AfD Wermelskirchen: Kein Mut zur Wahrheit

“Mut zur Wahrheit”. So großspurig war die Einladung überschrieben, mit der die AfD „alle interessierten Bürger“ zu einem „offenen“ Gespräch, im AfD-Sprech Talk geheißen, über die Haushaltsentwicklung der Stadt Wermelskirchen heute Abend ins Rathaus eingeladen hatte. Der Mut zur Wahrheit war indes nicht groß genug, auch Menschen zum Gespräch zuzulassen, die anderer Meinung sind als die örtlichen AfD-Granden. Lutz Balschuweit, Flüchtlingshelfer, Blogger, Läufer, und Wolfgang Horn, Sozialdemokrat und Blogger, flößten den AfD-Funktionären Manfred Schawohl, Karl Springer und Hans-Joachim Litzmann offenbar derart viel Angst ein, daß das Hausrecht bemüht und eine fünfköpfige Polizeimannschaft herbeigerufen werden mußte, um sich der Debatte mit den beiden AfD-Kritikern entziehen zu können. Mut zur Wahrheit. Auf AfD-Art. “Offene Gesprächsrunden” nur mit Gleichgesinnten. Vor der Rathaustüre bekräftigte der AfD-Pressesprecher, Manfred Schawohl, daß “natürlich bei AfD-Veranstaltungen eine Gesinnungskontrolle durchgeführt” werde. Ein Geständnis. Und ein Armutszeugnis.

Kommentare (12) Schreibe einen Kommentar

    • Philipp Ueberholz
    • 16.03.16, 22:04 Uhr

    Demokratie wird dort groß geschrieben

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    • Schawohl
    • 16.03.16, 22:53 Uhr

    Richtig. Demokratie wird großgeschrieben.
    Für den politischen Diskurs ist aber eine gewisse Gesprächsordnung erforderlich. Bereits auffällig gewordene Störer müssen dann leider präventiv raußen bleiben. Da die beiden Herren auch nach 20-minütiger Diskussion die Aufforderung nicht verstanden hatten, musste die örtliche Polizei die Personalien erheben und sie aus dem Gebäude geleiten. Warum die Polizei eine 5-köpfige Mannschaft schickten, entzieht sich unserer Kenntnis. Vielleicht hat man Erfahrung mit o.a. Herren.
    Soviel vom von Ihnen eben ernannten Pressesprecher.

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    • Sie haben selbst auf meine ausdrückliche Aussage hin, dass ich mir nur und ausschließlich ihre neuen Informationen anhören möchte und keine Störung plane, plump und undemokratisch reagiert. Sie haben mich rauswerfen lassen. Aus meinem Rathaus. Das ist ganz und gar nicht demokratisch. Das ist ein Zeichen von großer Angst vor echter Demokratie.

      So wie ich Sie Herr Schawohl aushalten muss, so müssen Sie auch mich aushalten. Wenn Sie es nicht können, dann müssen Sie es lernen. Ich habe es auch gelernt Sie auszuhalten.

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    • Stefan Janosi
    • 17.03.16, 9:24 Uhr

    Die Afd Wermelskirchen zeigt sich hier von Ihrer ehrlichen Seite. “Meinungsfreiheit” nur für AfD konforme Meinungen. Besagter Herr Schawohl hat schon bei anderen Gelegenheiten zeigen dürfen wie er mit Kritik umzugehen gedenkt. Aggressiv, wortabschneidend, vorlaut und rechthaberisch. Die bisher vorliegenden Fakten zur AfD in Wermelskirchen, bzw. die Äußerungen deren Protagonisten, zeigen klar welche Richtung diese Partei einschlägt. Insofern sollten wir uns bei der AfD bedanken das diese gestern Ihr wahres “demokratisches” Gesicht gezeigt hat.

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    • Joachim Kolano
    • 17.03.16, 11:58 Uhr

    @ Schawohl
    Kann es sein, dass die AfD, die so oft auf Meinungsfreiheit pocht wenn es ihr nutzt, Probleme hat andere Meinungen zu akzeptieren?
    Im übrigen kenn ich bis jetzt nur Repräsentanten der AfD die “Aggressiv, wortabschneidend, vorlaut und rechthaberisch” agieren.

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    • Volker Weber
    • 17.03.16, 12:23 Uhr

    Was für ein lustiger AfD mann diese Schawohl, wieder einmal inzwischen traditionelle Reaktion der Partei, immer die Anderen, ich weiß von nix, wir sind die tollen, alle anderen sind doo und haben mir eh mein Sandkastenspielzeu weg genommen und soweiter und sofort! Warum stellen sich diese “Demokraten” nicht der Diskussion? Weil sei einfach nur Angst haben das man ihnen die Maske des “Wutbürgers” vom Gesicht reißt und die häßliche fiese braune Faschisten Seele zum Vorschein kommt. Es wird Zeit das der Bürger sich gegen diese Brut wehrt. Die AfD mag sich demokratisch geben, sie ist aber das Gegenteil und dass wird der kleine Bürger ganz schnell merken.

