NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXCXXXII)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 52.504 Corona-Neuinfektionen. Das sind 15.952 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht einen neuen Höchstwert und steigt auf 515,7 von 497,1 am Vortag. 47 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Der Reproduktionswert R ist erneut leicht angestiegen. Aktuell wird der errechnete Wert mit 1,23 angegeben, nach 1,21 am Vortag. Demnach stecken momentan 100 Infizierte 123 weitere Menschen mit dem Coronavirus an. Liegt der Wert länger unter 1, wird die Ausbreitung des Virus eingedämmt, liegt er länger darüber, verbreitet sich das Virus. Am 3. und 4. Januar liegt der Wert zuletzt leicht unter 1, seither liegt er kontinuierlich darüber. Im Sieben-Tage-Schnitt infizieren sich momentan mehr als 63.000 Menschen täglich mit dem Virus. Auch das sind so viele wie nie zuvor. Die hohen Fallzahlen sind auf die deutlich höhere Übertragbarkeit der Omikron-Variante gegenüber der zuvor herrschenden Delta-Variante zurückzuführen. Im Jahresvergleich ist gut zu erkennen, dass die Neuinfektionen 2021 die von 2020 deutlich übersteigen. Zum Jahresbeginn 2022 liegen die Fallzahlen wiederum um ein Vielfaches über den Zahlen von 2021. Bei den Todesfällen sieht es dagegen anders aus. Die sind 2020 zum Jahresende deutlich höher als 2021. Da stiegen die Fallzahlen erst zu Beginn des Jahres erheblich. Aktuell hingegen bewegen sich die Todeszahlen auf einem deutlich geringeren Niveau. Zudem ist durch die Omikron-Variante noch kein Anstieg bei den Todesfällen zu erkennen. Die wesentliche Rolle bei den geringen Todesfallzahlen spielt die Impfkampagne. Entsprechend der hohen Fallzahlen, steigt auch die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner in 14 von 16 Bundesländern.Der Höchstwert wird weiterhin in Bremen gemessen – mit 1399,2- den tiefsten Wert weist dagegen Thüringen mit 218,5 aus. Dort sinkt die Inzidenz um knapp 10 gegenüber dem Vortag. In Rheinland-Pfalz geht der Wert marginal um 0,2 zurück. Hohe Steigerungen gibt es dagegen in Brandenburg (plus 36,4) und in Hessen (plus 57,4). Die Hälfte aller Bundesländer weist eine Inzidenz oberhalb der Marke von 500 aus. Bremen liegt über 1000, Hamburg und Berlin könnten in der kommenden Woche folgen. Die Bundeshauptstadt liegt vermutlich bereits über 1000, aber der Bezirk Marzahn-Hellersdorf meldet seit Tagen aufgrund technischer Probleme keine Zahlen.Insgesamt haben sich nach offiziellen Angaben seit Pandemiebeginn knapp 7,93 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Gut 6,95 Millionen Menschen gelten als genesen, mehr als 115.000 Menschen sterben im Zusammenhang mit dem Virus. Als aktuell infiziert gelten knapp 860.000 Menschen.

