mutante seit Januar 2021. Auf Grund des nun hohen Anteils von B.1.1.7 ist insgesamt nicht mit einer Abschwächung des Anstiegs zu rechnen, heißt es im Bericht des RKI. Trotz anhaltender Kritik verteidigt Vizekanzler Olaf Scholz die geplanten Ausgangsbeschränkungen wegen der dritten Corona-Welle als “verhältnismäßig”. “Das hat überall geholfen. In vielen Staaten der Welt ist das gemacht worden. Und es hat die Inzidenzwerte nach unten gebracht”, sagt der Finanzminister in der ARD. “Deshalb ist das eine Maßnahme, die zu den vielen anderen dazugehört. Und sie ist auch verhältnismäßig.” Nach dem Lieferstopp für den Impfstoff von Johnson & Johnson fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, dass Deutschland eine nationale Notfallzulassung für die Vakzine des Tübinger Herstellers Curevac vorbereitet. “Wenn Curevac ähnlich gut wirkt wie Biontech oder Moderna, was zu erwarten ist, sollte der Impfstoff schnellstmöglich zugelassen und verimpft werden”, sagte Lauterbach dem Spiegel. Auf das Plazet der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) solle Deutschland dann nicht warten: “Bei der EMA dauert es oft zu lange, das haben wir schon bei Biontech gesehen.” Ebenso wie die Vakzinen von Biontech und Moderna ist auch die von Curevac ein mRNA-Impfstoff. In den kommenden Wochen sollen die Ergebnisse der Phase-3-Studie veröffentlicht werden. Bis zu einer offiziellen Zulassung durch die EMA könnten dann jedoch nochmals mehrere Wochen vergehen. Angesichts des Infektionsgeschehens und der sich mit Corona-Patienten füllenden Krankenhäuser hat der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, Michael Albrecht, die Aufhebung der Impfpriorisierung gefordert. “Jetzt geht es um Geschwindigkeit”, sagt er. Man müsse verstärkt diejenigen impfen, die viel unterwegs sind, Kontakte haben und gefährdeter sind, sich anzustecken. “Es geht darum, in kurzer Zeit möglichst viele Leute zu impfen und sich nicht endlos in bürokratischen Diskussionen um Priorisierungslisten aufzuhalten”, so Albrecht. Die täglichen Impfzahlen nehmen in dieser Woche wieder Fahrt auf: Laut dem Impfmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben am Dienstag 530.537 Menschen in Deutschland eine Impfdosis erhalten. Davon entfielen 464.701 auf Erstimpfungen und 65.836 auf Zweitimpfungen. Das sind insgesamt über 80.000 Impfungen mehr als am Dienstag vor einer Woche. Damit sind mittlerweile knapp über 14 Millionen Bundesbürger mindestens einmal geimpft worden. Rund 5,2 Millionen haben bereits eine zweite Impfung erhalten. Die europäische Hackervereinigung Chaos Computer Club hat gefordert, keine Steuermittel mehr für die Luca-App zur Corona-Kontaktnachverfolgung auszugeben. Club-Sprecher Linus Neumann verweist auf eine “nicht abreißende Serie von Sicherheitsproblemen” bei dem Luca-System. Zuvor hatten Datenschutz-Aktivisten auf Schwachstellen bei den Luca-Schlüsselanhängern verwiesen, die für Menschen ohne Smartphone gedacht sind. “Wer den QR-Code (eines Schlüsselanhängers) scannt, kann nicht nur künftig unter Ihrem Namen einchecken, sondern auch einsehen, wo Sie bisher so waren”, kritisiert Neumann. Er verweist dabei auf Recherchen, die im Netz unter dem Titel “Lucatrack” veröffentlicht wurden. Vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Corona-Infektionszahlen schränkt Mecklenburg-Vorpommern die Betreuung in Kitas von kommenden Montag an deutlich ein. Dann ist landesweit nur noch eine Notbetreuung möglich, wie das Sozialministerium mitteilt. Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales ist der landesweite Inzidenzwert auf 158,3 geklettert. Es wurden mit 575 Neuinfektionen so viele Fälle gemeldet wie nie zuvor während der Pandemie. Anspruch auf die Notfallbetreuung können laut Ministerium etwa Alleinerziehende oder Eltern haben, bei denen mindestens einer im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeitet. Dazu zählt demnach beispielsweise der Gesundheits- und Pflegebereich, Polizei und Feuerwehr oder Schulen. Es sind insgesamt 29 Kitas und Horte von Corona-Fällen betroffen. Die Schüler in Nordrhein-Westfalen sollen ab Montag in einem Wechselmodell wieder in die Klassenzimmer zurückkehren dürfen, heißt es aus Koalitionskreisen. In dieser Woche sind die meisten Schüler direkt nach Ende der Osterferien wegen ansteigender Corona-Zahlen wieder im Distanzunterricht zu Hause. Details der Neuregelung wird Schulministerin Yvonne Gebauer vorstellen. Die Möglichkeit, abwechselnd wieder in den Unterricht zurückzukehren, wird wohl gedeckelt: Wo die Schwelle von 200 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten wird, darf es keinen Präsenzunterricht mehr geben. Damit nimmt NRW die Regelung der geplanten “Corona-Notbremse” des Bundes vorweg. Die Freien Wähler geben im Streit um die Bundes-Notbremse nicht auf: Die Bundesvereinigung kündigt an, per Verfassungsbeschwerde am Bundesverfassungsgericht gegen die geplante Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes vorgehen zu wollen. “Mit einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes will Kanzlerin Angela Merkel und die schwarz-rote Bundesregierung die Länder in ihren Kompetenzen beschneiden”, sagt Parteichef Hubert Aiwanger, der in Bayern Wirtschaftsminister ist. Der Bund sei nicht die richtige Ebene, pragmatische und sinnvolle Entscheidungen anstelle der Länder zu treffen. Aus Sicht der Freien Wähler werde mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes das Subsidiaritätsprinzip ausgehebelt. Zur Eindämmung der dritten Corona-Welle reicht nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die geplante Bundes-Notbremse nicht aus. “Wir halten es für richtig, dass auf Bundesebene diese Notbremse fest verankert wird. Allein das wird es aber noch nicht helfen, wir müssen uns mehr überlegen”, sagt der CSU-Chef am Rande der Sitzung der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag. Notwendig sei etwa “ein moderneres und flexibleres Impfkonzept, um die Geschwindigkeit durch einen Bürokratieabbau zu erhöhen und “vor allem um zu flexibilisieren”. Söder betont, die Corona-Lage in Deutschland sei weiter sehr schwierig. Es würden sich alle Prognosen zu den Infektionszahlen bestätigen. “Es steigt und steigt und steigt. Es geht nicht zurück”, sagt Söder. “Regional stoßen wir mittlerweile an unsere Grenzen.” Die SPD im Bundestag will Nachteile bei Kindern und Jugendlichen infolge der Corona-Beschränkungen mit einem Förderprogramm von zwei Milliarden Euro ausgleichen. Lernrückstände müssten aufgeholt, Jugendlichen mit weiterem Nachholbedarf müsse geholfen werden, sagt der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider. “Es geht darum, die Schwächsten zu stärken.” Bund und Länder beraten bereits seit Längerem über ein solches Programm. Geplant ist bisher aber nur eine “Nachhilfe-Milliarde”. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will nächste Woche ein Gutachten über mögliche Thrombosen durch den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson abgeben. Die Prüfung werde beschleunigt, teilt die Behörde mit. Bis zu der Entscheidung könne der Impfstoff aber weiter uneingeschränkt eingesetzt werden. Die EMA hält weiterhin daran fest, dass die “Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern”, höher zu bewerten seien als die Risiken von Nebenwirkungen. Bereits in der vergangenen Woche hat die EMA angekündigt, dass sie sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen nach Impfungen untersuche. Die Niederlande, Schweden, Dänemark