Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 3111 Neuinfektionen gemeldet, 23 mehr als am Montag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 66,5 von 66,1 am Vortag. Sieben weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Ansteckungsrate wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,06 angegeben (Vortag: 1,05). Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 1344 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 750 davon werden beatmet. Rund 4135 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Sechs Kreise melden derzeit eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200. Bundesweit liegt dieser Wert laut RKI bei 66,5 und steigt dabei leicht im Vergleich zum Vortag. Mit 263,3 verzeichnet Bremerhaven aktuell den höchsten Wert an gemeldeten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangen sieben Tagen. Bayern ist besonders stark betroffen. Das Berchtesgardener Land, Traunstein sowie der Landkreis und die Stadt Rosenheim liegen über der 200er-Marke. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz mit 8,2 wurde in Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiterhin leicht gestiegen. Wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilt, liegt der Wert bei 86,3 – nach 86,0 am Samstag und 82,8 am Freitag. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz sinkt auf 2,06 nach 2,12. Sie gibt die Zahl der Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner an, die innerhalb einer Woche in eine Klinik im Südwesten aufgenommen wurden. Neben der Zahl der Covid-19-Patienten in Intensivbehandlung ist der Wert ausschlaggebend für mögliche strengere Maßnahmen – vor allem für Ungeimpfte. Es besteht weiterhin ein deutlicher Unterschied zwischen den Inzidenzen der verschiedenen Altersgruppen.Während die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Älteren in vielen Landkreisen unter 50 liegt, melden viele Kreise eine besonders hohe Inzidenz von über 200 der 0 bis 14-Jährigen. Kyffhäuserkreis in Thüringen verzeichnet mit 826,2 mit Abstand die höchste Inzidenz bei den Jüngsten. Auch im Kreis Prignitz (Inzidenz von 633,8) in Brandenburg sowie in Eichsfeld (503,3) in Thüringen sind die 0 bis 14-Jährigen besonders stark betroffen.
In Berlin sind heute einige neue Corona-Regeln in Kraft getreten. So gelten bei Großveranstaltungen keine Obergrenzen mehr für die Besucherzahl, wenn alle Teilnehmer gegen Corona geimpft oder genesen sind (2G). Bislang galt eine Obergrenze von 25.000 Menschen. Nach den neuen Regeln könnte zum Beispiel das Olympiastadion wieder komplett gefüllt werden. Schon seit einiger Zeit gilt, dass Betreiber etwa von Restaurants oder Veranstalter selbst entscheiden können, ob sie den Zutritt zu ihren Innenräumen Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) erlauben oder nur noch Geimpften und Genesenen (2G). Im Falle von 2G entfällt die Maskenpflicht. Diese 2G-Option wird nun auch Hotels, anderen Beherbergungsbetrieben und Ferienwohnungen sowie Museen, Galerien und Gedenkstätten, Bibliotheken und Archiven eröffnet. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat 14 Eilverfahren bezüglich der neuen Corona-Verordnung für Niedersachsen abgewiesen. Die Antragsteller konnten sich demnach in keinem Fall durchsetzen. In zwei weiteren Eilverfahren stehen die Entscheidungen noch aus. Einer Sprecherin des Gerichts geht es bei den zwei verbliebenen Verfahren darum, wie lange der sogenannte Genesenenausweis gilt, sowie um die 3G-Regelung für Krankenhäuser. In niedersächsischen Kliniken müssen Besucher derzeit geimpft, genesen oder getestet sein. Die neue Corona-Verordnung gilt in Niedersachsen seit dem 22. September. Nach einem Streit über die Maskenpflicht hat ein Unbekannter in Wiesbaden Pfefferspray in einen Bus gesprüht. In der Nacht zu Samstag sei in einem Fahrzeug der Nachtlinie ein Streit ausgebrochen, weil sich ein junger Mann geweigert habe, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, erklärt die Polizei. Nachdem er des Busses verwiesen worden sei, habe der Mann Pfefferspray aus der Tasche gezogen und in den Fahrgastraum gesprüht. Drei Fahrgäste klagten über Augenreizungen, eine Rettungswagenbesatzung versorgte sie. Der Täter floh zwar, wurde aber später festgenommen.