Aktuell vermeldet die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) keine Angaben zu den belegten und den freien Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern. Festzustehen scheint aber, dass die Zahl der Covid-Patienten in Intensivbetten weiter zurückgeht, und zwar recht deutlich um 160 Personen auf insgesamt 2799. 1707 dieser Covid-Intensivpatienten müssen zudem beatmet werden, das sind 75 weniger als am Vortag. Die Verfügbarkeit von Intensivbetten ist lokal weiterhin sehr unterschiedlich. Besonders viele Kreise, die derzeit keine freien Intensivbetten zur Verfügung haben, befinden sich in Bayern und Baden-Württemberg. Zudem gibt es zahlreiche Regionen, die maximal zehn Prozent freie Intensivbetten vorhalten können momentan in Hessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Neun Regionen in Deutschland weisen eine Kapazität von mehr als 50 Prozent aus: vier Regionen in Bayern, je zwei in Rheinland und Thüringen und eine in Nordrhein-Westfalen. Die Omikron-Welle ist nach Einschätzung der Fachgesellschaft der Intensiv- und Notfallmediziner noch nicht auf den Intensivstationen angekommen. Er rechne aber damit, dass es in der nächsten oder übernächsten Woche deutlich mehr Corona-Patienten in den Notaufnahmen gebe werde, sagt Intensivmediziner Christian Karagiannidis im Deutschlandfunk. Der Experte leitet das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und ist Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung. Im Moment machten sich die hohen Inzidenzen noch nicht bemerkbar, sagt er. Allerdings infizierten sich derzeit auch hauptsächlich jüngere Menschen im Alter bis 35 Jahre. Zugleich sehe man vermehrt auch Infektionen in der kritischen Infrastruktur, Krankenhäuser müssten sich darauf vorbereiten, dass Ärzte und Pflegekräfte ausfielen. Karagiannidis betont: “Wenn wir das ganze Infektionsgeschehen jetzt extrem laufen lassen und ganz hohe Inzidenzen akzeptieren, dann akzeptieren wir auch, dass das Virus ganz sicher die Ungeimpften findet.” Bereits jetzt seien 62 Prozent der Corona-Patienten auf den Intensivstationen ungeimpft, nur 5 Prozent hätten eine Auffrischungsimpfung. Die deutschen Klinken spüren bereits erste Auswirkungen der Omikron-Welle durch mehr Patientenaufnahmen mit Covid-Erkrankungen auf den Normalstationen.“Wir sehen diesen Anstieg auf den Normalstationen bereits in manchen Regionen, so zum Beispiel in Bremen, Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein”, sagt der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der “Augsburger Allgemeinen”. Wenn die Modelle sich bewahrheiteten, müsse man schon sehr bald mit mehr als 100.000 Infizierten pro Tag rechnen. Viele von ihnen müssten im Krankenhaus versorgt werden. Doch wegen der hochansteckenden Omikron-Variante werde es zu mehr Personalausfällen in den Kliniken kommen. Er appelliere deshalb an Haus- und Fachärzte, Patienten, die nicht unbedingt im Krankenhaus behandelt werden müssten, soweit es gehe ambulant zu versorgen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor einer hohen Zahl an Toten und massiven Einschränkungen bei Krankenhausbehandlungen in der aktuellen Corona-Welle mit der hoch ansteckenden Omikron-Variante. “Uns drohen in Deutschland sehr schwere Wochen”, sagt der SPD-Politiker der “Bild am Sonntag”. “Wir dürfen uns mit Blick auf die aktuell sinkenden Krankenhauszahlen insbesondere auf den Intensivstationen nicht in Sicherheit wiegen.” Die Situation in den Kliniken werde sich wieder verschärfen, sagt er. Momentan erkrankten vor allem die Jüngeren, die viele Kontakte hätten. Wenn sich die Älteren infizierten, werde die Zahl der Klinikeinweisungen wieder steigen. “Da kann es, je nach Entwicklung, nicht nur bei den Intensivstationen knapp werden, sondern auch auf den normalen Stationen. Es droht die Schließung ganzer Abteilungen”, so Lauterbach. “Eine Durchseuchung bedeutet, dass Hunderttausende schwer krank werden und wir wieder viele Tausend Corona-Tote beklagen müssen.”

Wegen gestiegener Corona-Zahlen gelten in Stuttgart ab diesem Sonntag erneut nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Nicht-Immunisierte. Sie gelten zwischen 21.00 und 5.00 Uhr. Hintergrund ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Stuttgart zum zweiten Mal in Folge über dem Schwellenwert von 500 liegt. Wer weder geimpft noch genesen ist, darf sich nachts nur noch “bei Vorliegen eines triftigen Grundes” außerhalb der Wohnung oder Unterkunft aufhalten. Dazu gehören zum Beispiel der Besuch von Ehe- oder Lebenspartnern, die medizinische Versorgung oder die Berufsausübung. Bayern lockert die Quarantäneregeln für bestimmte Kontaktpersonen von Corona-Infizierten. “Auch als Kontaktperson zu Omikron-Fällen müssen frisch Geimpfte (drei Monate), frisch Genesene (drei Monate) und Geboosterte (unbegrenzt) nun nicht mehr in Quarantäne”, sagt Gesundheitsminister Klaus Holetschek. “Damit gibt es für die verschiedenen Virusvarianten keine unterschiedlichen Regelungen mehr.” Bisher galt für Kontaktpersonen einer mit der Omikron-Variante infizierten Person eine Quarantäne von 14 Tagen, ohne die Chance zum Freitesten. Der Bundesrat hatte den Weg für eine Verordnung frei gemacht, die grundsätzliche Ausnahmen von einer Quarantäne regelt. Christian Drosten hält eine „Herdenimmunität“, über die auch Ungeimpfte geschützt wären, nicht für möglich: „Dafür gibt es wissenschaftliche Evidenz“, sagt Charité-Chefvirologe Drosten dem „Tagesspiegel“. Im Hinblick auf die Risikoabwägung der Impfung sagt Drosten: “Es ist Impfung versus Virus, nicht Impfung versus keine Impfung.” Und als Virologe könne er sagen, “dass man bei der Impfung einfach besser wegkommt”. Die mRNA- und Vektor-Impfstoffe kämen der natürlichen Immunität am nächsten, so Drosten. “Sie aktivieren die zelluläre Immunreaktion viel besser und leisten damit einen ganz wichtigen Beitrag für den Schutz vor schwerer Covid-Erkrankung und auch vor Immunflucht-Varianten wie Omikron.” Den Protein- und Totimpfstoffen fehle diese Fähigkeit.