und Italien werden den Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson vorerst nicht anwenden. Zunächst müsse mehr über mögliche Thrombosen bekannt sein, teilt der niederländische Gesundheitsminister Hugo de Jonge mit. Der Minister will das Gutachten der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) abwarten – Schweden verfolgt den gleichen Plan. Ähnlich äußert sich die dänische Gesundheitsverwaltung Sundhedsstyrelsen dazu. Die USA haben zuvor die Impfung mit dem Präparat nach einigen Fällen von Blutgerinnseln in Hirnvenen ausgesetzt. Der Hersteller hat auch EU-Staaten empfohlen, bereits gelieferte Dosen nicht zu nutzen. Frankreich hält an der Impfung mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson fest. Es würden, wie geplant, Menschen im Alter von über 55 Jahren geimpft, sagt Regierungssprecher Gabriel Attal nach einer Kabinettssitzung in Paris. Eine erste Lieferung mit rund 200.000 Impfdosen sei im Land bereits eingetroffen. Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat mitgeteilt, dass er den Marktstart seines Impfstoffs in Europa verzögert. Man habe Berichte über Sinusvenenthrombosen erhalten und sich für die Verzögerung entschieden. Der Konzern arbeite nun mit Experten und den Gesundheitsbehörden an der Untersuchung der Fälle. Wie Attal sagt, hält die Regierung auch am Impfstoff von Astrazeneca fest. Der Sprecher räumt aber ein, dass es Zweifel in der Bevölkerung an diesem Impfstoff gebe. In der Türkei erreicht die Anzahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ein neues Hoch. Das türkische Gesundheitsministerium meldet 62.797 neue Fälle. Damit steigt die Zahl erstmals seit Beginn der Pandemie über 60.000. Auch die Zahl der für den Tag gemeldeten Todesfälle erreicht mit 279 den höchsten offiziell gemeldeten Wert bisher. Die Regierung reagiert mit Verschärfungen der Beschränkungen. So beginnt die abendliche Ausgangssperre zwei Stunden früher, also schon um 19 Uhr. Zudem gelten nun Beschränkungen für Reisen zwischen Provinzen. Die Türkische Ärztevereinigung TTB warnt zudem vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. Krankenhäuser seien mit Covid-19-Patienten überfüllt. Selbst die zusätzlich eingerichteten Stationen reichten nicht aus, um dem Bedarf gerecht zu werden. Die Bundesregierung stuft die Türkei seit Sonntag als Corona-Hochinzidenzgebiet ein. In England sollen flächendeckend Zentren zur Behandlung von Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung (Long Covid) geschaffen werden. Das kündigt der Chef des englischen Gesundheitsdiensts NHS, Simon Stevens, an. Bis Ende des Monats solle es bereits 83 solcher Zentren in ganz England geben. Unter Long Covid oder Post Covid werden Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung verstanden, die auch Menschen mit zunächst nur leichten Symptomen betreffen können. Unter anderem gehören dazu Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust und Konzentrationsprobleme. Daten der britischen Statistikbehörde ONS zufolge haben mindestens 600.000 Menschen in England länger als zwölf Wochen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gelitten. Die Schweiz sucht nach Wegen, um die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Coronavirus im eigenen Land zu stärken. Die Regierung wolle damit sicherstellen, dass die gesamte Bevölkerung Zugang zu den Arzneien habe, wie Gesundheitsminister Alain Berset sagt. Der Auftragsfertiger Lonza produziert unter anderem in der Schweiz Schlüssel-Wirkstoffe für den Impfstoff von Moderna, bisher hat das Land aber nicht direkt in Produktionskapazitäten investiert. Dies könnte sich mit dem Vorstoß nun ändern. Die Regierung will zudem 100 Millionen Franken für den Kauf vielversprechender