Manche Anbieter werden im Zuge der Abschaffung der kostenlosen Corona-Schnelltests ihre Testzentren schließen, weil sich der Betrieb nicht mehr lohnt.Wer bleibt, kann den Preis selbst festlegen. Zwischen 15 und 25 Euro je Antigen-Schnelltest dürfte sich der Preis zumindest in Baden-Württemberg einpendeln. In Bayern planen der “Bild”-Zeitung zufolge, die Hausärzte 35 Euro zu verlangen. Laut ADAC liegen die Kosten an großen deutschen Flughäfen für Schnelltests aktuell meist bei 29 Euro. Am Münchner Flughafen fallen beim Anbieter Medicover Genetics jedoch 45 Euro an. Die seit dem Frühjahr für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos möglichen Corona-Schnelltests müssen jetzt meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren. Das legt eine neue Bundesverordnung fest, die heute in Kraft tritt. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten hatten vereinbart, dass das vom Bund seit Anfang März finanzierte Angebot für kostenlose “Bürgertests” für alle ohne Symptome enden soll. Da kostenlose Impfungen für alle möglich sind, sei eine dauerhafte Übernahme der Test-Kosten durch die Steuerzahler nicht länger nötig, hieß es zu Begründung. Die Verordnung legt aber auch Übergangsregeln fest. So können Kinder von 12 bis 17 Jahren und Schwangere noch bis 31. Dezember mindestens einen kostenlosen Test pro Woche machen. Grund ist, dass für sie erst seit kürzerer Zeit eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vorliegt – daher soll noch länger Zeit für eine Impfung bleiben. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterstützt das Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests. “Es wäre falsch, denjenigen, die sich selbst der Solidarität des Impfens verweigern, unbegrenzt solidarisch die Tests zu bezahlen”, sagte er der “Rheinischen Post”. Zustimmung kam auch aus der FDP: Die Übernahme der Corona-Testkosten sei in Zeiten des Impfstoffmangels richtig gewesen. Jetzt aber gebe es genügend Impfangebote. “Wenn man sich gegen eine Impfung entscheidet, können die Kosten für Tests nicht auf unbestimmte Zeit von der geimpften oder genesenen Solidargemeinschaft übernommen werden”, sagte FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Städte- und Gemeindebund geht nicht davon aus, dass das Ende der kostenlosen Bürgertests zu ernsthaften sozialen Konflikten führen wird. Die große Mehrheit der Bevölkerung – derzeit über 67 Prozent – sei ohnehin bereits geimpft, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Personen, die aus medizinischen Gründen oder aufgrund des Alters nicht geimpft werden könnten, würden auch weiterhin kostenlos getestet. “Schon jetzt können wir im Übrigen feststellen, dass die Nachfrage in den kostenlosen Testzentren zurückgegangen ist”, so Landsberg weiter.
