In Deutschland steigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle um 4535 auf insgesamt 2.288.545. Die Gesundheitsämter melden dem Robert-Koch-Institut zudem binnen 24 Stunden 158 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt starben damit seit Beginn der Pandemie 61.675 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt bei 76,0. Die Bundesregierung strebt einen Wert unter 50 an. Am Wochenende sind die Zahlen allerdings oft niedriger, da weniger getestet wird und nicht alle Gesundheitsämter Daten weiterleiten. Sie lag damit leicht über dem Wert des Vortags, an dem sie 75,6 betragen hatte. In den vergangenen Wochen war der Wert kontinuierlich gesunken. In den zurückliegenden sieben Tagen (Kalenderwoche 5) haben die Bundesländer insgesamt 65.397 neue Coronavirus-Fälle gemeldet. Das ist der schwächste Wochenzuwachs seit Mitte Oktober (KW 41/2020: 39.182 Fälle). In der vierten Kalenderwoche 2021 hatte der Zuwachs noch 79.277 betragen. Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle stieg um 4401 an. Dies verdeutlicht ebenfalls einen Abwärtstrend, wenn auch noch auf hohem Niveau. In der Vorwoche bis 31. Januar waren noch 4997 weitere Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden. In neun deutschen Regionen bleibt das Fallaufkommen nach dem aktuellen Datenstand des Robert-Koch-Instituts (08.02., 0 Uhr) sehr hoch. Der am schwersten betroffene Landkreis ist nach wie vor Tirschenreuth in Bayern mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 391,4. Danach folgt der bayerische Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (304,2). Eine Inzidenz unter 300 aber über 200 haben folgende Regionen: Landkreis Hof (282,7), Schmalkalden-Meiningen in Thüringen (277,8), der Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt (265,6), die bayerische Stadt Hof (264,0), Eichsfeld in Thüringen (226,0), Hildburghausen in Thüringen (221,5) sowie der Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern (211,4). Nach einem Corona-Ausbruch nehmen die Kliniken Calw vorerst keine Patienten mehr stationär auf. Lediglich die ambulante Notfall- und Erstversorgung vor Ort bleibt bestehen, wie der Klinikverbund Südwest mitteilt. Damit reagieren die Verantwortlichen darauf, dass 53 Mitarbeiter und zehn Patienten positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Mitarbeiter am Standort Calw, die am Freitag oder Samstag im Dienst waren, werden demnach in eine sogenannte Pendlerquarantäne versetzt. Sie dürfen sich nur noch zu Hause oder bei einem negativen Testergebnis an ihrem Arbeitsplatz aufhalten. Auch Patienten, die Stand Freitag in den Kliniken sind oder waren, unterliegen demnach einer neuen Allgemeinverfügung, die die Stadt in Baden-Württemberg erlassen hat. Die Maßnahmen sollen eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern. Als erstes deutsches Bundesland überschreitet Nordrhein-Westfalen die Schwelle von insgesamt einer halben Million laborbestätigter Infektionen mit dem Coronavirus. Die Behörden registrierten offiziellen Angaben zufolge zuletzt 813 neu erkannte Fälle (Datenstand: 8. Februar, 0 Uhr). In dem einwohnerstärksten Bundesland liegt die Gesamtzahl der bisher laborbestätigten Sars-CoV-2-Ansteckungen seit Pandemiebeginn somit nun bei 500.223. Als genesen gelten den Behördenschätzungen zufolge 450.800 Personen. Zudem registrierten die Gesundheitsbehörden binnen eines Tages 25 weitere Verstorbene im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Insgesamt zählt NRW damit seit Beginn der Pandemie 11.563 Todesfälle. Die aktuelle Sieben-Tages-Inzidenz liegt laut Landesgesundheitsamt bei 72,3 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3933 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2202 davon werden beatmet. Rund 5069 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. In einem Alten- und Pflegeheim in Belm im Landkreis Osnabrück hat es einen Ausbruch der britischen Variante des Coronavirus gegeben. Bei 14 Senioren sei das Virus B 1.1.7. nachgewiesen worden – obwohl alle Bewohner am 25. Januar zum zweiten Mal geimpft worden seien, teilte der Landkreis nun mit. Das Heim, alle Mitarbeiter und deren Familien wurden unter Quarantäne gestellt. Der Epidemiologe Klaus Stöhr fordert eine breitere wissenschaftliche