Wermelskirchen zur Heimat machen
Gedanken vor dem Jahreswechsel
VON WOLFGANG HORN
Aktuell leben 388 Menschen mit uns in der Stadt, die Leistungen nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetz beziehen oder in städtischen Unterkünften leben. Die Anzahl der Flüchtlinge insgesamt ist wesentlich größer, zählen wir jene Menschen mit Migrationshintergrund hinzu, die in den vergangenen Jahren als Asylbewerberinnen und Asylbewerber anerkannt wurden.
Nach heutigem Stand leben Menschen aus Marokko, Syrien, Irak, Iran, Türkei, Jordanien, Aserbaidschan, Eritrea, Somalia, Kosovo, Georgien, Mazedonien, Ghana, Afghanistan, Armenien, der Russischen Föderation, Nigeria, Mali, Pakistan, Tadschikistan, Kirgistan, Libanon, Mongolei, Mauretanien, Algerien, Serbien, Albanien, Indien, Guinea-Bissau, Angola, Ägypten, China, Libanon, Kongo, Bangladesch, Vietnam, Montenegro, Sri Lanka und Ukraine in unserer schönen Stadt. Es sind Menschen aus diesen 39 Ländern, die unser Leben bunter machen und unsere Erfahrungen reicher.
Dazu kommen viele aus Belgien oder Österreich, aus Lettland oder den Niederlanden, den USA, Polen, Frankreich, Italien oder anderen Heimatländern in- und außerhalb von Europa. All diese Menschen sind keine Fremden mehr, sondern Nachbarn. Menschen, denen wir helfen, wenn sie in Not sind, Menschen, die uns helfen, wenn wir in Not sind. Das ist anders als früher, ist die Moderne. Es sind Mit-Menschen, Mitbürger und Mitbürgerinnen, die zu uns gekommen sind. Gleich, ob aus Not, wegen Verfolgung oder vor einem Krieg aus der ursprünglichen Heimat geflohen.
Bieten wir ihnen eine neue Heimat, Wermelskirchen. Helfen wir ihnen, sich zurecht zu finden, hier, in der Fremde. Integration bedeutet, heimisch zu werden. Auf diesem Weg sind wir alle gefragt, die Neubürger und die Eingesessenen. Integration ist keine Einbahnstraße. Integration fordert die Neuen und die Alten. Integration ist eben auch eine Einladung.