Die Eschbachtalsperre

Vortrag im Geschichtsverein Wermelskirchen

Von Michael Faubel

Wermelskirchen | Am 07.02.2019 hatte der BGV Wermelskirchen zu seiner zweiten Veranstaltung im Jahr 2019 in das Bistro der Katt eingeladen. Zu einem Vortrag von Achim Stillger über die Eschbachtalsperre.

Das Interesse an diesem Vortrag war so groß, daß die Sitzplätze, obwohl noch weitere Stühle herbeigeholt worden waren, nicht für alle Besucher ausreichten. Achim Stillger begann seinen Vortrag damit zu erwähnen, daß der Hammerwerksbetreiber Peter Ehlis schon früh das Bestreben hatte, statt vieler Einzelteiche einen großen Sammelteich zu erbauen, um die sich im Eschbachtal befindlichen Hammerwerke und Kotten gleichmäßig mit Wasser zu betreiben. Das jedoch wurde nicht umgesetzt.

Stillger berichtete, daß wegen der Dürreperioden, in denen das Trinkwasser für die Bürger Remscheids immer wieder knapp wurde, ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde, um ein optimales Quellgebiet in Remscheid zu finden. Zunächst wurde das Diepmannstal bestimmt; man entschied sich aber später, nach einigen Diskussionen, für das Quellgebiet des Eschbachs.

Zu diesem Zeitpunkt wurde noch keine Talsperre erbaut, sondern man grub Stollen im Quellgebiet und führte dann dieses Wasser zu Sammelbecken. Von dort leitete man das Wasser mit Hilfe von Pumpen in die dafür extra erbauten Wassertürme. Diese befanden sich auf den höchsten Punkten der Stadt, um den geeigneten Wasserdruck für die Haushalte und die Feuerwehren zu erzeugen.

Aber auch dieser Art, der Bevölkerung Wasser zur Verfügung zu stellen, war der Erfolg nicht recht beschieden. Auf das Betreiben des Industriellen Robert Böker hin wurde Otto Intze beauftragt, eine Talsperre zu planen. Nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 1888 wurde die Talsperre durch die Firma Wolf und Vering aus Düsseldorf gebaut.

Achim Stillger erläuterte, dass nach der Bewilligung der erforderlichen Gelder im Jahre 1889 mit dem Bau der Talsperre begonnen wurde und die Fertigstellung, nach Probestau und Dichtigkeitsprüfung, im Jahre 1891 erfolgte. Stillger bedauerte, dass es sehr wenige Fotos vom Bau der Sperre gebe, doch diese habe er zusammentragen können, um sie gestern schließlich den interessierten Zuhörern des Vortrags zu zeigen. 

Er beschrieb den genauen Aufbau der Staumauer und die damit verbundenen Sicherheitsaspekte. Das Bauwerk war Vorläufer einer Vielzahl von weiteren sogenannten Intze-Staumauern.

Die Wassertürme reichten nach einiger Zeit auf Grund Ihres Fassungsvermögens nicht mehr aus und wurden mit Hilfe des Intze-Prinzips ausgebaut.

Am 12.08.1899 besuchte Kaiser Wilhelm II die Talsperre und die Bevölkerung entdeckte die Landschaft in unmittelbarer Nähe der Talsperre als Freizeit- und Erholungsgebiet.

Nach diesen vielen Informationen mit sehr schönen Fotos von der Talsperre in verschiedenen Jahreszeiten und Ansichten und nach einigen Fragen aus dem Publikum, die Achim Stillger bestmöglich beantwortete, endete dieser sehr interessante Abend im Katt Bistro.

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