Ein Wort zum Montag, dem 22. APRIL 2024
VON CORNELIA SENG
Die kleinen Figuren gefallen mir. Acht kleine Bronzeskulpturen stehen um den Quellenplatz in Bad Wildungen. Zwei Menschen plaudern locker miteinander, andere tanzen, eine Frau spielt mit ihrem dicken Hund. Beim Sprung in das Schwimmbecken schielt der junge Mann, ob „sie“ den Sprung besser hinkriegt als er. „Kurgeschichten“ hat die Künstlerin Karin Bohrmann ihre Figuren genannt.
Menschen beeindrucken einander. Die Gestalt des einen prägt die Form des anderen. Aus Begegnungen entstehen Lebens-Geschichten, unsere Lebensgeschichte.
Die Bibel ist ein Buch voll solcher Geschichten. Geschichten darüber, wie Gott sich in das Leben einmischt.
Abraham begegnet er wie einem guten Freund (1.Mose 18,16-33): „Wie könnte ich Abraham verbergen, was ich tun will“, fragt er sich.
Die Bosheit der Menschen in Sodom und Gomorra ist ihm zu Ohren gekommen. Gott kommt, um sich zu vergewissern, was an dem Geschrei über ihre Gräultaten dran ist. Und er berät sich mit Abraham. Und Abraham erinnert Gott an seine Gerechtigkeit. Wenn nur fünfzig, nein fünfundvierzig, vierzig, dreißig …, – Abraham handelt die Zahl der Gerechten in der Stadt runter bis auf zehn -, um der zehn Gerechten willen sollte Gott die Stadt nicht zerstören.
Und Gott geht auf die immer neuen Bitten Abrahams ein. Eine ermutigende Geschichte!
„Alles, was ihr bitten werdet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr‘s empfangt, so wird‘s euch zuteil werden“ (Mk 11,24), bringt Jesus seinen Schülerinnen und Schülern bei. Gebete finden bei Gott Resonanz!
„Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“ (Dietrich Bonhoeffer)
