Schisma

Zerlegt sich die AfD komplett?

VON WOLFGANG HORN

Wermelskirchen | Auf der Website der hiesigen Alternative ist noch kein Wort von dem zu lesen, was heute detailliert im Wermelskirchener General-Anzeiger berichtet wird: Die AfD in Wermelskirchen ist führungslos, hat dafür aber einen Bürgermeisterkandidaten. 

Der bisherige Sprecher, Stefan Schäfer, hat wohl am Wochenende der Presse mitgeteilt, dass der derzeitige Vorstand, Stefan Schäfer als Sprecher, Michael Hürst als Stellvertreter und Henning Dornauf als Beisitzer, nach den Wahlen im Juni komplett zurückgetreten sei – sowohl auf kommunaler als auch auf Kreisebene. Die Mitglieder hätten den Weg des Vorstands nicht “mitgehen” wollen. Was immer das bedeuten mag. 

Hans Joachim Lietzmann, im vorigen Jahr aus dem Vorstand ausgetreten, hat der Presse gegenüber bestätigt, daß er gegen Schäfer angetreten sei und die Mehrheit der Stimmen erzielt habe. Zusammen mit Manfred Schawohl und Karl Springer bilde er nun eine Art kommissarischen Vorstand bis zur Neuwahl. 

Nun herrschen auf der ganzen rechten Seite des politischen Sprektrums also wieder die alten Gesichter. Lietzmann, Schawohl und Springer, das ist das bekannte AfD-Dreigestirn: Ein Vorsitzender, der keine Frage zum Flügel um Kalbitz und Höcke beantworten kann und will, ein Stadtverordneter, der im Rat kaum spricht, und ein Beisitzer, der für die Grob-Rhetorik zuständig ist. 

Und jetzt verkündet Karl Springer, er wolle Bürgermeister werden. Eine Ein-Thema-Partei und ein Ratsmitglied, die sich nur zu Wort melden, wenn es gilt, gegen Flüchtlinge und Migranten einzutreten und anzustänkern, die auf Ressentiments setzen, wo Argumente und Rationalität angebracht sind, haben nicht genug zu bieten, um für den Rat und gar das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Zumal die Partei offenbar zerrissen ist und niemand weiß, wie weit die Spaltung noch gehen wird. Finger weg.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.