Angekommen in Wermelskirchen: 2 von über 50

Flüchtlingsinitiative “Willkommen in Wermelskirchen” startet Plakataktion / Wermelskirchen soll sicherer Hafen werden

VON WOLFGANG HORN

Wermelskirchen | In einem Pressegespräch stellte die Initiative “Willkommen in Wermelskirchen” heute ihre am kommenden Montag beginnende Plakataktion und den Antrag vor, Wermelskirchen zu einem “sicheren Hafen” für Flüchtlinge zu machen. Viele Geflüchtete sind hier bei uns in Wermelskirchen Angekommene geworden. Dafür ist und war und bleibt viel Unterstützung erforderlich. Die Aufnahme hier bei uns und das friedliche und gedeihliche Zusammenleben von Einheimischen und Angekommenen kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß aus christlicher und humanitärer Sicht die Situation an Europas Außengrenzen und auf dem Mittelmeer unerträglich sind.

Willkommen in Wermelskirchen hatte bereits im Jahr 2019 in Kooperation mit dem Kirchenkino im Film-Eck eine erste Aktion durchgeführt, in der Schwimmwesten und Plakate an Laternenmasten aufgehängt worden sind und im Film-Eck ein Film über Flüchtlinge im Mittelmeer gezeigt wurde, um die Notlage und die menschenunwürdige Behandlung von Flüchtlingen deutlich zu machen.

Einen Tag vor der Kommunalwahl hatte die Initiative eine Mahnwache organisiert, um daraufhinzuarbeiten, dass Wermelskirchen der Initiative “Seebrücke – sichere Häfen” beitritt. Die Evangelischen Gemeinden Hilgen-Neuenhaus, Wermelskirchen, Dabringhausen und Dhünn, sowie die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Neuschäferhöhe unterstützen dieses Anliegen.

Am kommenden Montag werden in der Stadt Plakate aufgehängt, um das Anliegen deutlich zu machen und zu zeigen, daß Wermelskirchen einerseits bereits ein sicherer Zufluchtsort für Geflüchtete ist, andererseits aber alle Kräfte gegen das Sterben im Mittelmeer und an Europas Außengrenzen eingesetzt werden müssen.

Die SPD, Bündnis90/Die Grünen und die FDP werden in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 17. Mai einen entsprechenden Antrag einbringen.

Hier der Antrag für die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses:

  1. Wermelskirchen erklärt sich zum „Sicheren Hafen“ und bekräftigt seine Solidarität mit Menschen auf der Flucht. Der Rat setzt sich für sichere Fluchtwege, staatliche Seenotrettungsmissionen und eine menschenwürdige Aufnahme von Schutzsuchenden ein. Darüber hinaus appelliert der Rat der Stadt an die Bundesregierung, alles zu tun, um zu einem europäischen Migrationskonzept zu kommen, das Kontrolle an den europäischen Außengrenzen bei Wahrung rechtsstaatlicher Verfahren mit Respekt für Menschenwürde im Sinnes des Artikels 1 unserer Verfassung verbindet.
  2. Die Stadt Wermelskirchen positioniert sich gegen die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer und sieht diese als humanitäre Notwendigkeit.
  3. Wermelskirchen hilft im Rahmen seiner Möglichkeiten bei einer schnellen und unkomplizierten Aufnahme und Unterbringung von aus Seenot geretteten Menschen bzw. von Menschen, die in Lagern an den EU-Außengrenzen festsitzen.
  4. Für die konkrete Umsetzung dieser Aufnahmen wird sich die Verwaltung mit dem Bundesinnenministerium, dem zuständigen Landesministerium, der Kreisverwaltung und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verständigen.
  5. Wermelskirchen tritt für Bleibeperspektiven der Geflüchteten ein und sorgt für ein langfristiges Ankommen, indem sie insbesondere in den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Bildung die notwendigen Ressourcen für eine menschenwürdige Versorgung zur Verfügung stellt und sich für die Integration der Geflüchteten einsetzt.
  6. Wermelskirchen setzt sich auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene aktiv für die Umsetzung der oben genannten Punkte ein. Sie tritt dem kommunalen Netzwerk „Städte sicherer Häfen“ bei und beteiligt sich am Bündnis aller Sicheren Häfen in Europa zur aktiven Gestaltung einer menschenrechtskonformen europäischen Asyl- und Migrationspolitik.

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