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Rolf-Dieter Krause erhält die Médaille Charlemagne 2017

Der deutsche Fernsehjournalist und ehemalige Leiter des ARD-Studios Brüssel Rolf-Dieter Krause wird am 18. Mail in Aachen die Karlsmedaille für europäische Medien, die “Médaille Charlemagne pour les Médias Européens”, erhalten. Mit dieser Medaille wird seit dem Jahr 2000 im Vorfeld der Karlspreis-Feierlichkeiten eine europäische Persönlichkeit oder Institution ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Medien in besonderer Weise um den Prozess der europäischen Einigung und um die Herausbildung einer europäischen Identität verdient gemacht hat. Die Moderation der 2017er Preisverleihung wird die TV-Journalistin Ines Arland übernehmen.

Mit Vergabe dieser 17. Karlsmedaille würdigt das Kuratorium des Vereins „Médaille Charlemagne“ die Verdienste Krauses als Journalist und Korrespondent in Brüssel. Ihm sei es in hervorragender Weise gelungen, seinen Zuschauerinnen und Zuschauern die teils komplexen Sachverhalte, Hintergründe und Strukturen der europäischen Politik nachvollziehbar zu erläutern und sie den Bürgerinnen und Bürgern verständlich zu machen. „Rolf-Dieter Krause war, obwohl in Europa als überzeugter Europäer bekannt, in seinen Analysen gegenüber dem Konstrukt Europa durchaus auch sehr kritisch, ja teilweise sogar skeptisch. Mit seinen Analysen und seiner Art der Kommentierung aber hat er wesentlich dazu beigetragen, den Menschen die Idee eines vereinigten Europas näher zu bringen“, so die Begründung des Kuratoriums.

Warum ist Europa eigentlich so wichtig?
„Europa ist für viele Menschen nach wie vor sehr weit entfernt. Es besteht häufig nur aus bürokratischen Institutionen und was darin geschieht, ist vielen nicht klar. Wer ist für was zuständig? Welche Auswirkungen haben europäische Entscheidungen auf die Mitgliedsstaaten und deren Bürgerinnen und Bürger? Um welche Entscheidungen handelt es sich überhaupt? Und warum ist Europa eigentlich so wichtig? Rolf-Dieter Krause hat als Journalist und als Leiter des ARD-Studios in Brüssel versucht, den Zuschauerinnen und Zuschauern auf alle diese Fragen eine Antwort zu geben. Er beschränkte sich hierbei nicht nur auf die bloße Weitergabe von Informationen und Fakten, sondern verstand seine Aufgabe sehr viel weitergehender. Er kommentierte und erläuterte, durchleuchtete und ordnete ein“, sagte Michael Kayser, Vorsitzender des Vereins „Médaille Charlemagne“, bei der Bekanntgabe des aktuellen Preisträgers heute (30. März) in Aachen.

Die Aachener Bürgermeisterin Dr. Margrethe Schmeer erinnerte daran, dass im aktuellen Kontext die ungehinderte Arbeit von Journalisten und die Pressefreiheit wichtiger sei denn je, wenn man die Zustände in der Türkei und in den USA bedenke, wo Journalisten eingesperrt, als Lügner bezeichnet und seriöse Nachrichten als „Fake News“ weggewischt würden. „Ich freue mich, dass mit Rolf-Dieter Krause ein Journalist ausgezeichnet wird, der seinen Beruf mit Leidenschaft und Enthusiasmus ausgefüllt hat, der stets genau beobachtet, analysiert und Themen auch für Laien verständlich erklärt und der ein sachlich kritischer Begleiter der europäischen Thematik bleibt“, sagte sie.

Rolf-Dieter Krause hat Europa ein Gesicht gegeben
Dr. Jürgen Linden, Vorsitzender des Karlspreis-Direktoriums, betonte, dass in vielen Ländern, selbst mitten in Europa, kritischer Journalismus seitens der Regierungen mittlerweile nicht mehr zugelassen werde. Wie und vor allem von wem sollen Bürgerinnen und Bürger jedoch frei und unabhängig informiert werden, wenn nicht von Journalisten? Er stellte fest: „Rolf-Dieter Krause hat als freier und unabhängiger Journalist Europa ein Gesicht gegeben. Mit seinen teils sehr kritischen Analysen und Kommentierungen hat er Probleme punktgenau beleuchtet und hinterfragt. Auch wenn es mal ungemütlich wurde, hat er nicht den leichten Weg genommen, sondern ist immer seiner Überzeugung treu geblieben. Immer im Sinne der Zuschauerinnen und Zuschauer und immer im Sinne Europas“.

Bisherige Preisträger waren der Publizist Lord George Weidenfeld (GB), der Autor Cees Nooteboom (NL), der Produzent Jan Mojto (D), der Regisseur Jean-Jacques Annaud (F), der ehemalige Intendant des Westdeutschen Rundfunks Köln Fritz Pleitgen (D), die polnische Schauspielerin Krystyna Janda (PL), die Stiftung Berliner Philharmoniker, gemeinsam die Regisseure Fatih Akin (D) und Abdellatif Kechiche (F), die Organisation „Reporter ohne Grenzen“, der Musiker André Rieu (NL), die Verlegerin Inge Schönthal-Feltrinelli (I), die russische Zeitung Novaya Gazeta, der Historiker und Journalist Timothy Garton Ash (GB), die European Film Academy (EFA), die OSZE-Beauftragte für die Freiheit der Medien, Dunja Mijatovíc (BIH) sowie im vergangenen Jahr der Eurovision Song Contest.

Die Stifter des Preises
Gestiftet wird der Preis vom Verein „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“, dem folgende Institutionen angehören: Stadt Aachen, Stadt Maastricht, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Film- und Medienstiftung NRW, Arte – der Europäische Kulturkanal, BBC World Limited, Deutsche Welle, EOS Entertainment, Discovery Networks Deutschland, Euronews, der Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen sowie die Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen. Der Verein wurde 2006 auf Initiative der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen und der Stadt Aachen ins Leben gerufen.

Angela Katzy gestaltet die Medaille
Die Medaille wird von der in Köln lebenden Künstlerin Angela Katzy gestaltet. Sie hat einen Durchmesser von etwa 10 cm und ist in 925er Silber gearbeitet. Der Lapislazuli ist in 750er Gelbgold gefasst, auch die innere Strebe ist in gelbgold gestaltet. Sie steht für den Strich, den Karl der Große einer Unterschrift gleich seinem Siegel selbst beifügte, da er nicht schreiben konnte.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die an der Verleihung der Médaille Charlemagne teilnehmen möchten, können sich an sofort digital unter www.eveeno.com/medaille17 oder unter der Telefonnummer 0241 – 432 7354 anmelden.

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