Politische Kommunikation in Zeiten von Social Media

Im Vorwort zu einer Studie von Thorsten Faas und Benjamin C. Sack über Politische Kommunikation in Zeiten von Social Media schreibt der Bonner Politikwissenschaftler, Frank Decker, daß es in den sozialen Medien “meistens keine Redakteurfunktion und nur in geringem Umfang etablierte soziale Konventionen (gibt), die zivilisierend auf die Kommunikation einwirken. Den sozialen Netzwerken mangelt es mithin an jener Kultur demokratischer Selbstregulierung, die zunächst die Schrift- und sodann die elektronischen Massenmedien über eine lange Zeit hinweg im Dialog mit den anderen demokratischen Institutionen begleitet hatte.” Weiter heißt es dort, daß in den vielen Foren, die die sozialen Medien bieten, meistens Leute diskutierten, die sich von vornherein einig seien. “Damit wird die Debatte nicht durch Argumente und Gegenargumente, sondern durch gegenseitige Bewunderung und durch den Wettstreit strukturiert, immer dasselbe so auffällig und scharf wie möglich zu formulieren. Das Diskussionsforum wird zum Hallraum, im dem parallele Realitäten produziert werden.”

Die Studie zur politischen Kommunikation auf Facebook sei an vielen Stellen ernüchternd, denn sie bestätige, dass man keine allzu hohen Erwartungen in die dialogische Qualität der Plattformen setzen sollte – kommuniziert werde in den Netzwerken mit Vorliebe unter „seines- oder ihresgleichen”. Auch das Ausmaß der Nutzung bleibe hinter dem der traditionellen Medien weit zurück, denen bei der Bereitstellung politischer Informationen deutlich mehr Glaubwürdigkeit beigemessen werde. Einstweilen führe an den alten Medien in der politischen Kommunikation also kein Weg vorbei. Das Forum Wermelskirchen dokumentiert diese interessante Studie.

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