Mindestens 40.000 Ordnungswidrigkeiten gegen Corona-Maßnahmen hat es in Niedersachsen seit Beginn der Pandemie gegeben. Wie das Innenministerium in Hannover der Deutschen Presse-Agentur mitteilt, beziehe sich die Zahl auf den Zeitraum von Anfang April 2020 bis Anfang Januar dieses Jahres. Um was für Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten es sich dabei handelt, ist den Angaben zufolge unklar. Verstöße gegen die Corona-Verordnung, wie etwa das Missachten der Maskenpflicht oder der Abstandsregelung, sind in der Regel Ordnungswidrigkeiten. Bei Verstoß gegen die Corona-Verordnung können Bußgelder bis zu 25.000 Euro anfallen. Das Innenministerium wies darauf hin, dass die Polizeibehörden entsprechende Verstöße und Daten unterschiedlich erfassen und weiterleiten. Somit sei es schwierig, valide Daten zu den Verstößen zu erhalten. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, macht unter den Corona-Demonstranten auch eine neue Szene von Staatsfeinden aus. Diese zeichneten sich dadurch aus, dass sie keine ideologische Klammer verbinde, sondern die Verachtung des demokratischen Rechtsstaates und seiner Repräsentanten. “Sie lehnen unser demokratisches Staatswesen grundlegend ab”, sagt Haldenwang im Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. Die Pandemie sei “nur der Aufhänger”: “Ob das jetzt Corona ist oder die Flüchtlingspolitik. Oder auch die Flutkatastrophe: Da hat man teilweise die gleichen Leute gesehen, die versuchten, den Eindruck zu vermitteln, der Staat versage und tue nichts für die Menschen.” Lange habe es so ausgesehen, als versuchten Rechtsextreme zwar das Demonstrationsgeschehen zu prägen, jedoch ohne Erfolg. “Das verschiebt sich aktuell. So ist es in Sachsen den ‚Freien Sachsen‘ gelungen, einen deutlichen Einfluss auf die vielschichtige Protestbewegung in der Region zu nehmen. Insofern kann man sagen, dass Rechtsextremisten zumindest regional an Einfluss gewinnen.” Die Vorsitzende der Thüringer Gewerkschaft der Polizei, Mandy Koch, beklagt Aggressivität gegenüber Polizeibeamten bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen.Polizisten würden dort unter anderem als “Staatsbüttel” und “Nazischergen” bezeichnet, sagt sie der Deutschen Presse-Agentur. “Und die ganze Wut, die sich so entwickelt hat aufgrund der bestehenden Corona-Beschränkungen, hat sich oft gegenüber meinen Kolleginnen und Kollegen entladen.” Die Einsatzbelastung sei auch wegen der Anzahl der Proteste hoch. “Aber meine Kollegen sind motiviert. Das ist am Ende unser Job.” Ständig diese Aggressivität zu spüren zu bekommen, sei jedoch schon eine Belastung. In Thüringen sind zuletzt immer wieder Polizisten bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen verletzt worden. Trotz Verbots versammeln sich am Samstag mehrere Tausend Gegner der Corona-Maßnahmen vor der Hamburger Kunsthalle und auf umliegenden Straßen. Die Polizei spricht am Nachmittag von rund 3000 Teilnehmern. Die Beamten versuchen, die Menschenansammlung aufzulösen. Lautsprecherdurchsagen der Beamten werden mit Pfiffen und Sprechchören übertönt. Es kommt zu