Genau mein Humor

VON WOLFGANG HORN

In Telegram, genau: dieser in Dubai angesiedelten Kommunikations-Plattform, die auch Coronaleugnern, Impfverweigerern, Aluhutträgern, Rechtsextremisten, Hooligans zur Verfügung steht, aus der heraus mindestens 250 Todesdrohungen gegen bundesdeutsche Politiker, Journalisten und Wissenschaftler veröffentlicht worden sind, in Telegramm gibt es auch eine Gruppe “Widerstand Wermelskirchen“. In dieser Gruppe habe ich mich ein paar Mal umgeschaut. Man sollte informiert sein. Dann habe ich zwei Kommentare geschrieben, hier und hier, die den dellmännischen Widerständlern nicht ins Weltbild passen.

Marius Falkenroth, einer der wenigen, die dort mit Klarnamen auftauchen, kritisiert: „Er schreibt leider viel zu oft wirklich dummes Zeug und leider gibt es zuviele Menschen, die ihm zustimmen. Man kann es tatsächlich schon als Hetze sehen. Vorallem sperrt er dann gerne die Kommentarfunktion von Leuten, die nicht seiner Meinung sind.“ Er meint sich. Denn, in der Tat, ich habe ihn wegen unsachlicher Kommentare als Admin in einer Facebookgruppe vorübergehend gesperrt. Diese Sperre läuft bald ab. Doch bevor noch der ehrenwerte Herr Falkenroth seinen Kommentar in der Telegramgruppe einstellen konnte, hat mich ein Administrator ganz aus dieser Gruppe entfernt.

Also nicht nur einen Kommentar gesperrt, sondern ganz rausgeschmissen. Soviel zur Triftigkeit der Argumente des Herrn Falkenroth. Vermutlich kennt er den Volksmund nicht wirklich gut, der vom Splitter im fremden und dem Balken im eigenen Auge trefflichst formuliert hatte. Ein Nico springt dem armen Falkenroth sofort bei: „Das beruhigt mich. Wie ich gestern seinen Namen las, gingen bei mir auch die Alarm Glocken los.“ Der Arme. Auf andere Pöbler und Hetzer will ich gar nicht eingehen, schon mal gar nicht auf jene mit den Nazivergleichen.

Nur: Viele stellen dann Fragen, fordern mich zu Stellungnahmen auf, in der Annahme, ich sei dort noch zu finden und könnte Ihre Ergüsse lesen. Nein. Ich kann dort nicht mehr mitspielen, da man mich ausgesperrt hat. Damit wir uns recht verstehen: Man kann Leute aus der Gruppe aussperren. Dann sollte man das mit offenem Visier tun, dem Betroffenen mitteilen und auch die Gründe angeben. Sozusagen erwachsen damit umgehen. Hier aber, in der Gruppe mit lauter Menschen, die sich nicht mit offenem Visier und Klarnamen zeigen, vermutlich, weil sie sich im Widerstand befinden, sperrt man klammheimlich aus, ohne jede Mitteilung. Genau mein Humor. Diese Superwiderständler beantworten die Sperrung eines Kommentars mit dem kompletten Ausschluss aus einer Gruppe. Köstlich. Sie merken es nicht einmal.

Kommentare (3) Schreibe einen Kommentar

    • stefan+janosi
    • 07.01.22, 11:22 Uhr

    Gottlob habe ich schon im Dezember einen meiner Vorsätze für das neue Jahr realisieren können. Nämlich meinen Facebook Account zu deaktivieren! Seit dem ich diese Dreckschleuder aus meinem Leben entfernt habe fühle ich mich gradezu erleichtert. Plötzlich fallen die ganzen Fake Storys, die Hasspostings, die persönlichen und unsachlichen Angriffe, die Konfrontation mit psychopathologischen Persönlichkeiten einfach weg. Ich kann die Abstinenz von diesen medialen Manipulationsmaschinen nur jedem empfehlen 😊.

    Antworten

    • Heidbüchel
    • 07.01.22, 12:04 Uhr

    Ich schließe mich mit dem gestrigen Tag stefan+janosi an und dieses ist eine wahrhaft gute Entscheidung.
    Ich habe die regionale Zeitung online aboniert und lese auch in diesem Portal
    Was will man mehr.

    Antworten

  1. Ich persönlich finde die Entscheidung meiner Vorkommentatoren großartig und würde diese Entscheidung auch für mich so treffen. Doch ich bleibe den sogenannten sozialen Netzwerken erhalten, Facebook, Twitter, TikTok, Instagram und Twitch gehören zu meinen sportlichen Aktivitäten einfach dazu, als Motivator für Sportwillige über entsprechenden Gruppen dieser Netzwerke. Das ist heutzutage so strukturiert. Und zudem vertreibe ich auch mein Buch, parallel zum Buchhandel, selbst über die Netzwerke. Wenn es ginge, dann würde ich die anderen Bereiche mit diesem “Meinungsblabla” abschalten. Mit den Leuten, deren Einstellung mir missfällt, habe ich im realen Leben ja auch nichts am Hut. Auf jeden Fall nicht unnötig. Man geht ja im realen Leben auch nicht mit jedermann ein Bier trinken. Das ist auch gut so.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.