Es ist einfach nur ekelhaft

VON WALTER SCHUBERT – ganz persönlich und überhaupt nicht politisch korrekt

Meine Frau sagt, ich solle mich nicht aufregen. Es sei ungesund und führe zu nichts. Das mag stimmen, doch fällt es im Angesicht der aktuellen politischen Ereignisse schwer, dies zu ignorieren.

Ich werkelte lustig und guter Dinge in meiner Werkstatt, als ich den berühmten 3. Wahlgang im Thüringer-Landtag live im Fernsehen erleben durfte. Da ist mir das Werkzeug doch kurzzeitig entglitten. Ein Cowboystiefel-tragendes Nichts, Anführer einer winzigen 5-Mann-Fraktion, Chef einer 5-Komma-Null-Irgendwas-Partei, stellt sich zur Wahl und wird mit den Stimmen von Christen, Nazis und eben dieser 5%-Partei zum Ministerpräsidenten gewählt. Und er konnte es noch toppen: Er nahm die Wahl an! Was war das denn? Machtgeilheit? Geltungssucht? Geldgier? Oder wirklich nur Blödheit? Dazu passt ja eine Besonderheit, die sehr häufig bei Politikern anzutreffen ist. Es handelt sich um Lebewesen, die einen aufrechten Gang beherrschen, ohne ein Rückgrat zu haben. Das muss man erst einmal schaffen.

Etwas später haben wir erfahren, dass dieser kleine Ausrutscher mit über 90.000 Euro belohnt wird. Außerdem war diese Aktion wohl doch nicht so überraschend, wie man uns erzählen wollte. In diesem Zusammenhang schauen wir mal auf die Berufs-Hitparade. Schlusslicht bildete früher die Tätigkeit als Zuhälter. Gut bezahlt aber mit geringem Ansehen. Der Zuhälter ist aus der Liste verschwunden (?) und ganz am Ende stehen heute der Versicherungsvertreter, der Bankberater, die Mitarbeiter von Werbeagenturen und natürlich die Politiker. Also die komplette Abteilung der Dummschwätzer, Betrüger, Selbstdarsteller und Lügner.

Ein Aufschrei ging durchs Land und der Cowboy aus Thüringen sah sich genötigt, nach ein paar Stunden im hohen Regierungsamt zurück zu treten. Vor laufenden Kameras beschwerte er sich, dass er in den asozialen Netzwerken beschimpft und seine Familie bedroht würde. Natürlich ist es nicht ok, aber was hatte er denn erwartet? 

„Nicht mit Rechts und nicht mit Links“ lautet nun das bis zum Erbrechen wiederholte Motto der Christlichen Partei. Rechts und links zu verwechseln – damit haben ja viele ihre Probleme. Rechts und links über einen Kamm zu scheren, ist natürlich Quatsch. Und gerade so in Richtung rechts sollte man ganz still werden. Haben denn nicht in dieser sogenannten christlichen Partei ganz viele Nazis nach dem Krieg eine neue Heimat und auch schöne neue Pöstchen gefunden? Und wie ist denn die christliche Frau U.v.d. Verleihnix an ihr hohes Amt in Brüssel gekommen? Mit Stimmen der rechtsnationalen Parteien aus Polen und Ungarn.Von wegen nie mit rechts – Klappe halten!

Es ist einfach nur ekelhaft. Wenn wir Glück haben, wenden sich die Bürger bei den nächsten Wahlen nur angewidert ab und bleiben zu Hause. Wenn wir Pech haben, wählen sie aus Abscheu, Verachtung oder Protest eine Partei, die wir gar nicht haben wollten. Und da soll ich mich nicht aufregen?

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.