einzelnen Handgreiflichkeiten. Die meisten Teilnehmer tragen keine Masken. Ursprünglich war eine große Demonstration von Impfgegnern geplant, zu der bis zu 15.000 Teilnehmer erwartet wurden. Diese hatte die Polizei am Donnerstag angesichts explodierender Infektionszahlen in der Stadt verboten. Proteste von Gegnern der Corona-Maßnahmen beziehungsweise einer Impfpflicht – oder Gegendemos – gab es auch in München, Fürth, Düsseldorf, Hannover, Osnabrück und Schwerin. Querdenker, Reichsbürger und sogenannte Selbstverwalter haben nach Angaben der Bundesregierung mit Aktionen vor Schulen und auch mit Drohschreiben gegen die geltenden Corona-Maßnahmen mobil gemacht. Der Bundesregierung sei bekannt, dass Gegner der Maßnahmen und der Impfkampagne in einzelnen Fällen vor Schulgebäuden demonstrierten und “dabei zuweilen auch das Zwiegespräch mit Schülern suchten”. Das ergibt sich aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. “Hierbei handelte es sich zum Teil auch um führende Personen der ‘Querdenken-Bewegung’”, schreibt das Ministerium weiter. Auf das Gesundheitsamt in der rheinland-pfälzischen Kreisstadt Germersheim ist mutmaßlich ein Brandanschlag verübt worden. In der Nacht zu Samstag sei die Eingangstür aus Holz angezündet worden, teilt die Kreisverwaltung mit. Es habe sich ein Schwelbrand entwickelt, der über längere Zeit das gesamte Gebäude verraucht habe. Verletzt wurde niemand. Die Höhe des Schadens kann die Polizei noch nicht beziffern. Landrat Fritz Brechtel zufolge liegt der Anschein eines gezielten Anschlags vor. “Ich habe keinerlei Verständnis für eine solche Tat,” sagt er.

Eine Impfpflicht gegen das Coronavirus sollte nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach drei Spritzen umfassen.“Eine vollständige Impfung besteht aus drei Dosen. Vollständig Geimpfte sind gegen alle Corona-Varianten – zumindest vor schwerer Krankheit und Tod – geschützt. Daran muss sich die Impfpflicht orientieren”, sagt der Bundesgesundheitsminister der “Bild am Sonntag”. Die Wissenschaftler weltweit seien sich einig, dass die Entstehung einer Variante, gegen die man als dreifach Geimpfter keinen Schutz habe, äußerst unwahrscheinlich sei. Gleichzeitig warnte der Minister: “Das Varianten-Alphabet wird nicht mit Omikron enden.” Es sei gut möglich, dass man im Herbst mit einem mutierten Delta-Typ umgehen müsse. Die deutsche Impfkampagne kommt auch in der zweiten Wochen des neuen Jahres nicht recht in Schwung: Die tägliche Impfleistung bleibt weiterhin weit hinter dem Niveau der Vorweihnachtszeit zurück. Im Schnitt werden derzeit rund 614.000 Impfdosen pro Tag verabreicht. Am gestrigen Freitag waren es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 653.469 verabreichte Impfungen. Damit sind in Deutschland inzwischen mindestens 60,4 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus immunisiert. Insgesamt haben drei Viertel der Deutschen mindestens eine Impfdosis erhalten. 20,8 Millionen Deutsche sind ungeimpft, allerdings zählen darunter auch vier Millionen Kleinkinder im Alter unter fünf Jahren, für die noch kein Vakzin zugelassen ist.

