AUS DER PANDEMIE IN DIE KLIMAKRISE?

ONLINE-SALON DES FORUM WERMELSKIRCHEN ZUR KRISE NACH DER KRISE AM DIENSTAG, DEM 18. AUGUST UM 18 UHR

VON WOLFGANG HORN

Nach der Pandemie ist vor der Krise. So überschrieb Sibylle Berg gestern ihre Kolumne im Spiegel. Die Pandemie ist eine Krise, die die ganze Welt erreicht hat. Die das Alltagsleben stark einschränkt. Kaum etwas ist noch so, wie wir es im vergangenen Jahr beispielsweise noch gewohnt waren und gelebt haben. Unsicherheit auf allen gesellschaftlichen Feldern. Arbeit, Wirtschaft, Bildung, Schule, Reisen, Sport, Freizeit, Konsum, Feste, Amüsement, alles. Ängste, Nöte allenthalben. Wir erfahren drastisch, wie fragil unser Leben ist, wie zerbrechlich die Welt, wie ohnmächtig die Mächtigen, wie unwissend die Experten.

Die Pandemie hat uns alle in eine Lage versetzt, in der im vergangenen Jahr vor allem junge Menschen sich befanden, jene, die sich freitags versammelten und weltweit mahnten, endlich aktiv zu werden, um die drohende Klimakatastrophe noch abzuwenden. Nämlich die Gegenwart als bedrohlich zu empfinden und die Zukunft als nicht beherrschbar. Die Corona-Pandemie wird noch geraume Zeit anhalten, aber mit der erwartbaren Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen ihren Schrecken nach und nach verlieren. Mit dem Virus wird sich dann leben lassen, irgendwie, mit der drohenden Klimaverschlechterung aber nicht. Nach der Pandemie ist vor der Krise.

Eine Erkenntnis vielleicht noch nicht, aber mehr als eine Ahnung schon dürfte sich durch die Coronakrise Bahn gebrochen haben: Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise wird sich nicht aufrecht erhalten lassen. „Das Fliegen, Shoppen, Verbrauchen, Essen, Wohnen, Fahren wird nicht so weitergehen wie bisher“, schreibt Sibylle Berg im Spiegel. Das Leben fast aller mit der Ausnahme einiger Milliardäre werde sich ändern (müssen). 

Wachstum wird anders definiert werden müssen als bislang, da, wie Sibylle Berg auch schreibt, „dieses großartige Wachstum nur bedeutet: obszöner Reichtum für wenige auf Kosten von fast allen“.

Ungebremst so weiter wirtschaften wie bisher, weltweit produzieren, Rohstoffe ausbeuten, die CO2-Belastung forcieren, Armut in Entwicklungsregionen festschreiben, ungestört das Leben leben wie bislang, mit grenzenlosem Konsum, ungehinderten (Flug-)Reisen rund um den Globus, weltweiter Ressourcenvernichtung führt uns zwingend in die richtige Katastrophe: den Klimawandel.

Wir müssen in der Pandemie konstatieren: Die von der Bewegung Fridays for Future weltweit erhobenen Forderungen nach Senkung der CO2-Belastung, Energiewende, veränderten Produktionsweisen müssen umgesetzt werden, schneller, als die Mächtigen, als die Politik es bislang zugestanden haben. Die jungen Menschen haben sich als verantwortlicher und rationaler erwiesen, als gewissen-hafter als die älteren Generationen.

Wie können wir gemeinsam dafür sorgen, daß die Klimafragen grundlegend alle politischen und gesellschaftlichen Prozesse bestimmen? Was können wir lokal tun, damit sich die globalen Erkenntnisse umsetzen lassen? An welchen klimaschützenden Maßnahmen können wir alle in unserem Alltag teilhaben? Wo müssen wir uns einmischen, wo Einhalt gebieten?

All das werden wir gemeinsam mit Interessierten am kommenden Dienstag um 18 Uhr in Online-Salon des Forum Wermelskirchen besprechen. Wenn Sie teilnehmen wollen, Fragen stellen, Forderungen aufstellen, wenn sie Vorschläge haben, kritisieren wollen, sich einmischen, wenn Sie Mitstreiter suchen, wütend sind, besorgt – dann melden Sie sich beim Forum Wermelskirchen, per Mail, telefonisch, per Messenger, mittels Brief oder Postkarte, egal wie und Sie erhalten einen Link zu Teilnahme.

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