Medikamente gegen Covid einsetzen. Dazu gehören teure Antikörper-Therapien, mit denen Personen, die noch nicht geimpft sind, aber etwa mit Infizierten in einem Haushalt leben, vorbeugend behandelt werden können. Eines dieser Medikamente stammt vom US-Unternehmen Regeneron und dem Schweizer Roche-Konzern. Die Schweiz lockert ihre Corona-Regeln trotz steigender Infektionszahlen ab kommendem Montag. Unter anderem dürfen Restaurantterrassen, Kinos, Universitäten und Fitnesszentren ab 19. April wieder öffnen, wie die Regierung bekanntgibt. Auf den Terrassen gilt Sitz- und Maskenpflicht. Die Masken dürfen nur zum Verzehr abgelegt werden. Theater und Konzerthäuser dürfen nur ein Drittel ihrer Sitzkapazität anbieten. Veranstaltungen im Freien sind mit bis zu 100 Gästen wieder erlaubt, mit bis zu 50 Personen in Innenräumen. “Die Zahlen steigen zwar, aber nicht sehr stark”, sagt Gesundheitsminister Alain Berset. Deshalb sei die Regierung bereit, “etwas mehr Risiken einzugehen.” Auf die Lockerungen haben die Wirtschaftsverbände seit Tagen gedrungen. Die Regierung hat den Forderungen nachgegeben, obwohl die Zahl der gemeldeten Infektionen weiter steigt. Auf Mallorca ist nun auch erstmals die brasilianische Coronavirus-Variante P1 festgestellt worden. Das bestätigt der Chef der Mikrobiologie von Palmas Krankenhaus Son Espases, Antonio Oliver. Die Mutation sei am Vortag bei einer routinemäßigen genaueren Untersuchung, der sogenannten Sequenzierung, eines positiven PCR-Tests vom 29. März entdeckt worden. In Deutschland hat es erheblichen Ärger ausgelöst, dass Zehntausende Deutsche zum Osterurlaub auf die beliebte Ferieninsel gereist sind. Ende März sei es bei einer Sportveranstaltung auf der Insel und privaten Kontakten zu einem Infektionsherd gekommen, sagt Oliver. 49 Personen seien damals auf Corona getestet worden, neun davon positiv. Nun sollten auch die anderen acht positiven Tests daraufhin untersucht werden, ob es sich ebenfalls um P1 handelte. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat damals der Balearen-Regierung unterstellt, sie habe einen P1-Fund vertuscht und trickse bei den niedrigen Corona-Zahlen. Polen meldet 803 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, die zweihöchste Zahl seit dem Beginn der Pandemie. Viele der ursprünglich bis Montag angedachten Beschränkungen würden um eine Woche verlängert, gibt Gesundheitsminister Adam Niedzielski bekannt. Allerdings soll dann Sport im Freien zugelassen werden und Kindergärten wieder öffnen. Hotels bleiben dagegen bis zum 3. Mai geschlossen. In Polen leben 38 Millionen Menschen. Das EU-Land Dänemark verzichtet nun dauerhaft auf den Einsatz des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca. Die Impfkampagne werde ohne das Präparat des britisch-schwedischen Unternehmens fortgesetzt, gibt der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung, Søren Brostrøm, auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt, dass der derzeitige islamische Fastenmonat Ramadan eine beschleunigte Ausbreitung des Coronavirus im Nahen Osten und in Nordafrika zur Folge haben könnte. Bereits in der vergangenen Woche seien die Corona-Infektionsraten in diesen Regionen um 22 Prozent und die Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus um 17 Prozent gestiegen, sagt der WHO-Regionalchef für die östlichen Mittelmeerländer, Achmed al-Mandhari. Der WHO-Vertreter spricht von einem “beunruhigenden Trend”, der sich während des Ramadan verschlimmern könnte. In vielen muslimisch geprägten Staaten gibt es Einschränkungen für Gläubige. So sollen sie etwa zu Hause beten, mancherorts gelten nächtliche Ausgangssperren. Al-Mandhari betonte, die Hygiene- und Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus