VON WOLFGANG HORN
Wermelskirchen | Stefan Schäfer, seit dem Rückzug von Joachim Hans Lietzmann Ortsgruppenleiter der hiesigen AfD, beschwert sich auf der Homepage der Völkischen über die Reaktionen der CDU-Chefs auf die Mitteilung, die AfD werde entgegen ihren vollmundigen Ankündigungen doch keinen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl aufstellen können.
„AfD-Rückzug erspart uns rechte Hetze.“ So die christdemokratische Antwort auf die Niederlagenvermeidungsentscheidung der AfD in der Lokalpresse. “Zwei lokale Protagonisten einer Partei unter dem Linkskurs von Kanzlerin Merkel, deren Politik sich langsam wie ein Grabdeckel über Deutschland schiebt, äußern sich hier über die AfD.” O-Ton.
Gemeint sind Stefan Leßenich und Christian Klicki, Stadtverbandvorsitzender der eine, Fraktionsvorsitzender der CDU der andere. Schäfer müht sich verbissen, die CDU-Vertreter mittels vermeintlich launiger Formulierungen in die Nähe der Karnevalsnarretei zu rücken. Und landet schließlich bei der Einladung zur AfD-Narretei am 28. Februar in Overath, wo der alternative Oberclown und Brandstifter aus Gera, Brandner, sein Gift versprühen, aber auch auf eine geharnischte Opposition treffen wird.
Alles nicht wirklich spannend. Nur eines ist wirklich interessant: Wenn man dem Ortsgruppenleiter glauben kann, soll sich doch ein CDU-Mann an ihn, Schäfer, mit einer Entschuldigung gewandt haben. “Lediglich der Zustand, dass sich zumindest ein örtliches Mitglied der CDU persönlich für dieses Verhalten bei mir entschuldigt und sich somit von dem Parteivorsitzenden distanziert hat, lässt ein gewisses Maß an Restanstand in der einstigen Partei der bürgerlichen Mitte erkennen.” Entschuldigt bei der AfD? Das wäre ja starker Tobak. Man darf Namen raten. Und “bürgerliche Mitte” aus der Feder eines völkischen Nationalisten, gepaart mit der Formulierung vom “Restanstand” läßt sich nur als Schäfersche Schmähung lesen.