Beratung im Vorfeld von politischen Entscheidungen über die Pandemiebekämpfung. “Das sollten interdisziplinäre Teams sein, mit konträren Positionen und alternativen Herangehensweisen”, sagte Stöhr dem “Spiegel”. Auch Gesundheitsökonomen, Soziologen, Psychologen, Infektiologen, Ethiker und andere Wissenschaftler sollten zu Wort kommen. Stöhr hat gemeinsam mit Fachleuten verschiedener Disziplinen ein Positionspapier geschrieben. Die Experten plädieren für einen Stufenplan, der Deutschland “ohne stetig neue Grundsatzdiskussionen bis zum Pandemieende bringt”. Zu den Erfolgskriterien sollten zählen: der R-Wert-Trend, eine risikogruppen-spezifische Inzidenz, die Belastung des Gesundheitssystems und die Belegung der Intensivstationen. Laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier muss die schnelle Senkung der Infektionszahlen absoluten Vorrang vor einer Lockerung des Lockdowns haben. “Mein Rat als Bundeswirtschaftsminister ist, dass wir alles, aber auch wirklich alles tun, damit die Zahlen schneller runtergehen”, sagt Altmaier im Politik-Talk der Zeitung “Bild” mit Blick auf die Beratungen von Bund und Ländern am Mittwoch. Selbstverständlich werde auch an “Öffnungsstrategien” gearbeitet. Derzeit seien die “Zahlen aber noch zu hoch, um konkrete Schritte jetzt schon zu verantworten”. Die Zahl der Neuinfektionen sei gegenwärtig noch doppelt so hoch wie zu dem Zeitpunkt, als der Lockdown verhängt wurde. Die Corona-Inzidenzwerte sinken, doch für Entwarnung ist es noch zu früh, glaubt Kai Nagel, Professor für Verkehrssystemplanung an der TU Berlin. “Es wird eher nicht möglich sein, schon Mitte Februar unter den Wert von 50 zu kommen”, sagt er der “Rheinische Post”. Das habe mit den Mutationen des Virus zu tun. “Wir sehen in unseren Simulationen erste Auswirkungen”. Die Stufenpläne der Bundesländer lockerten aus seiner Sicht an der falschen Stelle: “Eine vollständige Öffnung der Schulen wäre das falsche Signal”. Thüringens rot-rot-grüne Landesregierung plädiert für ein bundesweit einheitliches Szenario für einen Ausstieg aus dem Lockdown. Drei Tage vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel schickte die Regierung von Ministerpräsident Bodo Ramelow ihre Vorschläge an die anderen Bundesländer. In einem Papier ist die Rede von “möglichst bundesweit einheitlich festzulegenden Kriterien für einen Stufenplan”. Thüringen greift Vorschläge von Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf, setzt aber auch eigene Akzente. So sollen bei der Öffnung von Schulen und Kitas, Friseursalons, Einzelhandelsgeschäften oder Gaststätten auch Kriterien wie die Dynamik des Infektionsgeschehens, die erreichte Impfquote oder die Auslastung von Intensivbetten eine Rolle spielen. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands warnt vor einer schnellen Wiedereröffnung der Schulen. Eine Öffnung sei nur “sehr behutsam und vorsichtig, auf keinen Fall flächendeckend in allen Regionen möglich”, sagt Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der “Welt”. Auch in Städten und Landkreisen mit geringem Infektionsgeschehen sollten Bildungseinrichtungen nur stufenweise in den Wechselbetrieb zurückkehren und die Klassen in kleineren Gruppen mit Mindestabstand unterrichten. Zudem wünscht sich Meidinger eine FFP2-Maskenpflicht für Lehrkräfte und mindestens eine OP-Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler. Eine Wiedereröffnung der Schulen in Deutschland ist laut einem von Experten erarbeiteten Leitfaden auch bei Fortdauer der Pandemie unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Als Maßnahmen, die einen Schulbetrieb ermöglichen sollen, nennen die Wissenschaftler unter anderem die Aufteilung der Klassen in Gruppen, das Tragen medizinischer Masken durch Lehrer wie Schüler und das Lüften von Räumen. Die Leitlinien erarbeiteten die Wissenschaftler unter Auswertung von 40 Studien zum Schulbetrieb. Die Erstellung des Papiers mit Handlungsempfehlungen für den Schulalltag wurde vom Bundesbildungsministerium gefördert. Die Experten empfehlen laut FAZ unter anderem auch spezielle Maßnahmen im Sport- und Musikunterricht. Auch solle es versetzten Unterrichtsbeginn geben, um einen zu starken gleichzeitigen Andrang von Schülern im öffentlichen Nahverkehr zu