Ein besonderes Denkmal

Wort zum Montag, dem 13. Juli 2020

VON CORNELIA SENG

In Kassel gibt es ein besonderes Denkmal. Ein zweites dieser Art gibt es nur noch in Frankfurt. Eigentlich ist es kein „Denkmal“, es ist nur ein Sockel mit einer Inschrift in großen goldenen Buchstaben. „ICH“ ist da eingraviert. Hans Traxler, ein Künstler, der für Komische Kunst und Satire bekannt ist, hat es 2007 geschaffen.

Hinten ist eine kleine Treppe angebracht, damit man es leicht betreten kann. Jeder kann sich daraufstellen. Ich sehe zur Zeit viele Menschen darauf stehen. Seit Donald Trumps Schlachtruf „America First!“ ist der Egoismus modern geworden. Mir hat man noch beigebracht, dass „Ich zuerst“ unhöflich und unanständig sei. Zur Schau gestellter Egoismus ist peinlich. Wie konnte er salonfähig werden unter uns?

Ich träume von einem „WIR“- Denkmal. Ich sehe viele Menschen darauf stehen in fröhlicher Verbundenheit. In Frieden und Gerechtigkeit. Eine vielfältige, bunte Menschheitsfamilie. Jedefrau achtet jedermann. In neugierigem Interesse an den Begabungen anderer.

Es ist die Botschaft Jesu vom Reich Gottes mitten unter uns. Er hat sie gelebt. Seine Träume muss man leben, heißt es. „Ora et labora!“ – Bete und arbeite! „Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden!“

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