WAS AUF UNS ZUKOMMT

Ein Wort zum Montag, dem 19. Februar 2024

VON CORNELIA SENG

Meine Hände krabbeln über die Tischplatte. Der kleine Enkel strahlt. Seine Augen leuchten. Da kommt was auf ihn zu! Das wohlige Kribbeln im Bauch sehe ich ihm an. Er genießt den Moment: “Gleich wird die große Hand meine erreichen!” Immer wieder können wir dieses Spiel spielen. Er freut sich auf das, was auf ihn zukommt. 

Können das nur noch Kinder: Sich freuen und gespannt sein auf das, was auf sie zukommt?

Was bestimmt mich, was bestimmt uns im Blick auf das Kommende? Wenn man in die Welt guckt, kann einem angst und bange werden. Die Gewaltphantasien und Umsturzstrategien der neuen Faschisten machen mir Angst. Wird es wieder nach dem Recht des Stärkeren gehen? Wird unsere Demokratie standhalten? Haben wir genug gesagt und getan für die Würde des Menschen? Wie wird die Welt in zwanzig oder dreißig Jahren sein, wenn meine Enkel erwachsen sind?

Auch die Schüler und Schülerinnen von Jesus haben vor Furcht geschrien: “Es ist ein Gespenst!”

Sie werden lange von diesem Erlebnis erzählt haben. So ist die Geschichte in die Bibel geraten. “Das Boot kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen”, wird erzählt. Und dann sehen sie auch noch eine Gestalt auf dem Wasser auf das Boot zugehen! Kommt da ein Gespenst auf sie zu? Doch gleich spricht Jesus mit ihnen: “Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!” (Mt 14,22-27). Da kommen sie wieder zu sich. Es ist ja Jesus, der auf sie zukommt! Und die Angst weicht dem Vertrauen. 

Das ist entscheidend: dass die Angst dem Vertrauen weicht. Auch durch das Dunkel hindurch kommt Jesus auf uns zu. Wir lassen uns nicht irritieren. Nicht von Populisten und nicht von Politik, die auf Gefühle und Affekte setzt. 

Im Vertrauen auf Gott zu leben, das will ich mir vornehmen, an jedem neuen Tag. Im Vertrauen zu leben wie mein kleiner Enkel: Die großen Hände der Oma werden es schon gut mit ihm meinen. 

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