Den Beitrag von Georg Watzlawek entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach
Die CDU Rhein-Berg hatte bei einer gut besuchten Mitgliederversammlung eine Kandidatin und zwei Kandidaten zur Auswahl – am Ende des Abends gewann Caroline Bosbach deutlich und tritt nun bei der Bundestagswahl an, um Nach-Nachfolgerin ihres Vaters zu werden.
437 Mitglieder der CDU des Rheinisch-Bergischen Kreises haben am Freitagabend ihre Stimme bei der Versammlung in der Steinbreche in Refrath abgegeben. Nach zwei guten und einer unglücklichen Rede fiel das Ergebnis deutlich aus: Caroline Bosbach erhielt 263 und damit 60 Prozent der Stimmen.
Mit 173 Stimmen erreichte Michael Freiherr von Maltzahn 40 Prozent und ein respektables Ergebnis. Fabian Felder war von vornherein als Außenseiter gestartet und erhielt am Ende nur eine einzige Stimme.
Caroline Bosbach (34) verwies in ihrer dynamisch vorgetragenen Bewerbungsrede auf ihren wirtschaftlichen Hintergrund als Energiemanagerin und Vertreterin des jungen Mittelstands, auf umfangreiche Erfahrungen in der Politik und in diversen Wahlkämpfen sowie auf ihr großes Netzwerk. Ihre Forderungen, für eine Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft und Technlogieoffenheit in der Klimapolitik lösten mehrfache Beifallsstürme aus.
Michael Freiherr von Maltzahn (46) hatte seine Frau und drei Kinder aus Burscheid mitgebracht und präsentiert sich in einem konzentrierten Vortrag als erfahrene Führungskraft in der Luftwaffe und Diplomatie, mit klaren Schwerpunkten in der Sicherheitspolitik. Eindringlich warnte er vor dem Versuch Russlands, Europa zu spalten.
Fabian Felder (26) hielt einen Vortrag, warum auch junge Menschen in den Bundestag gehörten, gab sich als Interessenvertreter der Bundeswehr-Soldaten und verlor sich zu lange in seinen Erfahrungen als Marine-Soldat.
Bosbach kündigte an, das traditionelle Direktmandat der CDU im Rheinisch-Bergischen Kreis verteidigen zu wollen, das lange Zeit ihr Vater Wolfgang Bosbach inne hatte. Dessen Nachfolger Hermann-Josef Tebroke, der als Kreisvorsitzender die Aufstellungsversammlung leitete, hatte frühzeitig angekündigt, nicht für eine weitere Kandidatur zur Verfügung zu stehen.
Angesichts des aktuellen Trends stehen Caroline Bosbachs Aussichten, die Nach-Nachfolge ihres Vaters anzutreten, nicht schlecht. Sie selbst verwies aber darauf, dass es nach der Wahlrechtsreform nicht ausreiche, den eigenen Wahlkreis zu gewinnen – sondern benötige ein überdurchschnittliches Ergebnis.
Dennoch zeigte sie sich sehr optimistisch – und vertraue darauf, dass Friedrich Merz bei einer Regierungsbildung „tatkräftigen Nachwuchs“ gut gebrauchen könne.
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