Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

Ein schönes Zuhause, aber Totenstille?

Wermelskirchener Initiative gegen das Artensterben

VORN WOLFGANG HORN

Die Fakten liegen alle auf dem Tisch. Die Insektenmasse in Naturschutzgebieten sowie die Vogelarten sind um drei Viertel reduziert. Die Liste bedrohter Tierarten wird immer länger. Echsen, Igel, Maulwürfe und viele andere mehr gehören dazu. Die ständig zunehmende Versiegelung von Flächen, die Verschmutzung von Luft und Gewässern, hochintensive Landwirtschaft, Gifte und Pflanzenschutzmittel, all das trägt zum erhobenen Befund bei.

Wir alle, unser Konsum, unser Verkehr, unsere Ernährung, unsere Bebauung, unsere Schottergärten vor den Häusern, wir alle sind mitverantwortlich.

Matthias Pahl, stadtbekannt in Wermelskirchen als Moderator von Wermelskirchen TV, als Karnevalist, als umtriebiger Aktivist, wenn es gilt ein altes Fachwerkhaus vor dem Abriß zu retten, als Wermelskirchener durch und durch, Matthias Pahl also hat das bedauernswerte Faktum des Artensterbenes zum Anlass genommen, in einem Flyer Möglichkeiten aufzuzeigen, wie jeder Wermelskirchener dazu beitragen kann, sich diesem Trend entgegenzustemmen. Etwa mit Hinweisen, was man bei der persönlichen Gartengestaltung beachten sollte, wie ein Balkon artengerecht genutzt werden kann oder welche Planzen man meiden und welche man bevorzugt verwenden sollte.

Allen Parteien in Wermelskirchen hat er seine Idee und den Flyer vorgetragen, der Bürgermeisterin und der Verwaltung sowie der Presse. Die Presse, beide Lokalzeitungen, hat über diese lobenswerte lokale Initiative nicht berichtet. Über den Beschluss der CDU-Fraktion, keine Steingärten in Wermelskirchen mehr zuzulassen, indes schon. Die Parteien erwiesen sich durchweg als nicht wirklich interessiert. Von der SPD gab es keine Antwort an Matthias Pahl. Die WNKUWG parierte mit der Standardantwort, daß man freie Bürger nicht gängeln dürfe mit einem zu großen Eingriff, Bürgerforum und CDU haben die Initiative zur Kenntnis genommen. Womöglich gibt es ein Umdenken bei der CDU. Was immer das auch heißen mag. Womöglich gibt es ein Umdenken bei der CDU. Die Antwort des Kämmerers war, daß Schottergärten bei der Gebührenerhebung wie versiegelte Fläche behandelt würden, wobei noch nicht klar ist, ob die Fläche durch Vlies oder Folie vom Boden abgeschirmt sein muß.

Das alles ist zu wenig. Artensterben und Klimakrise haben die gleichen Ursachen. Beiden Entwicklungen muß man sehr schnell und energisch entgegengetreten. Das wissen alle. Alle Bürgerinnen und Bürger, alle Parteien auch. Da kann man doch nur dankbar sein, wenn eine private und persönliche Initiative auf ein Problem verweist und zugleich Möglichkeiten eröffnet, wie jeder in seinem persönlichen Umfeld verantwortlich handeln kann und zur Lösung beitragen. Die Parteien sollte diese Initiative aufgreifen und bekannt machen, auch bei ihren Mitgliedern. Auf den Webseiten von Verwaltung und Parteien sollte der Flyer zi finden sein. Die Öffentlichkeit, Vereine und Verbände, Presse, informelle Gruppen und Freundeskreise sollten den kleinen Flyer verbreiten, die Vorschläge diskutieren und umsetzen, neue Ideen entwickeln. Vielen Dank, Matthias Pahl, für diese großartige Initiative.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

      • Rainer Groß-Hardt
      • 27.06.21, 8:45 Uhr

      Habe den Flyer auch durch Zufall beim Tierarzt gesehen und danach aufmerksam gelesen. Viel was ich nicht wußte und versuche umzusetzen in meinem Garten . Seit 5 Jahren sähe ich die wilde Blumenwiese , später speziell die Bienen , Schmetterling und Hummel Mischung . Ich bereue es nicht .

      Was mich seit geraumer Zeit schon beschäftigt , angeblich gibt es eine Mischung speziell für das Bergische – warum kann man diese nicht über die Stadt erwerben für einen verständlichen Obulus .
      Es gab wohl in Dhünn eine Mischun(ich fragte nach) aber nicht für alle Wermelskirchener , sehr schade .

      Ich fände es auch schön am Bahnhof (und gerne an anderen Stellen)
      wieder die Vielfalt spriessen zu lassen . Auch am ,, Bügeleisen ,,
      diese fragwürdigen Schotterinseln – in Remscheid gibt es am Zentralpunkt schöne Alternativen , mit Schildern a la ,, Hier darf alles fliegen – außer Müll,, .

      Oder beim unverpackt diese Mischung diese Bergische Mischung anbieten . Halbe Halbe – einen Erlös für die Kosten und einen Teil für soziales Spenden .Wenn viele mitmachen könnte es doch was schönes sein.

      Keine Antwort geben ist bei der Arbeit zudem Flyer keine Art ,
      im Sinne des Bürgers ist das wohl nicht .

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