Den nachfolgenden Beitrag von Sven Schlickowey entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung der Redaktion dem Bergischen Boten, dem Print- und Onlinemagazin für alle bergischen Angelegenheiten:
Bergisches Land | Mit einem Pilotprojekt wollen der Naturpark Bergisch Land und der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) ein neues Finanzierungsmodell für die Wanderwege in der Region testen. Beim „Wandercent“ können Wanderer freiwillig und per Smartphone Geld für die Qualität der Wege und der Erholungseinrichtungen drumherum geben.
„Ziel ist es, dem Gast wie auch dem Einheimischen eine Möglichkeit zu geben, Danke für die hohe Qualität auf den Wanderwegen im Bergischen zu sagen“, sagt Ulf Zimmermann, der Chef der Naturarena. Ziel sei es aber nicht nur, „zusätzliche Gelder zu generieren, sondern auch ein Bewusstsein für die wertvollen Erholungsinfrastrukturen in der Landschaft zu schaffen“, ergänzt Christian Schmitt, Geschäftsführer des SGV.
Schilder entlang der Wegstrecken erklären die Funktionsweise: Wer das Stichwort „SGV-NPBL“ per SMS an die Nummer 81190 sendet, spendet damit drei Euro. Dieser Betrag wird der Telefonrechnung belastet und, abzüglich 17 Cent Servicekosten, dem Verein Wandercent für die Erhaltung der Infrastruktur, zum Beispiel auch durch Wegemanager, zur Verfügung gestellt. „Qualität ist nicht selbstverständlich“, sagt Zimmermann – und verweist auf Qualitätswanderwege, gepflegte Erholungseinrichtungen entlang der Wanderwege, eine Beschilderung, die eine Orientierung ohne Karte ermöglicht und ein flächendeckendes Wanderwegmanagement in Rhein- und Oberberg.
„Das Projekt wurde mit den Tourismusorganisationen Das Bergische, der Naturregion Sieg und den Bergischen Drei sowie mit dem Waldbauernverband NRW abgestimmt“, teilt der Naturpark mit. Auch der Landesforstbetrieb Wald und Holz begrüsse das Projekt und sehe darin eine Chance, auch im Interesse der Waldeigentümer die Erholungsleistungen des Waldes zu stärken und gleichzeitig die Besucherlenkung zu fördern.
Angesetzt ist das Piloprojekt vorerst für zwei Jahre, neben den Tafeln am Wegesrand sollen die Wanderer auch per Flyer und online darüber informiert werden. Dann werde entschieden, wie man gemeinsam weitermacht. „Bis dahin werden die Erfahrungen gesammelt und jährlich über die Verwendung der eingegangenen Gelder gemeinsam durch Naturpark und SGV entschieden.“ Angedacht seien zum Beispiel Maßnahmen, „die das bestehende Wegemanagement ergänzen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Ruhebank oder ein Aussichtspunkt“.
(Beitragsfoto: Schilder entlang der Wanderwege erklären, wie der “Wandercent” funktioniert © OBK )