Freie Wähler fordern Wiederwahl von Kreisdirektor Werdel

Die Stellungnahme der Freien Wählergemeinschaft im Kreis entnehmen wir dem Bürgerportal Bergisch Gladbach

Auch die Fraktion der Freien Wähler plädiert für eine schnellstmögliche Wiederwahl des Kreisdirektors Erik Werdel. Damit müsse „die absolut unerfreuliche Geschichte um die Abschaffung der Position des Kreisdirektors“ bereinigt werden. Als Ursache sehen die Freien Wähler den „Machthunger der Grünen“. Der Vorgang habe der Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern geschadet. Auch der Landrat wird kritisiert.

Das Ansinnen von CDU und Bündnis90/Die Grünen, die Position des Kreisdirektors abzuschaffen, war kein Ruhmesblatt für die beiden Fraktionen. Eher hochgradig peinlich und wenig durchdacht. Offensichtlich hatte man die Rechnung auch ohne den Wirt gemacht. Der Personalrat und das Personal der Kreisverwaltung haben sich deutlich für Dr. Werdel ausgesprochen. Wie auch der tosende Beifall bei der Absetzung des Tagesordnungspunktes im Kreistag deutlich gemacht hat.

Wir haben als Fraktion immer gut und erfolgreich mit dem Kreisdirektor Dr. Werdel zusammengearbeitet. Dr. Werdel hat aus unserer Sicht nicht nur während der Flüchtlings- und Coronakrise einen guten Job gemacht. Diese Zusammenarbeit war immer offen und fair sowie von gegenseitigem Verständnis und Respekt geprägt. Sowohl in personeller als auch in sachlicher Hinsicht. Die Abschaffung der Doppelspitze der Kreisverwaltung hätten wir darüber hinaus in der Sache nicht für zielführend gehalten.

Vor diesem Hintergrund sprechen wir uns zum einem deutlich für die Beibehaltung der Position des Kreisdirektors und zum anderen für die schnellstmögliche Wiederwahl Dr. Werdel aus.

„Anders als bei Bündnis90/Die Grünen ist den kommunalen Wählergemeinschaften der Freien Wähler eine solche Parteibuchpolitik fremd“, so der Fraktionsvorsitzende Werner Conrad. „Wir orientieren uns rein an der Persönlichkeit und den Fähigkeiten der Führungskräfte im RBK. Es geht doch gerade im kommunalen Bereich um kompetente, kontinuierliche Verwaltungsarbeit und nicht um Parteibuchpolitik.“

Auch nach ein paar Tagen Abstand zur Kreistagssitzung ist für uns immer noch unklar, warum man Dr. Werdel den Stuhl vor die Türe setzen wollte. Eine sachbezogene Strategie ist bei diesem Vorgehen nicht erkennbar. Professionalität sieht anders aus. Bis heute gab es keine nachvollziehbare Begründung dazu bzw. auch keine Erklärungen, warum der Antrag im Kreistag zurückgezogen wurde. Wahrscheinlich gab es keine sachlichen Gründe.

Aus unserer Sicht ist das Ganze nur dem Machthunger von Bündnis 90/Die Grünen geschuldet, damit diese einen zweiten Dezernenten stellen können. Die nach der Kreistagssitzung getroffenen Aussagen: „Wir wollen weiterhin den Umbau der Verwaltung, den wir für richtig halten“ oder „Umso mehr bedauern wir, dass Teilen der CDU-Fraktion in letzter Konsequenz die Versorgung eines Parteimitgliedes wichtiger war, als die Verwaltung zu stärken“ halten wir für absolut unsachlich.

Wahrscheinlich war Dr. Werdel „nicht grün genug“. Darüber hinaus werden die Kräfte der CDU, die sich eines Besseren besonnen haben, bewusst verunglimpft. Das zeugt von einer Borniertheit und Uneinsichtigkeit ohnegleichen. Die Ohrfeige des Personalrates und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden völlig ignoriert.

Jetzt gilt es abzuwarten, wie es weitergeht und wie sich die beiden Fraktionen neu aufstellen. Dass Bündnis90/Die Grünen eine Wiederwahl von Dr. Werdel nicht ausschließen will, halten wir für keine späte Einsicht, sondern dem politischen Druck und dem Widerstand des Personals der Kreisverwaltung geschuldet. Nach dem Motto: „Es gilt zu retten, was zu retten ist“

In dem Zusammenhang halten wir den Alleingang des Landrates, die Stelle des Kreisdirektors ausschreiben zu wollen, nicht nur für völlig falsch, sondern sogar für rechtswidrig. Nach unserer Auffassung wäre dazu ein politischer Beschluss des Kreistages notwendig. Eine Ausschreibung ist nicht erforderlich. Entweder die Verwaltung macht einen Vorschlag oder die Politik.

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