Personalmangel in der Kita Jahnstraße: Stadt und Eltern wollen gemeinsam Betreuung sichern

VON KATHRIN KELLERMANN 

In dieser Woche hat es ein Treffen mit dem Elternbeirat der Kita Jahnstraße gegeben, um gemeinsam eine Möglichkeit zu finden, die Betreuungszeiten für die insgesamt 107 Kinder der Kindertagesstätte in Teilen sicherzustellen.

Hintergrund: Derzeit werden fünf Gruppen in der Kita betreut. Allerdings kann das in den kommenden Monaten wegen krankheitsbedingter Personalausfällen leider nicht mehr aufrechterhalten werden. Darüber informierte das Jugendamt auf der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Donnerstag, 22. Februar. 

Doch statt eine Gruppe dauerhaft zu schließen, „sind wir gerade in intensiven Gesprächen mit den Eltern, um die Betreuung der Kinder dennoch größtenteils zu sichern und den Eltern Planungssicherheit zu geben“, sagt Christine Daun, stellvertretende Jugendamtsleiterin. „Es ist wirklich toll, dass die Eltern der Kitakinder so engagiert mitmachen in der Ideenfindung und dass wir gemeinsam nach weiteren Lösungen suchen, um den Personalmangel aufzufangen.“ Wie genau die Betreuungszeiten in den kommenden Wochen aussehen könnten, soll in der kommenden Woche abschließend entschieden werden. 

Aktuell gibt es Überlegungen für ein rollierendes System oder tageweise Gruppenschließungen. „Da richten wir uns möglichst nach den Wünschen der Eltern“, heißt es aus dem Jugendamt. Gemeinsam mit dem Elternbeirat wird derzeit beispielsweise beraten, ob in der Kita Eltern, die eine pädagogische Fachausbildung haben, Kapazitäten haben, um während der Ausfallzeiten zu unterstützen. „Und vielleicht haben die Eltern auch noch ganz andere Ideen, um den Ausnahmezustand in der Kita bis zu den Sommerferien aufzufangen“, so die Info aus dem Jugendamt. 

Außerdem empfiehlt der Jugendhilfeausschuss dem Rat der Stadt, der kommenden Montag tagt, folgenden Beschluss zu fassen: „Der Rat der Stadt nimmt die Darstellung hinsichtlich der aktuellen Personalsituation in der Städtischen Kindertagesstätte Jahnstraße zur Kenntnis und beschließt, die Verpflegungskosten für die Eltern der Kita Jahnstraße pauschal für den Monat Juli 2024 beitrags-/kostenfrei zu setzen.“ Die Möglichkeit zur Erstattung von Elternbeiträgen wird derzeit noch rechtlich geprüft. 

Aktuell stehen fast alle Kommunen vor dem Problem des Fachkräftemangels in Kindertagesstätten. Deshalb stehe auch derzeit kein spezialisiertes Leihpersonal zur Verfügung. 

Auch Gespräche mit dem zuständigen Landes-Jugendamt sind von Seiten der Stadt Wermelskirchen geplant, um weitere und auch niedrigschwelligere Ideen für die zukünftige Kinderbetreuung in Kindertagesstätten zu entwickeln. Denn: „Der Fachkräftemangel wird sich nicht so schnell erholen und wir brauchen Unterstützung für die Betreuung der Kinder. Wir bilden zwar gerade sehr viele Erzieherinnen und Erzieher aus, aber die sind mitten in der Ausbildung und brauchen noch Zeit“, erklärt Bürgermeisterin Marion Lück. „Aber man sollte vielleicht auch mal darüber nachdenken, ob es den Kommunen nicht gesetzlich leichter gemacht werden kann, beispielsweise mehr Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger, Tagesmütter und Tagesväter oder auch Betreuungspersonal aus anderen Sozialbereichen, die zwar nicht die notwendige Ausbildung, aber große Kompetenzen im Umgang mit Kindern haben, einstellen zu können.“ 

Sicherlich handele es sich in der Kita Jahnstraße gerade um eine Ausnahmesituation, die viele berufstätige Eltern vor Herausforderungen bei der Betreuung ihrer Kinder stelle. „Aber wir sind optimistisch, dass wir gemeinsam eine Lösung finden, die für alle tragbar und gerecht ist“, sagt Stefan Görnert, Erster Beigeordneter der Stadt Wermelskirchen.

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