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  1. Herr Schawohl zitterte. In der Stimme und am ganzen Körper. Angsterfüllt vor der Demokratie, welche er mit Bravour aussperrte.

    Er ist nicht zu retten.

    Also kümmern wir uns um die, welche es wert sind.

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    • EDV-Schrauber
    • 17.03.16, 19:13 Uhr

    Seltsame Geschichte. Auf Basis welcher Gesetzeslage hat Sie die Polizei denn aus dem Gebäude entfernt? Was wurde Ihnen vorgeworfen? Ich habe ja die Hoffnung, dass wir noch nicht komplett zu einer Bananenrepublik verkommen sind. Also: was hat die Polizei als Begründung angegeben? “Hausrecht” scheint mir doch ein wenig schwammig zu sein.

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

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    • EDV-Schrauber
    • 25.03.16, 19:26 Uhr

    Ich würde hier gerne nochmals nachharken, vor allem an die beiden Betroffenen. Herr Mittelstädt im RGA kann gerne von “fehlendem Demokratieverständnis” reden, welches die Rechtsausleger der AfD an den Tag legen, Frau Siebel vom RGA darf auch gerne Herrn Bartz zitieren, und der nette Brief von Bürgermeister Bleek darf auch gerne im Nachhinein die Sachlage erklären. Aber das Casus knacktus ist hier doch, warum ist die Polizei tätig geworden? Wieso handelt die – ohne die Sachlage zu klären – im Sinne der offensichtlich nicht korrekt handelnden AfD-Meute. Wieso sind die Herren Horn und Balschuweit gegangen bzw. gegangen worden? Wieso verschafft die Polizei nicht den Herren Eintritt zu einer öffentlichen Veranstaltung? Warum die Personalien aufnehmen? Wieso aus dem Bürgerzentrum geschmissen worden? Und wieso muss ich diese Fragen stellen? Und wieso dünkt mir, dass die Sache folgenlos bleiben wird, für die Parteien die sich falsch verhalten haben? Was will die Stadt als Vermieter tun, um eine solche missbräuchliche Nutzung in Zukunft zu verhindern?

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

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    • Wolfgang Horn
    • 25.03.16, 22:58 Uhr

    Sehr gute Fragen. Dem Bürgermeister bin ich dankbar für die offene Stellungnahme, der Presse dafür, daß sie dann Fall aufgegriffen haben. Die Fragen, Ihre und meine aus dem Schreiben an den Bürgermeister Rainer Bleek. machen jetzt erst richtig Sinn. Warum hat die Polizei mir und Lutz Balschuweit nicht zu unserem Recht verholfen? Was gedenkt die Stadt gegen die anmaßende Behandlung kritischer Bürger durch den Stadtrat und den Vorsitzenden der AfD zu unternehmen? Und, genau, wie wird man künftigen Missbrauch verhindern? Ich bin noch nicht der Meinung, daß die Sache folgenlos bleiben wird, wie Sie vermuten.

    Mit freundlichem Gruß
    Wolfgang Horn

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  2. Hallo zusammen, ich bin ein gebürtiger Wermelskirchener und Politisch bisher noch nicht großartig in Erscheinung getreten möchte dies nun aber hiermit ändern. Ich habe meine politische Richtung ganz klar bei den Grünen und möchte auch in Zukunft die Fraktion in Wermelskirchen unterstützen und voran bringen. Ich freue mich aber und das muss hier auch unbedingt gesagt werden das es bereits viele Dellmänner und Frauen gibt die hier sagen was sie denken und den Afd Anhängern Ordentlich Paroli bieten. Herr Horn und Herr Baluschweit ich finde es Klasse das Sie zu den Sitzungen gehen und in Vertretung für alle anderen dort aufzeigen das es in Wermelskirchen viele viele vernünftige demokratisch denkende Menschen mit Nächstenliebe gibt… Braunes gedankengut gehört Verboten!!! Herr Bleek auch sie sollten vielleicht einmal überlegen ob wir das in Zukunft noch einmal so Zulassen möchten bzw. müssen das Kolleginnen und Kollegen von der Afd des Hauses verwiesen werden. Aber ich gebe natürlich auch dem Kollegen Stefan Janosi recht… Vielen Dank an die Afd für die offene und ehrliche Kommunikation. .. ihr zeigt gleich euer wahres Gesicht

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