Aus Liebe 

Am Donnerstag im Haus Eifgen

VON KAI LANGENKAMP (vom iPhone gesendet)

Am Donnerstag haben sich vier Berliner (Ost) aufgemacht, um einer anderen Berliner Band (diesmal West) Tribut zu zollen. Und dabei gab es neben ganz grosser Show auch Geschichte der achtziger Jahre und vergessene Kneipenkultur.

Daß man sich zusammentut, um dem Publikum das Werk seiner musikalischen Vorbilder nahezubringen, kennen wir ja. Dann ist aber die gehuldigte Band meist super berühmt und tot oder zumindest sehr teuer, die Lieder sind alle Hits, und man sonnt sich auch ein wenig im Glanz der Vorbilder …

Wenn man aber weite Wege geht und mit Herzblut einer selbst fast vergessenen Berliner Agitpropband Bühne bietet, Interzone und ihrem Sänger Heiner Pudelko nämlich, dann macht man das nicht wegen des Ruhms, sondern tatsächlich aus Liebe. So gab es einen berührenden Querschnitt durch das drei bis fünf Alben umfassende Schaffen, krachenden Blues und feiste Rocknummern und dem toll nachempfunden quietschig-nasalen Gesang von Pudelko. Und vertonte Gedichte von Wolf Wondratschek – sowie die unglaubliche Geschichte dahinter, die für vierzig Jahre Verzögerung bei der Auslieferung sorgte. Und Hits wie “Ich und mein Freund, die Katze”, frei übersetzte ellenlange Lieder von Tom Waits oder zum Schluss eine krachende und deutsche Version von Gloria. 

Das handverlesene Publikum war begeistert! Und so gibt es wieder ein paar Leute mehr, die ein Stück fast verschollene Popkultur gesehen haben. Am Ende waren alle glücklich, außer dem Sparschwein, aber so geht Subkultur auf höchsten Niveau.

Winkend Kai

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

  1. AUS LIEBE – die band sagt, danke. Diese wunderbare Musik darf nicht sterben!

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