VON WOLFGANG HORN
Die beiden AfD-Vertreter im Rat bringen in ihren wortgleichen Stellungnahmen zur Petition für eine sechszügige Gesamtschule in Wermelskirchen die Schulpolitik gegen „planlose Migrationspolitik“ und „völlig fehlgeleiteten Klimaschutz“ in Stellung. Zudem bramarbasieren sie davon, daß „immense Summen an Geld für den Standort Deutschland schädigende, Wirtschaftspolitik verpulvert“ würden.
Kurzum: Es ist vollkommen gleichgültig, wie AfD-Räte in kommunalen Fragen von Belang abstimmen, etwa in der der konkreten Gestaltung der Gesamtschule. Die Begründungen entlarven sie als Hetzer gegen Flüchtlinge, die aus Not in unser Land kommen, als Wissenschaftsfeinde, die die einhellig-weltweiten Expertisen von Klimaforschern ignorieren und als ideologisch-verblendet kenntnisresistent in Wirtschaftsfragen.
Mit diesen Leuten ist kein Staat zu machen und keine Schule.
Um so schlimmer, dass sie in der Ratssitzung zahlreiche Claqueur*innen fanden.
Wenn ein einheimisches Kind vor seinen gewalttätigen Eltern ins Ausland flieht, wird es zwangsweise zurückgebracht. Das nennt man Gleichbehandlung.
Nein, Gerd. Kinder in Syrien, Afghanistan, Libyen oder sonstwo fliehen nicht massenhaft vor ihren Eltern. Sie fliehen vor Verfolgung, weil die Familien in ihrer Heimat aus ethnischen Gründen, wegen ihrer Religion wegen ihrer politischen Haltung verfolgt werden. Es ist eben keine Gleichbehandlung. Und mitunter fliehen sie, die Kinder, alleine, ausgestattet mit dem Nötigsten, um dann ihre Familien unterstützen zu können, mit Geld, mit Medikamenten, mit Lebensmitteln. Die Menschen fliehen auch aus wirtschaftlicher Not. Wie Sie, Gerd, es auch machen würden, wenn das die einzige Chance wäre, Ihren Angehörigen zu helfen, sie zu retten. Und hier haben die Menschen den Rechtsstaat, die Demokratie, gesellschaftliche Kontrolle. Deshalb kommen sie. Und deshalb ist Ihre beleidigend-xenophobe Annahme alles mögliche, nur kein Vergleich.
Wolfgang Horn