Mit dem Ferienende gilt in den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern für zwei Wochen eine Maskenpflicht. “Diese Regelung, die zuletzt nach den Sommerferien umgesetzt wurde, dient ausdrücklich dem gegenseitigen Schutz nach längerer unterrichtsfreier Zeit”, hieß es aus dem Bildungsministerium. Sie ist Teil der Schul-Corona-Verordnung. Im Freien muss hingegen laut Ministerium keine Maske getragen werden, solange sich die Schülerinnen und Schüler in einer festen Gruppe bewegen und der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt bleibt. Grundschulkinder sind den Angaben zufolge draußen komplett von der Maskenpflicht befreit. Die Immunologin Christine Falk hält es für wichtig, dass Schüler im Herbst und Winter dieses Jahres weiterhin Maske tragen. Im Gespräch mit dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” sagte sie, es sei noch nicht hinreichend untersucht, ob durch eine Covid-19-Erkrankung bei Kindern “zum Beispiel höhere Risiken für Autoimmunerkrankungen, Lungenerkrankungen oder kognitive Einschränkungen entstehen könnten”. Auch führt das Maske Tragen laut Falk zu keinen Schäden des Immunsystems, wie oft befürchtet. “Das Immunsystem bleibt kompetent”, sagte die Immunologin zu dem Nachrichtenportal. Es werde permanent ein riesiges Immunrepertoire gebildet, “ohne dass man ihnen das durch äußere Einflüsse und Kontakt mit Erregern aus der Außenwelt sagen müsste”. Sie rät somit, schwere Verläufe von Viruserkrankungen, “die es auch bei Jüngeren in Einzelfällen geben kann”, durch Hygienemaßnahmen zu verhindern.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU hat das Ende der kostenlosen Coronatests verteidigt. “Das Impfen ist der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen”, sagte er dem Bayerischen Rundfunk (BR24). “Wir haben jetzt die Möglichkeit des Impfens, dann glaube ich, ist es konsequent, auch auf der anderen Seite zu sagen, dass wir die Kostenfreiheit von bestimmten Tests zurückfahren und die nicht mehr zu Lasten der Solidargemeinschaft abrechnen.” Mit Blick auf Herbst und Winter betonte Holetschek, die Pandemie sei noch nicht vorbei. Er appellierte an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen, um damit “einen Beitrag für sich selber, aber auch für die gesamte Gesellschaft zu leisten”. Der Berliner Amtsarzt Nicolai Savaskan hat für einen neuen Impfschub in der Pandemie eine bundesweite Zielmarke für Corona-Impfungen gefordert. Zur Motivation oder Belohnung sollten dann beim Erreichen dieses Ziels klar definierte Corona-Schutzmaßnahmen sofort fallen. Öffentliche Gängelungen von Ungeimpften seien nicht zielführend, sagte Savaskan mit Blick auf das Ende der kostenlosen Bürgertests. Nötig sei vielmehr eine Charme-Offensive. “Ich schlage eine Impfquote ab 70 Prozent auf die Gesamtbevölkerung vor”, sagte der Amtsarzt und Epidemiologe, der das Gesundheitsamt im Berliner Bezirk Neukölln mit mehr als 300.000 Einwohnern leitet. Im Moment liegt die Quote der erfassten vollständig geimpften Bundesbürger bei rund 65 Prozent. Ein Impfzwang durch die Hintertür führe nur zu verstärktem Widerstand, meinte Savaskan. Trotz Zweifel des Robert-Koch-Instituts (RKI) an den niedrigen Impfquoten in Deutschland hält Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner die Zahlen für den Freistaat für realistisch. “Ich glaube, für Thüringen ist das kein so großes Problem, weil wir ganz viel über die Impfzentren, die Arztpraxen und die mobilen Teams geimpft haben – und diese Daten sind alle beim RKI angekommen”, sagt Werner. Zuvor hatte das Robert Koch-Institut bekannt gegeben, dass in Deutschland möglicherweise mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft sind als in den veröffentlichten Zahlen ausgewiesen.
Zwei Fünftel aller Studenten, Studentinnen und Auszubildenden fühlen sich durch die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen stark gestresst. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Fast 40 Prozent der Befragten beider Gruppen berichteten von depressiven Symptomen während der Viruskrise und gaben an, schneller gereizt als üblich und häufiger demotiviert zu sein. Mit Blick auf die eigene Ausbildung befürchten 65 Prozent der Befragten, dass sich auch in den kommenden Monaten wichtige Praktika und Auslandssemester schlecht planen lassen. Fast die Hälfte mache sich darüber hinaus Sorgen, Lernstoff nachholen zu müssen, sodass es zu einer Verzögerung von Ausbildung oder Studium komme. Die Hamburger Tafel muss immer mehr Bedürftige versorgen. “Während der Corona-Krise haben viele Menschen ihren Job verloren oder sind immer noch auf Kurzarbeit angewiesen”, sagte Vorstandsmitglied Julia Bauer der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Vor Corona habe das soziale Logistikunternehmen in der Hansestadt im Durchschnitt 30.000 Menschen versorgt, das seien deutlich mehr geworden. “Vor allem viele Familien sind in den vergangenen eineinhalb Jahren ins Schleudern geraten”, sagte Bauer. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Nürnberg 980 Menschen mit oder an den Folgen des Coronavirus gestorben. In deren Gedenken steht schon seit einiger Zeit ein begehbarer Metall-Kubus auf dem Klarissenplatz vor dem Neuen Museum. Im Innern des Kunstwerks sind auf einer Platte Symbole der Religionen und Trostsprüche abgebildet. Um diesen Metallwürfel herum haben sich am Sonntag etwa 40 Menschen versammelt, um den Corona-Opfern zu gedenken. Unter ihnen ist auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. Er ist froh über die Gelegenheit “gemeinsam zu trauern”, sagt er in seiner Eröffnungsrede dem Bayrischen Rundfunk zufolge. “Das ist ein Zeichen des Zusammenhalts in unserer Stadt”, so König. Denn diese Gedenkveranstaltung wurde nicht von der Stadt allein organisiert, sondern in Zusammenarbeit mit dem Rat der Religionen.
