Durch jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich hat die Wermelskirchenerin Brigitte Krips auszeichnungswürdige Verdienste erworben. 1992 wurde sie zur Gemeindehelferin und Lektorin in der katholischen Kirchengemeinde St. Michael Wermelskirchen gewählt. Eine ihrer Aufgaben war die Optimierung der Nutzung der Räumlichkeiten der Kirchengemeinde. 1997 initiierte Krips in Zusammenarbeit mit dem Caritas-Verband Rheinisch-Bergischer Kreis die Einrichtung eines Sprech- und Beratungszimmers für Bedürftige. Bereits 1998 wurde sie Vorsitzende der Caritas in der katholischen Kirchengemeinde Wermelskirchen. Seit der Einrichtung des Beratungszimmers ist die Anlaufstelle für viele Hilfesuchende eine große Unterstützung.
Geprägt durch die tägliche Konfrontation mit existenziellen Nöten der Bedürftigen wuchs in Brigitte Krips der Gedanke, das Hilfsangebot auszuweiten. Mit einigen Gleichgesinnten gründete sie 2007 den Verein „Tafel Wermelskirchen e.V.“. Seitdem engagiert sie sich als erste Vorsitzende mit großem zeitlichem Aufwand und viel Herzblut für die Initiative. Von vormals 230 hilfesuchenden Familien wurde zwischenzeitlich die Versorgung auf rund 500 mehr als verdoppelt. Brigitte Krips steht den Bedürftigen dabei jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Sie ist bekannt dafür, dass sie für Probleme, die ihr begegnen, schnelle und am Alltag der betroffenen Menschen orientierte Lösungen zu finden. Das stellte sie erneut unter Beweis, als die Stadt Wermelskirchen im Jahr 2015 Geflüchtete aufnahm. Besonders wichtig ist Krips das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Um das umzusetzen, führte sie bei den Mitarbeitenden der Tafel das Mentoratsprinzip ein, um schnellstmöglich Wissen multiplizieren zu können. So konnte jedem Flüchtlingshaushalt in der Anfangszeit ein Pate oder eine Patin für Behörden- und Arztgänge zur Seite stehen. Außerdem organisierte Krips eine Werkstatt für die Reparatur von Fahrrädern. 2017 erweiterte sie das Angebot um ein Waschcafé (KOMM-AN). In dem Café können Hilfesuchende ohne eigene Waschmaschine während der Inanspruchnahme eines Beratungsgesprächs (Hilfe beispielsweise im Umgang mit Behörden, Schule, Beruf und mehr) ihre Wäsche waschen und ihre Kinder betreuen lassen. Das Angebot wird stetig erweitert und sehr gut angenommen.
Von Sprachkursen für die Neuankömmlinge bis zum Internetzugang erfahren Hilfesuchende ein breit gefächertes Angebot. Bemerkenswert war auch ihr Engagement im Rat des Caritasverbandes Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. Hier brachte sie sich von 2001 bis 2020 mit großem Verantwortungsbewusstsein und hohem Zeitaufwand auf vielfältige Weise ein. Aus persönlichen Gründen trat sie 2020 nicht erneut zur Wahl an.
Außerdem war Brigitte Krips 2015 Gründungsmitglied der Initiative „Willkommen in Wermelskirchen“. Hierbei handelt es sich um eine Initiative von Christen für Geflüchtete und Hilfesuchende in der Stadt Wermelskirchen. Auch hier ist sie nach wie vor ehrenamtlich aktiv.
Außerdem engagierte sie sich von 1991 bis 2014 als sachkundige Bürgerin und von 2014 bis 2020 als Ratsmitglied in der Kommunalpolitik. Sie gehörte bis zum Ende der letzten Amtsperiode im September 2020 einer Vielzahl von Ausschüssen des Rates der Stadt Wermelskirchen sowie der Mitgliederversammlung des Nordrhein-Westfälischen Städte- und Gemeindebundes an. Hier war sie überwiegend im sozialen Bereich, im Bereich der Jugendhilfe und des Schulwesens aktiv. Aus persönlichen Gründen stellte sie sich 2020 nicht erneut zur Wahl.
In mehreren Referenzen wurde der zeitliche Umfang des angezeigten Engagements mit Minimum einer Vollzeitbeschäftigung bestätigt.
2014 wurde Brigitte Krips aufgrund ihres außergewöhnlichen sozialen Engagements mit der Goldenen Ehrennadel des Rheinisch-Bergischen Kreises ausgezeichnet.
Beitragsfoto: Marion Lück (l.), Bürgermeisterin von Wermelskirchen, die Geehrte Brigitte Krips (M.) und Landrat Stephan Santelmann bei der feierlichen Übergabe © Rheinisch-Bergischer Kreis/ Joachim Rieger