Freiheit im Philosophischen Café

Knapp 30 Stühle im Rund des Haus Eifgen waren besetzt, als am Dienstag Abend Uwe Christoph und Joachim Schulte zum sechsten Male das Philosophische Café der Kulturinitiative Wermelskirchen im Haus Eifgen eröffneten. Thema des Abends war die „Freiheit“.

Es ging um den freien Willen, das freie Wollen und Handeln. Ist der Mensch wirklich frei? Oder ist er nicht von einer Vielzahl sozialer Rahmenbedingungen und anderer Determinanten derart geprägt und eingeschränkt, daß von freiem Willen und Handeln nicht mehr die Rede sein kann? Ein großer Bogen wurde gespannt vom Einführungsstatement (Uwe Christoph) und der Diskussion im Publikum: Von der französischen Revolution bis hin zum Grundgesetz, von Kirche und Wehrpflicht bis hin zur Digitalisierung, vom Selbstbildnis des Menschen bis zu den Algorithmen künstlicher Intelligenz oder den Emotionalisierungstechniken moderner Marketingstrategien. Und alles in gewohnt gepflegter Manier, respektvoll formuliert, zurückhaltend, ohne das gewohnte Posing, wer denn der bessere Debattenredner sei.

Eine kritische Anmerkung galt den einführenden Thesen. Das Tempo sei zu hoch, man habe mitunter Mühen, der flotten Gedankendarlegung zu folgen. Die Initiatoren des Philosophischen Cafés nahmen dies als Anregung.

Am Ende der wahrhaft kurzweiligen anderthalb Stunden gab es weitgehende Übereinstimmung darin, daß Freiheit nicht bedeute, daß man tun und lassen könne, was man möchte, sondern ein hohes Gut ist, das seine Beschränkungen in den anderen Menschen, im Recht und den gesellschaftlichen Bedingungen findet.

Die Freiheit ist nicht unangefochten, sondern wird in der gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeit zusehends bedroht und bedarf demzufolge des Schutzes aller.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.