Caroline – Ein Plakat 

Eine kleine Bildbeschreibung

VON WOLFGANG HORN

Göttinnengleich steigt sie empor und ragt über den irdischen Gipfel des Politischen in unserem Land, das Parlament, den Bundestag im Reichstagsgebäude weit hinaus. Sie ist real, fotorealistisch, erscheint menschlich, freundlich, zugewandt. Das Parlament indes ist nur angedeutet, keine Wirklichkeit, eine Strichzeichnung. Das ist mal eine Vision. Ausgedacht und Bild geworden von der Jungen Union im Rheinisch-Bergischen Kreis. Daß der Hintergrund gekleckert daherkommt, unsauber, unfertig und nicht wirklich zur Idealisierung paßt, lassen wir beiseite. Caroline Bosbach erhebt sich übers Parlament und wird, davon kann man getrost ausgehen, das von ihrem Vater bestellte Feld übernehmen und im kommenden Jahr für die CDU in den Bundestag einziehen. Vermutlich hätte es dafür des überhöhenden Plakates nicht bedurft. Gleichwohl zeigt es doch, daß die Kandidatin den Heldenstatus des väterlichen Spurmachers schon geerbt hat, bevor sie noch Wesentliches zu leisten imstande war auf der parteipolitischen Ochsentour. So werden Dynastien geschaffen. Der Status wird weitergereicht, die Annahme der Leistungsfähigkeit, die Hoffnung auf Erfolge. Nicht die Meriten, die wahren Verdienste

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