Laut der britischen Gesundheitsbehörde NHS sind vor allem ungeimpfte schwangere Frauen mit Covid-19 gefährdet, auf der Intensivstation zu landen. Wie der Guardian weiter berichtet, zeigen neue Zahlen des NHS, dass 20 von 118 Corona-Patienten, die künstlich beatmet werden mussten, schwangere Frauen waren. Betrachtet wurde demnach der Zeitraum von Juli bis September. Von diesen 20 erkrankten, schwangeren Frauen hatten 19 keine Impfung erhalten und eine Frau hatte lediglich eine Dosis bekommen. Der NHS habe diese neuen Zahlen veröffentlicht, um schwangere Frauen von einer vollständigen Impfung zu überzeugen. Israelische Ärzte haben laut Bericht neue Belege vorgelegt, dass eine Corona-Erkrankung bei schwangeren Frauen vor allem zum Ende ihrer Schwangerschaft erhebliche Probleme für Mutter und Kind herrufen können. Die Leiterin der britischen Gesundheitsbehörde, Jenny Harries, hat erklärt, dass es in diesem Jahr zu einer “Multi-Stamm-Grippe” kommen könnte. Gegenüber Sky sagte die Medizinerin: “Der Unterschied ist, dass wir ein Jahr mit Grippe übersprungen haben, und es ist möglich, dass wir eine Multi-Stamm-Grippe erleben.” Normalerweise überwiege ein Grippe-Stamm, sodass man “eine ziemlich gute Auswahl im Werkzeugkasten” habe, um zu versuchen, denjenigen zu treffen, der sich durchsetzt und diesen in den Impfstoff mit aufzunehmen. Dieses Jahr könne es jedoch mehr als einer sein, sagte Harries, wie der “Guardian” berichtete. Außerdem werde die Immunität der Menschen geringer sein. Sie rief dazu auf, sich sowohl gegen Corona als auch die Grippe impfen zu lassen und unbedingt die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Der portugiesische Marineoffizier und Koordinator der nationalen Impfkampagne, Henrique Gouveia e Melo, hält es für falsch, die gesamte Bevölkerung mit einer dritten Impfung zu versorgen. Im Interview mit der “Welt” mahnt er: “Wir überimpfen die Bevölkerung und vergessen dabei, dass ein großer Teil der Welt noch gar keine Impfung erhalten hat.” Das sei aus moralisch-ethischen und strategischen Gründen ein Fehler. So habe jeder Mensch den gleichen Anspruch auf eine Impfung unabhängig seiner Herkunft. Zudem sorgt sich Gouveia e Melo vor dem Entstehen einer komplizierteren Virus-Variante, die noch mehr Schaden anrichtet, wie die Zeitung berichtet. Der Offizier trägt großen Anteil an dem Erfolg der portugiesischen Impfquote von 98 Prozent der über 12-Jährigen. Die Zahlen der Corona-Toten und Neuinfektionen in Russland haben am Wochenende neue Höchststände erreicht. Nach Angaben des offiziellen Corona-Stabs in Moskau, starben im flächenmäßig größten Land der Erde 962 Menschen an Covid-19 binnen 24 Stunden. Das waren die Höchststände seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt bei etwas unter 30.000 Fällen täglich. Die Bundesregierung hat Russland als Hochrisikogebiet eingestuft. Die offiziellen Corona-Zahlen in Russland stehen seit Langem als geschönt in der Kritik. Das kremlkritische Portal zona.media wies gerade wieder darauf hin, dass das russische Statistikamt für August fast 50.000 Corona-Tote ausgewiesen habe. Der Corona-Stab der