Innerhalb Europas verläuft die Impfkampagne ganz unterschiedlich erfolgreich. Vor allem in Osteuropa sind die Quoten vergleichsweise niedrig. Litauen und Lettland weisen mit 68,7 bzw. 68,4 Prozent bereits die höchsten vollständigen Impfquoten aus. Estland, Tschechien und Ungarn erreichen ebenfalls noch Impfquoten über 60 Prozent. Je weiter östlich oder südöstlich man schaut, umso geringer werden die Quoten allerdings. In Belarus gelten nur 37,8 Prozent der Bevölkerung als vollständig geimpft, in der Ukraine sind es sogar nur 32,8 Prozent. Besonders schlimm steht es allerdings in Bulgarien (28,4 Prozent) und Moldau, wo nicht mal jeder Vierte vollständigen Impfschutz genießt (24,8 Prozent). In der sizilianischen Stadt Palermonimmt die Polizei erneut eine Krankenschwester fest, die Corona-Impfungen vorgetäuscht haben soll. Die Justiz wirft der Frau vor, einem Impfgegner-Ehepaar zwar die Spritze, aber nicht den Impfstoff injiziert zu haben, wie die Polizei mitteilt. Auf einem Überwachungsvideo aus dem Dezember ist zu sehen, wie die Krankenschwester eine volle Spritze in ein Tuch ausdrückt und sie dann leer in einen Oberarm sticht. Erst im Dezember 2021 nahmen Beamte eine andere Krankenschwester fest, die in demselben Impfzentrum elf Menschen auf dieselbe Art vermeintlich gegen Covid-19 immunisierte. Unter den Impflingen war nach Polizeiangaben auch ein führendes Mitglied der lokalen Impfgegner-Bewegung. Die beiden Frauen müssen sich unter anderem wegen Amtsunterschlagung und Falschbeurkundung verantworten. Tausende Menschen demonstrieren am Samstag in Rom gegen die Corona-Politik der italienischen Regierung. Die Menschen versammeln sich auf der Piazza San Giovanni in Laterano, östlich des Kolosseums. Der Nachrichtenagentur Adnkronos zufolge sind zwischenzeitlich 5000 Leute dort. Einige versuchen als Gruppe einen Demonstrationszug zu starten. Polizeibeamte stellen sich ihnen mit Schildern und einem Wasserwerfer in den Weg. Italiens Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi hatte zuletzt die Corona-Regeln verschärft und führte unter anderem eine Impfpflicht für Menschen über 50 Jahre ein. Ab Februar treten weitere Beschränkungen in Kraft. Das Land mit rund 60 Millionen Einwohner verzeichnet derzeit die höchsten Corona-Fallzahlen seit Pandemiebeginn. Am Samstag melden die Behörden 192.936 Neuinfektionen und 308 Tote im Zusammenhang mit dem Virus binnen eines Tages. Die Neuinfektionszahlen in den Niederlanden bleiben auf hohem Niveau. Nachdem am Freitag mit 35.452 Fälle ein neuer Höchststand seit Pandemiebeginn gemeldet wird, sind es am Samstag 31.853. Der Sieben-Tage-Schnitt der Neuinfektionen liegt derzeit bei 31.729. Die Niederlande, die im Frühjahr 2020 kaum von der Pandemie betroffen waren, erleben derzeit bereits ihre sechste Pandemie-Welle. Nahezu überall in den Niederlanden setzen sich Gaststätten-Betreiber am Samstag für einige Stunden über Corona-Vorschriften hinweg und öffnen ihre Kneipen, Cafés und Restaurants. Damit protestieren die Wirte dagegen, dass ihre Branche von der Aufhebung des wochenlangen, landesweiten Lockdowns vorerst ausgeschlossen ist. Vielerorts sei die einmalige Aktion mit Zustimmung der Gemeindeverwaltungen erfolgt, berichtet die Nachrichtenagentur ANP. Die Reaktionen beim Publikum sind demnach positiv. “Die Gastronomie kontrolliert wieder zu öffnen, scheint mir besser zu sein, als dass jeder bei sich zu Hause Partys feiert”, zitiert sie den Besucher eines Studentencafés in Zwolle. In Utrecht verspricht Bürgermeisterin Sharon Dijksma, sich weiter für Lockerungen der Corona-Vorschriften für Gaststätten einzusetzen. In der Kleinstadt Valkenburg reagiert Bürgermeister Daan Prevoo auf eine ähnliche Aktion bereits am Freitag, indem er sie als erlaubt Demonstration einstufte. “Demonstrieren ist ein Grundrecht”, sagte er dem TV-Sender WNL. Daher werde die Polizei nicht eingreifen. Mittlerweile liegt die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner in drei Landesteilen Großbritanniens wieder unter der Marke von 1000: in Schottland sowie in Südost- und in Südwestengland. Den mit Abstand höchsten Wert weist derzeit Nordostengland mit 2022 aus. Landesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei knapp 1455. