Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in der Hüpp-Anlage
VON MICHAEL FAUBEL
Es war fast wie jedes Jahr: die Bürgermeisterin,Marion Lück, und ihre Stellvertreter, Pfarrerin Sabrina Frackenpohl-Koberski, Bürger der Stadt, die Schüler des Gymnasiums, die Vertreter der Presse, der Posaunenchor und die Vertreter der Politik, versammelt am Gedenkstein in der Hüpp.
Alle hatten sich an dem Gedenkstein in der Hüppanlage eingefunden am 13.11., dem Volkstrauertag, um sich der Opfer von Gewalt und Krieg, der Opfer aller Nationen zu erinnern. Fast wie jedes Jahr. Aber nur fast….
„Nie wieder“. Das hatten wir uns im letzten Jahr fest vorgenommen.
Doch 2022 sollte es anders werden. Mit dem am 24.02.2022 begonnenen Russischen Angriffskrieg, der immer noch mit viel Leid, Toten und Zerstörung in der Ukraine geführt wird, hat sich das Leben in Europa, auf der ganzen Welt, drastisch verändert. Mit dem Auto sind es 1854 Kilometer von Wermelskirchen nach Kiew, das ist unglaublich nah.
Pfarrerin Sabrina Frackenpohl-Koberski sprach genau das in Ihrem sehr persönlichen Beitrag an. Wie sie wie jeden morgen auch am 24.02.2022 morgens mit Ihrer Familie am Frühstückstisch saß und alles war wie immer. Bis zu den 7-Uhr-Nachrichten im Radio, als plötzlich klar wurde, ja, Putin hat es getan, er hat die Ukraine angegriffen.
Krieg in Europa. Ein völlig unverständlicher Krieg. Nie hätte jemand daran geglaubt, dass Putin das wagt.
Friedel Burghoff erwähnte anschließend in seinem Beitrag, dass er an diesem 22.02.2022 erinnert wurde, wie sein Vater zu Beginn des Zweiten Weltkrieges am 01.09.1939 gesagt hatte „Das wird ganz schlimm werden“.
An die schlimmen Ereignisse in ihrem Land mit so viel Blutvergießen und gezwungen zu sein aus ihrer Heimat zu fliehen, davon berichteten Lilja und Victor aus der Ukraine. Daß ein Despot alles daran setzt, alle Bewohner, die Kinder, also die Zukunft der Ukraine, umzubringen.
Die zwei Schüler des Städtischen Gymnasiums Wermelskirchen hatten sich mit den Themen Zwangsarbeiter und Euthanasie in der Nazi Zeit beschäftigt. Der eine junge Schüler berichtet über eine Familie aus Wermelskirchen, die geflohene Zwangsarbeiter versteckt hatten. Die aus Nächstenliebe handelten, obwohl sie dadurch selber in Gefahr kamen. Der zweite junge Schüler berichtet wie blinde Menschen durch die Giftspritze getötet wurden, weil sie es laut der Nazi-Ideologie es nicht wert waren zu leben, nur eine Belastung für das Reich.
Zum Ende der Gedenkveranstaltung sprach Bürgermeisterin Marion Lück in ihren Worten an, dass es wichtig sei, Frieden und Demokratie in Wermelskirchen zu erhalten. Frau Lück bedankte sich bei denjenigen die dazu beigetragen haben, das diese sehr emotionale Veranstaltung stattfinden konnte.
Und zum Glück, war es doch ein klein wenig wie immer. Die Lieder, vorgetragen vom Posaunenchor. Das Gedenken an die Toten, die durch Kriege und Gewaltherrschaft ums Leben gekommen sind und dass die Hoffnung auf Frieden nie aufgegeben werden sollte.
Alle Fotos © Michael Faubel