Der Dreißigjährige Krieg im Bistro der Katt

Eine Veranstaltung des BGV Wermelskirchen

Von Michael Faubel

Wermelskirchen | Am 07.03.2019 hatte der Bergische Geschichtsverein (BGV) Wermelskirchen zu einer Veranstaltung zum Thema „Der Dreißigjährige Krieg“ in das Bistro Katt eingeladen.

Obwohl es sich um ein Thema aus der nicht mehr ganz so jungen Vergangenheit handelte, es ging ja immerhin um den Zeitraum von 1618 bis 1648, hatten sich um die 80 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer im Bistro der Kattwinkelschen Fabrik eingefunden.

Professor Volkmar Wittmütz begann seinen Vortrag,indem er erklärte, daß manche nicht nur vom Dreißigjährigen Krieg, sondern vom Achtzigjährigen Krieg oder gar vom Hundertjährigen Krieg sprächen, da sich in diesen Zeiträumen immer mal wieder Kriege aneinander gereiht hätten.

Zu Beginn machte Wittmütz klar, warum es zu diesen Auseinandersetzungen kam. Der finale Auslöser war der sogenannte zweite Prager Fenstersturz, bei dem, nicht wie beim ersten Prager Fenstersturz 1419, die böhmischen Beamten diesen Sturz überlebten. Die Länder, die an diesem Krieg, es war inhaltlich ein Religionskrieg, beteiligten waren, sind unter anderem das Heilige Römischen Reich Deutscher Nation, Schweden, Spanien und letztendlich auch Frankreich.

Bei den kämpfenden Soldaten, so führte Professor Wittmütz weiter aus, handelte es sich vor allem um Söldner aus allen umliegenden Ländern, zum Beispiel Schottland, Kroatien oder der Schweiz. Danach beschrieb der Referent, mit welchen Waffen und Truppenteilen agiert wurde, zum Beispiel Stechwaffen, Artillerie, Infanterie und Kavallerie.

Die Truppenstärken lagen zwischen 10.000 und, wenn es hoch kam, bis zu 30.000 Mann. In den Kriegesjahren wechselten denn diese Truppen die Positionen in den Ländern, zum Beispiel breiteten sich die Spanier bis in die Niederlande aus. 

Das hatte auch zu Folge, dass sich die Religionen der Protestanten und der Katholiken in den jeweilig besetzen Gebieten abwechselten. Wittmütz berichtete, daß die Stadt Magdeburg in Folge des Krieges völlig zerstört wurde und Köln sich als Neutrale Stadt ausgab.

Das Bergische Land wurde in diesen Zeiten nicht als Kampfschauplatz genutzt, sondern eher als Rückzugs- und Sammelpunkt der Truppen und deren Versorgung. Der Krieg hatte eine 30- bis 50prozentige Dezimierung der Bevölkerung durch Kampfhandlungen, Hunger und Seuchen zur Folge.

Professor Wittmütz beendete seinen Vortrag, natürlich, mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges. Obwohl sich die Kriegsparteien über die Abwicklung des Protokolls zur Erstellung der Verträge nicht so recht einig wurden, kam es dann doch letztendlich zum sogenannten Westfälischen Frieden.

Wittmütz stellte klar, dass es „glücklicherweise“ noch andere Kriegsschauplätze im damaligen Europa gab, wo sich die Söldner nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges verdingen konnten, denn sonst hätten diese Truppen das Land weiter marodierend heimgesucht. 

Nach diesem gut einstündigen Vortrag mit seinen vielen sehr gut erklärten Hintergründen beantwortete Professor Wittmütz noch die Fragen aus dem Publikum. Mal wieder ein sehr interessanter Abend im Bistro Katt. Dank an den Bergischen Geschichtsverein.

(Beitragsfoto: Darstellung des Zweiten Prager Fenstersturz aus dem Theatrum Europaeum von Johann Philipp Abelinus)

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