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt in Großbritannien seit Rekordwerten Anfang des Jahres kontinuierlich. Aktuell melden die Behörden gut 81.000 neue Fälle. In den letzten sieben Tagen sinkt die Zahl positiver Tests um rund ein Drittel. Allerdings müssen Briten bei einem positiven Antigentest seit Beginn der Woche keinen PCR-Test zur Kontrolle machen, sondern können sich direkt in Isolation begeben. Die Zahl der durchgeführten PCR-Tests nimmt sicherlich auch deshalb in den letzten sieben Tagen um neun Prozent ab. Tausende Menschen protestieren am Samstag in Frankreich gegen die Einführung des neuen Corona-Impfpasses. In Paris finden mehrere Kundgebungen statt, die größte von ihnen vor dem Eiffelturm. Auch in Lyon, Nantes, Bordeaux und Marseille gehen Gegner der Maßnahme auf die Straße. Der neue Impfpass soll den bisher geltenden Gesundheitspass ersetzen und entspricht der deutschen 2G-Regel. Künftig ist auch in Frankreich der Nachweis einer Corona-Impfung oder einer Genesung per QR-Code notwendig, um Einkaufszentren, Cafés, Restaurants oder kulturelle Veranstaltungen besuchen zu können. Ein negativer Test reicht dann nicht mehr aus. Bereits am Samstag treten in Frankreich neue Regeln für den Impfnachweis im Gesundheitspass in Kraft. Erwachsene, deren zweite Impfung schon sieben Monate zurückliegt und die noch keine Auffrischungsimpfung bekommen haben, gelten nun offiziell nicht mehr als geimpft. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind rund 560.000 Menschen von der Maßnahme betroffen. Auch Österreich wird immer stärker von der Omikron-Welle erfasst. Nachdem das Land nach enorm hohen Fallzahlen im November harte Maßnahmen ergreift, entspannt sich die Lage zum Jahresende erheblich. Mit Auftreten der neuen Coronavirus-Variante übersteigen die Neuinfektionszahlen allerdings die Höchstwerte der vorherigen Welle. Derzeit melden die Behörden 16.221 Neuinfektionen. Das sind weniger als beim Höchststand von 17.162 vor zwei Tagen, aber deutlich mehr als der aktuelle Sieben-Tage-Schnitt von 14.488 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesfälle ist weiterhin klar rückläufig. Vier neue Fälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus werden aktuell vermeldet. In Griechenland fällt die Zahl der Neuinfektionen genauso schnell, wie sie mit Auftreten der Omikron-Variante gestiegen ist. Nachdem am 4. Januar mit 50.182 neuen Fälle noch ein Rekordwert seit Pandemie-Beginn vermeldet wird, sind es aktuell nur 17.447 Neuinfektionen. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt bei 23.009 und damit noch deutlich über dem aktuellen Wert, allerdings sinkt auch er kontinuierlich seit einer guten Woche. Die Todesfallzahlen steigen dagegen wieder leicht an. Aktuell werden 80 neue Fälle gemeldet. In Polen steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder deutlich an. Nachdem das Land Mitte Dezember den Höhepunkt seiner dritten Pandemie-Welle erlebt, sinken die Zahlen bis zum Jahreswechsel. Nun steigen sie erneut, was wohl auf die Ausbreitung der Omikron-Variante zurückzuführen ist. 16.896 Neuinfektionen werden aktuell gemeldet. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt mit 13.756 Fälle derzeit noch deutlich darunter. Die Todesfallzahlen sind in Polen zudem weiterhin sehr hoch und das seit Anfang Dezember. Seither versterben, bei einigen Schwankungen, im Schnitt täglich zwischen 300 und 400 Menschen. Aktuell werden 429 Todesfälle gemeldet. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt bei 364 Fällen. Kroatien befindet sich seit Ende 2021 in der Omikron-Welle der Corona-Pandemie. Die Zahl der Neuinfektionen steigt seither kontinuierlich und erreicht mehrfach Höchstwerte. Aktuell melden die Behörden 8958 neue Fälle. Im Sieben-Tage-Schnitt sind es täglich 7633 Fälle. Den bisherigen Pandemie-Höchstwert erreicht das Land am 12. Januar mit 9894 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesfälle geht allerdings noch zurück. Aktuell werden 35 Todesfälle gemeldet, im Sieben-Tage-Schnitt sind es gegenwärtig 33 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus versterben. