Eine ertragreiche Debatte im Katholischen Bildungswerk
VON WOLFGANG HORN
Köln | Das Katholische Bildungswerk in Köln hatte zu einem Online-Vortrag des konservativen Publizisten, Politikwissenschaftlers und Journalisten Andreas Püttmann mit nachfolgender Debatte eingeladen. “Rechtspopulismus in Deutschland. Eine Gefahr für die Demokratie.” So lautete das Thema.
Die leider nur sehr wenigen Teilnehmer wohnten einem sehr kenntnisreichen und detaillierten Vortrag über Definition und Entstehung des Rechtspopulismus bei, über die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, über mögliche Handlungsstrategien der Parteien sowie Politiker, über die internationale Entwicklung rechtspopulistischer und völkisch-nationalistischer Bewegungen und über den Ausblick nach der Ära Trump in den USA.
Zudem wurde die Strategie von Rußland unter Putin behandelt. Weiterhin ging es um die neu entwickelten gesellschaftlichen Kommunikationsformen der sogenannten sozialen Medien. Ausführlich behandelte Püttmann die Rolle und Aufgaben der Kirche, vorwiegend der Katholischen Kirche, im Umgang mit der AfD als gemeinsames Projekt von Nationalkonservativen und Rechtsradikalen. Die Kirche sei im wesentliche gefeit. Dort, wo der Atheismus weit verbreitet sei, könne auch die AfD stark werden. Die AfD sei auch keineswegs eine Protestbewegung von sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen, jedenfalls gibt der soziologische Blick auf die Mitgliederstruktur das nicht her.
Eine spannende wie auch lehrreiche Online-Veranstaltung. Selbst kenntnisreiche Beobachter der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung wünschen sich weitere Veranstaltungen aus einer derartigen Angebotspalette.