„Scharfe Kanten – Feilenherstellung im Bergischen Land“

VON MICHAEL FAUBEL

Wermelskirchen | Am vergangenen Donnerstag hatte der Bergische Geschichtsverein Wermelskirchen den Historischen Kinosaal Filmeck in Wermelskirchen für seine Veranstaltung „Scharfe Kanten – Feilenherstellung im Bergischen Land“ reserviert.

Etwa 65 interessierte Menschen hatten es sich in den bequemen Sesseln des von der Familie Schiffler liebevoll geführten Kinos gemütlich gemacht, um der fachkundigen Einführung und Moderation durch Klaus R. Schmidt, Stadtführer aus Remscheid, zu folgen.

Der erste Film war eine Ergänzung zum Vortrag und der Führung in der Feilenfabrik Ehlis vom Februar 2018, ebenfalls von Herrn Schmidt durchgeführt. Die komplette Feilenherstellung wurde gezeigt und im Film kam ebenso auch Ernst Ehlis, der zuletzt die Fabrik betrieben hatte, zu Wort. Er beschrieb die große Produktpalette der maschinell hergestellten Spezialfeilen und deren Absatzmarkt und verwies auf die Notwendigkeit des fachlich sehr versierten Personals.

Klaus R. Schmidt erwähnte am Schluß des Films, das mit dem Ende der Feilenproduktion in der bereits im Jahre 1830 gegründeten Fabrik die wohl letzte große Feilenfabrik geschlossen worden ist.

Der zweite Film, ein Schwarz-Weiß-Film, zeigte die Feilenproduktion von Hand. Eigens für die Erstellung dieses Films waren drei alte und erfahrene Bergische Feilenhauer noch einmal zur Demonstration Ihrer Handwerkskunst in einer sogenannten “Haukammer” zusammengeholt worden.

Es begann mit der Anlieferung der Rohware, ging über die Vorbereitung des Materials und der entsprechenden Werkzeuge, die Nutzung von Hilfsmitteln inklusive der vielen speziellen Arbeitsgänge, bis es dann an das eigentliche Hauen der Feilen ging. Über die dargestellte handwerkliche Präzision konnte die Zuschauer nur staunen.

Die abschließende Wärmebehandlung der Feilen im Ofen, der sich in der neben der Werkstatt gelegen Küche des Wohnhauses befand, sorgte für Erheiterung im Publikum. Nach dem Verpacken der Feilenrohlinge in Zeitungspapier wurden diese dann zur Weiterverarbeitung ausgeliefert.

Herr Stock vom Bergischen Geschichtsverein bedankte sich abschließend bei Herrn Schmidt für die Moderation und die fachkundigen Erläuterungen zu den beiden Filmen.

Und dann verabschiedete sich nach und nach das Publikum aus dem gemütlich-warmen Filmeck, um durch den Bergischen Regen den eher ungemütlichen Heimweg anzutreten.

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