Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen: Gewerkschaft NGG überreicht Spende an den Verein Frauen helfen Frauen e.V.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat den autonomen Kölner Frauenhäusern eine Spende in Höhe von 800 Euro überreicht. Das Geld wurde im Rahmen einer Kinovorführung am vergangenen Sonntag (Anmerkung f. d. Redaktion: 17.11.2024) gesammelt und nun überreicht.
„Der jüngst veröffentlichte Bericht des Bundeskriminalamts verdeutlicht auf erschreckende Weise die Notwendigkeit, Schutzräume für Frauen und ihre Kinder zur Verfügung zu stellen, für die das eigene Zuhause kein sicherer Ort mehr ist. Mit unserer Spende möchten wir die für viele Frauen und Kinder überlebenswichtige Arbeit der Kölner Frauenhäuser unterstützen“, erklärt Sarah Richter, Gewerkschaftssekretärin der NGG Region Köln.
Die Gewerkschaft richtet klare Forderungen an die Kommunal-, Landes- und Bundespolitik. „In Zeiten zunehmender häuslicher Gewalt darf die Politik nicht am falschen Ende den Rotstift ansetzen. Anstatt finanzielle Mittel der Häuser zu kürzen, muss die Finanzierung ausgebaut werden, um noch mehr Betroffene schützen zu können“, so Richter. Hier gehöre neben dem Ausbau des Angebots an Schutzplätzen und Beratungsmöglichkeiten auch die finanzielle Abdeckung des Aufenthaltes in einem Frauenhaus dazu.
„Es sind gerade Frauen, die vermehrt im Niedriglohnbereich oder in Teilzeit arbeiten. Die Eigenbeteiligung bei der Finanzierung eines Platzes im Frauenhaus stellt gerade Frauen mit niedrigem Einkommen oder Frauen, die in der Partnerschaft keine Kontrolle über die Finanzen besitzen, vor enorme Herausforderungen. Die emotionalen und persönlichen Hürden das eigene Zuhause zu verlassen, sind eh schon sehr hoch. Die Entscheidung darf nicht auch noch von finanziellen Hürden erschwert werden. Es ist beschämend, dass in einem reichen Land wie Deutschland der Zugang für Frauen und Kinder zu einem sicheren Ort auch vom Geldbeutel abhängig ist“, kritisiert die Gewerkschafterin.
Adressiert an die Bundesebene fordert die Gewerkschaft NGG die schnelle Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes trotz Ampel-Aus. Der Gesetzentwurf beinhaltet neben einem verbindlichen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für von Gewalt betroffene Frauen auch eine zusätzliche Finanzierung der Frauenhäuser durch den Bund.
Beitragsfoto: v.l.n.r.: Doris Kluthausen, Landesbezirksfrauensekretärin NGG NRW, Sarah Richter, NGG Region Köln, Claudia Schrimpf, Frauen helfen Frauen e.V. © NGG