vermeiden. Die derzeit genutzte 7-Tage-Inzidenz der gemeldeten Corona-Neuinfektionszahlen innerhalb einer Woche bei 100.000 Einwohnern ist aus Sicht der Deutschen Gesellschaften für Pädiatrische Infektiologie und für Krankenhaushygiene als Steuerungsmechanismus untauglich. “Ein neuer Index muss transparent und belastbar politische Entscheidungen begründen können”, schreiben beide Gesellschaften in einer Mitteilung. Daten der Überlastung des Gesundheitssystems mit Nennung von Zahlen zur Hospitalisierung, zur Belegung der Intensivbetten und zu Todesfällen müssten eingehen. Hunderte Menschen haben in München gegen die geltenden Corona-Maßnahmen demonstriert. Am frühen Abend fuhr laut Polizei ein Autokorso durch mehrere Innenstadtteile. In den 95 Wagen saßen demnach rund 200 Menschen. Der Verkehr wurde zeitweise behindert. Eine zweite Versammlung mit bis zu 250 Teilnehmern fand später am Geschwister-Scholl-Platz statt. Zwölf Gegendemonstranten waren ebenfalls vor Ort. In Einzelfällen wurden Verstöße gegen die Maskenpflicht registriert. 500 Polizisten waren bei den Protesten im Einsatz.Österreich lockert seine Corona-Einschränkungen. Schulen, Museen und Geschäfte dürfen ab heute wieder öffnen. Besucher und Kunden müssen aber medizinische Masken tragen. Für Besuche bei Friseuren muss zusätzlich ein negativer Corona-Test vorgewiesen werden. Auch Treffen von Menschen aus mehr als zwei Haushalten sind wieder erlaubt. Zugleich will Österreich von Montag an die Grenzkontrollen zu allen Nachbarländern verschärfen, um eine Verbreitung des Virus durch Reisende einzudämmen. Österreich will aus Sorge vor der Verbreitung des Coronavirus Grenzkontrollen zu Deutschland und den weiteren Nachbarländern ab Montag massiv verschärfen. So sollen alle nicht notwendigen Reisen in der Pandemie verhindert werden, teilte das Innenministerium am Sonntag mit. Jeder Reisende muss künftig beim Grenzübertritt einen negativen Coronatest vorlegen. Ausnahmen gibt es nicht mehr. Auch sei eine zehntägige Quarantäne einzuhalten. Das Freitesten nach fünf Tagen wurde abgeschafft. Pendler müssen sich – wie andere Einreisende auch – nun online registrieren und einmal pro Woche einen negativen Coronatest vorzeigen. Um mögliche Grenzübertritte von Touristen zu verhindern, kündigten die Behörden zudem verstärkte Kontrollen in Skigebieten an. In Dänemark treten strengere Einreiseregeln in Kraft. Reisende, die über den Landweg oder Häfen einreisen, müssen sich binnen 24 Stunden nach Ankunft einem Corona-Test unterziehen. Nach dem Test wird eine zehntägige häusliche Quarantäne verlangt, wie die dänische Regierung bekanntgibt. Von Ausländern, die in Dänemark nicht gemeldet sind, kann zudem verlangt werden, bereits bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorzuweisen. Flugreisende dürfen seit Januar nur mit einem negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, einreisen. Ausnahmen gelten für Menschen, die wichtige Güter transportieren, in Grenzgegenden in Norddeutschland oder Südschweden leben, sowie für Berufspendler. Russland verzeichnet 16.048 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. Wie die russische Behörde mitteilt, liegt die Gesamtzahl der Ansteckungsfälle damit bei 3,967 Millionen. Die Zahl der offiziell an oder mit dem Virus gestorbenen Menschen erhöht sich um 432 auf insgesamt 76.661. Russland liegt damit weltweit auf Platz vier hinter den USA, Indien und Brasilien. Frankreich meldet den vierten Tag in Folge sinkende Infektionszahlen. Zuletzt wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 19.175 neue Fälle registriert worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Am Samstag waren es 20.586. Allerdings ist die Zahl der im Krankenhaus behandelten Patienten auf 27.694 von 27.369 gestiegen. Auch die Zahl der täglichen Corona-Toten wächst von 3225 auf 3272. In den USA haben die Behörden binnen eines Tages mindestens 2662 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer beträgt demnach nun 462.037. Die Zahl der laborbestätigten Ansteckungsfälle in den Vereinigten Staaten stieg laut NYT um mindestens 105.027 neu erkannte Infektionen auf insgesamt mehr als 26,95 Millionen. Im Sieben-Tage-Schnitt schwächt sich das Infektionsgeschehen allerdings weiter kontinuierlich ab.