Auch Wermelskirchen kleiner als angenommen
Den Beitrag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach. Die Daten für Wermelskirchen haben wir an den geeigneten Stellen eingepflegt.
Eine neue Bevölkerungsstatistik zeigt, dass die Zahl der Menschen in Bergisch Gladbach nur halb so stark gestiegen ist, als bislang angenommen. Eine Entwicklung, die auch für ganz Deutschland und den Rheinisch-Bergischen Kreis gilt – mit zwei Ausnahmen.
Die statistischen Ämter von Bund und Ländern haben die Ergebnisse des Zensus 2022 vorgelegt, mit einer Vielzahl (fast) aktueller Daten für alle Kommunen. Demnach lebten zum Stichtag 30.6.2022 in Bergisch Gladbach exakt 110.898 Menschen – und damit 1700 weniger als bislang angenommen.
Zuletzt waren die Daten mit dem Zensus 2011 erhoben und dann nur noch auf dieser Basis fortgeschrieben worden. Vor zwei Jahren wurde erneut durchgezählt, die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht und die bisherigen Annahmen korrigiert.
2011 lebten in Bergisch Gladbach 109.026 Personen. Seither sind es also nur 1872 mehr geworden, und nicht 3572, wie bislang angenommen. Auch das ist aber nur eine Momentaufnahme, durch die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine und der Fertigstellung von zwei großen Wohnungsbauprojekte ist die Stadt seither wahrscheinlich weiter gewachsen. Das gilt gewiß auch für die übrigen Kommunen im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Zum Stichtag (30.06.2022) hatte Wermelskirchen eine Einwohnerzahl von 34.532. Das sind 381 Bürgerinnen und Bürger weniger, als die Fortschreibung des Zensus im Jahr 2011 ergab.
Die Bevölkerung von Deutschland ist nach den neuen Erkenntnissen 1,63 Prozent kleiner als angenommen, die Abweichung in Bergisch Gladbach liegt mit minus 1,51 Prozent in einer ähnlichen Größenordnung, der gesamte Rheinisch-Bergische Kreis verliert in der Statistik nur 1,18 Prozent. In Wermelskirchen beträgt die Differenz 1,091 Prozent.
Allerdings gibt es auch zwei Gewinner: Burscheid ist 1,34 und Odenthal sogar 2,53 Prozent größer als berechnet.
Auswirkungen auf Einnahmen und Planungen
Die Abweichungen sind insgesamt nicht massiv, aber dennoch wichtig. Denn diese Zahlen werden u.a. bei der Verteilung der Steuereinnahmen sowie bei der Planung von Infrastruktur zugrunde gelegt.
Deutlich größer ist die Abweichung für Köln, wo zum Stichtag 5,6 Prozent weniger Menschen lebten als zuvor berechnet.
Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit
Auch die Angaben zur Größe der ausländischen Bevölkerung wurden korrigiert. Laut Zensus 2022 lebten 2022 in Deutschland rund 10,9 Millionen Ausländer:innen in Deutschland, eine Million weniger als bislang offiziell ausgewiesen.
In Bergisch Gladbach lebten zum Stichtag 12.813 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, das entspricht einem Anteil von 11,7 Prozent. Gut doppelt soviele Personen haben eine Einwanderungsgeschichte.
In Wermelskirchen leben laut der vorgelegten Daten 3.198 Menschen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit. Das sind 9,26 Prozent, weniger mithin als im Kreis oder im Bundesdurchschnitt.
Beitragsgrafik: Die blau markierten Städte haben mehr Einwohner:innen als angenommen, die roten weniger. Grafik © Zeit online
1 Million weniger Ausländer in Deutschland als angenommen. Dabei brauchen wir doch die Zuwanderung in allen Bereichen.