Regierung nannte allerdings weniger als die Hälfte – und zwar 24.661 Todesfälle. Nach den schweren Ausschreitungen bei Corona-Protesten in Rom sind zwölf Randalierer festgenommen worden. Zu ihnen gehören auch die beiden Anführer der rechtsextremen Partei Forza Nuova, Giuliano Castellino und Roberto Fiore, die bei den Gewaltexzessen in der Hauptstadt dabei waren. Das berichteten italienische Medien. Die Polizei werte zudem Videoaufnahmen aus, um zu entscheiden, ob gegen weitere Personen vorgegangen werden müsse. Einige Zehntausend Menschen waren am Samstag durch Rom gezogen, um gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Am frühen Abend wurde die Zentrale der größten Gewerkschaft CGIL gestürmt. Dabei wurden drei Carabinieri verletzt. Auf Amateuraufnahmen ist zu sehen, wie die Demonstranten mit Stöcken und Fahnenstangen auf die Ordnungskräfte losgehen. In Italien sind nach Regierungsangaben inzwischen 80 Prozent aller über zwölfjährigen Einwohner vollständig geimpft. Mehr als 43 Millionen Menschen haben demnach am 10. Oktober ihren Impfzyklus abgeschlossen. Damit hat die Regierung ein von ihr als zentral ausgewiesenes Ziel im Kampf gegen die Pandemie erreicht. Gleichwohl reiche das noch nicht, betont Guido Rasi, der der Corona-Sonderkommission der Regierung als Berater angehört. Entweder müsse ein noch höherer Anteil der über Zwölfjährigen geimpft werden. Oder man müsse auch Fünf- bis Zwölfjährige impfen, um so auf einen Anteil von 80 Prozent der Gesamtbevölkerung (rund 60 Millionen) zu kommen.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die neuseeländische Regierung eine weitgehende Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie für Lehrer angekündigt. “Wir können nichts dem Zufall überlassen”, sagte Chris Hipkins, der im Kabinett von Premierministerin Jacinda Ardern sowohl Bildungsminister als auch für das Corona-Krisenmanagement zuständig ist. Deshalb werde die Impfung für bestimmte Berufsgruppen obligatorisch. “Impfungen bleiben unser stärkstes und effektivstes Instrument, um uns gegen Infektionen und Erkrankungen zu schützen”, betonte Hipkins. Den neuen Regelungen zufolge müssen Ärzte, Krankenpfleger und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen bis zum 1. Dezember zweifach gegen das Coronavirus geimpft sein. Menschen im Bildungssektor mit direktem Kontakt zu Schülern haben bis zum 1. Januar Zeit, um sich vollständig immunisieren zu lassen. Moderna verkauft fast seinen gesamten Covid-Impfstoff an wohlhabende Länder und erzielt damit Milliardengewinne. Wie die “New York Times” berichtet, seien nur rund eine Million Dosen an einkommensschwache Länder gegangen, während Pfizer 8,4 Millionen und Johnson & Johnson sogar 25 Millionen Dosen an sie vertrieb. Die meisten Länder mit mittlerem Einkommen, die einen Vertrag mit Moderna geschlossen haben, haben keine Dosen erhalten. Thailand und Kolumbien zahlen einen Aufpreis, schreibt die Zeitung. Nun hat die Regierung Bidens Druck auf das Unternehmen ausgeübt, damit es seinen Impfstoff, der mit Unterstützung der US-Regierung entwickelt wurde, in größerem Umfang zur Verfügung stellt.