Outdoor-Redaktion

Wermelskirchen | „Mobile Redaktion“ nennt sich das an sich löbliche Unterfangen der Lokalredaktion der Bergischen Morgenpost. Redakteure der Morgenpost benennen ein konkretes, mitunter strittiges Thema und laden Kommunalpolitiker und Bürger ein zum Austausch von Ideen und Positionen.

„Bei einer Tasse Kaffee“ sollte heute mit Politikern, Verwaltung und dem Sprecher der Schausteller, Frank Schmidt, unter dem gelben Sonnenschirm der Rheinischen Post über die Zukunft der Herbstkirmes in Wermelskirchen diskutiert werden.

Anderthalb Hände voll Kommunalpolitiker waren auf dem Loches-Platz erschienen, der Bürgermeister samt seinem Ordnungsamtsleiter sowie, natürlich, einige Journalisten oder der WiW-Chef Dankmar Stolz. Die Bürger der Stadt aber waren noch im Urlaub, gerade am Mittagstisch oder nicht wirklich interessiert. Zwei, drei Unentwegte kamen hinzu, Claus Füllhase beispielsweise, interessierter Hobbyhistoriker in der Stadt.

Nach einer Einführung durch den Sprecher der Schausteller, Frank Schmidt, der die Wünsche der Kirmesbeschicker für den neuen Lochesplatz darlegte, entspann sich eine Debatte zwischen denen, die ohnehin ständig miteinander diskutieren, den Kommunalpolitikern.

Henning Rehse (WNKUWG) sah als einziger die Traditionskirmes durch die Entscheidungen zum Lochesplatz als gefährdet. Alle anderen, Christian Klicki von der CDU etwa, Jochen Bilstein von der SPD, Oliver Platt vom Bürgerforum oder Stefan Janosi von Bündnis90/Die Grünen, waren sich einig, daß man nach dem Umbau des Platzes einiges werde verändern müssen, die Kirmes aber keineswegs weniger attraktiv werde weiter stattfinden können. Rehse befand sich in der Frage des Lochesplatz-Umbaus vollkommen alleine auf weiter Flur, isoliert selbst von jenen, die oft an seiner Seite zu finden sind.

Zwei von den Straßensperrungen rund um die Kirmes betroffene Gewerbetreibende erbaten vom Ordnungsamtsleiter Informationen, ob die Sperrungen nicht stärker eingeschränkt werden könnten.

Ein Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern ist das noch nicht, was unter dem Titel „Mobile Redaktion“ stattfindet. Eher eine Outdoor-Redaktionssitzung. Aber die Journalisten können etwas berichten, ohne im einzelnen die Politiker und Verwaltungsmitarbeiter abtelefonieren zu müssen.

Der Dialog mit Bürgern aber wäre nötig, damit Kommunalpolitik „leckerer“ wird, durchschaubarer, genießbarer, verstehbarer. Um Ressentiments abzubauen, Vorurteile, um Kenntnisse zu vermitteln, um dem einfältige Gerede von „denen da oben“ etwas entgegenzusetzen. Vielleicht wird das ja mal. Zu wünschen wäre es der Redaktion und uns allen.

Ein paar Impressionen:

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