Basta

VON WOLFGANG HORN

Muß man in der Debatte um den Krieg Rußlands gegen die Ukraine wirklich noch die gängigen Bestimmungen zitieren, das Kriegsvölkerrecht, den Text von Übereinkommen, internationale Verträge? Muß man akribisch Quellenstudien betreiben, um hernach erst ein Urteil fällen zu können über Schuld und Verantwortung, über Macht, die Recht bricht?

Wenn das Militär eines Landes das größte Kinderkrankenhaus in der Hauptstadt seines Nachbarlandes bombardiert, wenn Kinder und ärztliches Personal verwundet werden und sterben, reicht einfacher Anstand, Menschlichkeit, die Fähigkeit, mitfühlen zu können, Leid noch zu spüren, aus, um ein profundes und triftiges Urteil fällen zu können. Hier ist nichts mehr zu relativieren. Es gibt Verantwortliche und Schuldige. Die sitzen in Moskau, im Kreml, in Ministerien und Amtsstuben, in Redaktionsbüros und TV-Studios.

Am Krieg gegen Kinderkrankenhäuser und Kraftwerke ist die NATO nicht beteiligt und nicht die EU. Am Krieg gegen die Getreideernten der Ukraine nimmt nicht der Deutsche Bundeskanzler teil, an den Massakern gegen ukrainische Soldaten und Zivilisten nicht die Deutsche Außenministerin.

Ich bin es, ehrlich gesagt, satt und leid, Tag für Tag hören oder lesen zu müssen, wie jetzt am Wochenende im Ersten und im ZDF, von Chrupalla und Weidel, den völkisch-nationalistischen Hütchenspielern, Putin sei kein Kriegsverbrecher. Wer dann? Stoltenberg, Rütte, Christian Lindner? Robert Habeck, Jo Biden, Lionell Messi? Was für ein Irrsinn, was für ein verblasener Mist, mit Verlaub. Die Schuldfrage ist seit 2014 geklärt, spätestens seit dem 24. Februar 2022. Eindeutig. Wer dennoch, gegen jedes Wissen, anstandslos und ohne Ehre beim Versuch bleibt, Rußland und seine Führer von dieser historischen Schuld reinzuwaschen, steht fest auf der Seite der Kindermörder von Kiew. Basta.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • R. u. A. Hackländer
    • 10.07.24, 18:29 Uhr

    Danke für deine klaren und wahren Worte.
    Deiner Zusammenfassung ist nichts hinzuzufügen.

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