stünden im Einklang mit den Grundwerten des Islam: “Kümmere Dich um Deine physische Gesundheit und schade Anderen nicht.” Die Regierung von Argentinien verhängt wieder strenge Ausgangssperren über große Teile des südamerikanischen Landes. Im Großraum Buenos Aires dürfen die Menschen ab Freitag zwischen 20 Uhr und 6 Uhr ihre Häuser nicht verlassen. Ausgenommen sind lediglich Arbeiter in essenziellen Sektoren. Alle sozialen, sportlichen, kulturellen und religiösen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen werden untersagt. Schulen und Kindergärten schließen bis Ende April. In der Metropolregion Buenos Aires leben etwa 14,8 Millionen Menschen – das entspricht rund 37 Prozent der argentinischen Gesamtbevölkerung. Zuletzt hatte die Zahl der Neuinfektionen in Argentinien neue Höchstwerte erreicht. Am Dienstag wurden gut 27.000 neue Corona-Fälle registriert – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Nach einjähriger Einreisesperre wegen der Corona-Pandemie lässt Israel vom 23. Mai an wieder Touristen ins Land. Voraussetzung sei, dass die Menschen gegen das Coronavirus geimpft sind und zusätzlich einen negativen PCR-Test nachweisen können, teilen die Ministerien für Gesundheit und Tourismus des Landes mit. Nach ihrer Ankunft müssten sich die Touristen zudem einem Antikörpertest unterziehen, um ihre Immunisierung gegen das Coronavirus nachzuweisen. Die Einreisegenehmigung für Touristen gilt zunächst nur für eine begrenzte Zahl von Gruppenreisenden. In einem zweiten Schritt sollten die Grenzen dann auch für Individualreisende wieder geöffnet werden. Die Pflicht für den Antikörpertest zum Nachweis der Corona-Impfung könne unter Umständen aufgehoben werden, erklären die Ministerien. Dies sei vom Fortschritt der Verhandlungen mit anderen Staaten zur gegenseitigen Anerkennung von Impfbescheinigungen abhängig. In den USA steigt die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter an. Am Dienstag meldeten die Behörden mit 77.312 neuen Fällen rund 15.000 mehr als vor genau einer Woche, wie aus Daten der “New York Times” hervorgeht. Die Anzahl der Toten mit einer bestätigten Infektion blieb vergleichsweise stabil bei 987. Am vergangenen Dienstag waren es demnach 907 gewesen. In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 200.739 Neuinfektionen – das sind erstmals mehr als 200.000 binnen 24 Stunden. Damit haben sich nachweislich mehr als 14,1 Millionen Menschen in Indien mit dem Coronavirus angesteckt. Nur die USA weisen mit mehr als 31,4 Millionen mehr Ansteckungsfälle auf. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus sei um 1038 auf 173.123 gestiegen, teilt das Ministerium in Neu-Delhi mit. Beim größten religiösen Fest der Welt werden in Indien mehr als 1000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Von rund 50.000 innerhalb von zwei Tagen beim Kumbh-Mela-Fest in Haridwar genommenen Tests seien 1002 positiv ausgefallen, erklären Behördenvertreter. Ungeachtet der Pandemie haben dort zehntausende Menschen als Teil eines Rituals ein Bad im Ganges genommen und sich dabei dicht an dicht gedrängt. Das Ritual gehört zu den heiligsten Zeremonien der Hindus und findet in Haridwar nur alle zwölf Jahre statt. Die Menschen seien überzeugt, “dass Mutter Ganga sie vor dieser Pandemie retten wird”, sagt Siddharth Chakrapani, ein Mitglied eines der Organisationskomitees der Kumbh Mela. Experten machen große religiöse Veranstaltungen und politische Wahlkampfkundgebungen für die derzeitige Welle von Coronavirus-Infektionen in Indien verantwortlich. Erst kürzlich hat Indien Brasilien als Land mit der zweithöchsten Zahl an Corona-Infektionen weltweit überholt.

Beitragsfoto © geralt (Pixabay)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.