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez sieht im Umgang mit der Corona-Pandemie eine neue Phase anbrechen. “Die Zukunft der Pandemie zeichnet dank der Impfkampagne einen ganz anderen Horizont als den, den wir in der Vergangenheit erlebt hatten”, sagt der 49-Jährige der italienischen Tageszeitung “La Stampa”. Deshalb stehe Spanien, so wie auch andere Länder, gerade vor einer neuen Phase im Umgang mit der Pandemie. Man müsse weiter vorsichtig bleiben, aber man wisse auch, dass dank der Vakzine die Belegung in den Krankenhäusern und die Sterblichkeit niedriger seien, erklärt der Sozialist weiter. Der Nachrichtenagentur Europa Press zufolge bekräftigte er am Freitag zudem seine Forderung, sich auf den Übergang von einer Pandemie zu einer Endemie vorzubereiten. Dafür müssten schon jetzt “Brücken entworfen” werden, betonte Sánchez. Die WHO hatte solche Pläne jedoch am Dienstag als verfrüht bezeichnet, da die Entwicklung des Virus nur schwer abzusehen sei. Nachdem die Corona-Fallzahlen zum Jahresbeginn in Russland rückläufig waren, kündigt sich dort offenbar der Beginn der Omikron-Welle an. Die Behörden melden für den gestrigen Freitag 27.179 Neuinfektionen (Vorwoche: 16.410). Damit setzt sich Trend der steigenden Fallzahlen fort. Bereits vor vier Tagen warnten die russischen Gesundheitsbehörden vor einem “sehr intensiven” Anstieg der Omikron-Fälle. Bis vergangenen Dienstag seien 305 entsprechende Infektionen verzeichnet worden, sagte die Gesundheitsexpertin Anna Popowa in einem im Fernsehen übertragenen Treffen einer Expertenrunde.

Das internationale Impfstoffprogramm Covax schafft am Samstag die Milliardenmarke bei der Auslieferung von Corona-Impfdosen. Den Meilenstein verkündet Gavi, die Impfallianz aus Regierungen, Firmen, Stiftungen und UN-Organisationen, die das Covax-Programm durchführt. Die einmilliardste Dosis ist nach Angaben von Gavi in einer Lieferung, die am Samstag in Ruanda ankommt. Covax hat inzwischen 144 Länder beliefert. Die Allianz versorgt vor allem ärmere Länder, die kein Geld haben, um die Impfstoffe selbst zu bestellen. Das Programm hat mehr als zehn Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro) an Spenden benommen. Entwicklungsministerin Svenja Schulze kritisiert, dass Impfstoffe gespendet werden, die kurz vor dem Ablaufen sind. “Das hat nichts mit respektvollem Umgang miteinander zu tun. Afrika ist nicht die Resterampe für abgelaufene Impfstoffe”, sagt die SPD-Politikerin der Funke-Mediengruppe. Auch Entwicklungsländer brauchten planbare Lieferungen, um die Vakzine auch verimpfen zu können. “Wenn sich das nicht schnell ändert, geht in diesen Ländern viel Vertrauen verloren.” Das iranische Gesundheitsministerium meldet erstmals Todesfälle nach einer Omikron-Infektion. Bislang seien drei Iraner an der neuen Variante gestorben, mehr als 1100 Menschen hätten sich landesweit damit infiziert, heißt es laut der Nachrichtenagentur Tasnim aus dem Ministerium. Trotz der akuten Wirtschaftskrise plant die Regierung in Teheran demnach erneut strenge Corona-Einschränkungen bis hin zu einem Lockdown. Der Iran war bis Sommer von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen, doch die Lage entspannte sich nach einer Beschleunigung der Impfkampagne. Bislang sind mehr als 60 Prozent der fast 84 Millionen Iraner doppelt geimpft, auch Auffrischungsimpfungen werden bereits verabreicht. Seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 wurden im Land mehr als 132.000 Corona-Tote und mehr als 6,2 Millionen Infizierte registriert. In Peking wird der erste Fall einer in der Metropole und nicht im Ausland erfolgten Infektion mit der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus amtlich gemeldet. Behörden riegeln Wohnblock und Arbeitsplatz des Infizierten ab. Zudem werden 2430 Proben von Menschen genommen, die mit den beiden Orten in Verbindung stehen, sagt ein Beamter des Bezirks Haidian.

Beitragsfoto © GDJ (Pixabay)

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