Barbarei

VON WOLFGANG HORN

Barbarei. Ein Wort, das steht für Unmenschlichkeit und Grausamkeit, wie auch für Kulturlosigkeit und den völlig unzivilisierten Zustand kompletter Bildungslosigkeit. Nein, die Barbarei ist hier, mitten im geschichtsträchtig-zivilisierten Europa nicht überwunden. Davon künden die Enthauptung des französischen Lehrers Samuel Paty vor wenigen Tagen oder das Messerattentat in Dresden vor zwei Wochen, beim dem ein Tourist aus Krefeld ebenfalls ermordet wurde.

Umgeben von zivilisatorischer Hochkultur bricht sich immer wieder barbarische Gewalt Bahn. Überall in Europa. Kulturloser Terror, islamisch maskiert. Terror sind blutrünstige Gewaltaktionen, die Angst und Schrecken in der Zivilbevölkerung induzieren sollen.

Terror bleibt aber Terror. Gleich, in welcher Maske er erscheint. Terror in islamistischer Verkleidung ist kein Stück besser oder schlechter als Terror, der rechtsextremistisch motiviert ist, etwa die Ermordung Walter Lübckes oder die Gräueltaten des NSU.

Kein Gott, kein Glaube, keine Ideologie, keine Weltsicht, keine persönliche Erfahrung, kein Schmerz rechtfertigen Gewalt, Terror, Unmenschlichkeit, Rohheit. Der gewalttätige Islamismus befindet sich in geistiger Bruderschaft zum gewalttätigen Rechtsextremismus, zum Faschismus. Wer das Eigene über alles andere stellt, wer das ich und das wir in gewalttätiger Abgrenzung zum Andersdenkenden, zum Andersgläubigen, zum Fremden vermißt, hat die Humanität hinter sich gelassen, die Zivilisation, die Geschichte, Empathie, menschliches Fühlen, Liebe, Anstand.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Schmitz
    • 23.10.20, 9:33 Uhr

    Sehr geehrter Herr Horn, in Ihrer Aufzählung von islamistischem Terror und rechtsextremen Terror fehlt mir allerdings noch der linksextreme Terror der in den letzten Jahren auch immerwieder aufbricht.

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