VON KATHRIN KELLERMANN
Außergewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnlich Maßnahmen: Mit der Aktion „Wermelskirchen dreht ab“ und einer dazu passenden „Dusch-Uhr“ für die heimische Dusche reagiert die Stadt Wermelskirchen mit einer bunten Idee für die Bürgerinnen und Bürger auf die angespannte Energieversorgungslage. „Wir müssen jetzt alle gemeinsam handeln und so viel Energie wie möglich einsparen“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück und fügt hinzu: „Jede Kilowattstunde, die jetzt nicht verbraucht wird, hilft allen in der Stadt dabei, besser durch den Herbst und Winter zu kommen! Außerdem sparen wir alle dabei Geld.“
Denn: Die Energiekosten sind bereits jetzt um etwa 30 Prozent gestiegen: Wer bisher 500 Euro für Energiekosten monatlich bezahlt hat, wird nun mit 650 Euro zur Kasse gebeten. „Das tut weh und sorgt dafür, dass an anderer Stelle gespart werden muss“, so die Bürgermeisterin.
Dabei können die Energiekosten schon beim Duschen gesenkt werden: Durchschnittlich verbringt jeder von uns etwa zehn Minuten unter der heißen Dusche. Wer die Zeit jedoch auf drei Minuten reduziert und dabei die Temperatur senkt, kann bis zu 600 Euro im Jahr sparen. Die Kostenersparnis kann sich jeder beim Duschrechner der Verbraucherzentrale unter www.verbraucherzentrale.nrw/duschrechner ausrechnen lassen.
Als buntes Helferlein hat die Stadt Wermelskirchen jetzt spezielle Dusch-Sanduhren bestellt, die den Zeitraum von exakt drei Minuten anzeigen. Diese wird Bürgermeisterin Marion Lück am Freitag, 5. August, von 10 bis 12 Uhr auf dem Wochenmarkt an interessierte Bürgerinnen und Bürger verteilen, solange der Vorrat reicht. Wer möchte, kann dann später ein Foto seiner neuen Dusch-Uhr oder anderen Energiespar-Tipps mit dem Hashtag #wermelskirchendrehtab auf Instagram oder Facebook teilen.
„So möchten wir mit dieser Aktion auf die aktuelle Situation aufmerksam machen und mit ein wenig Spaß zum Energiesparen anregen“, sagt Marion Lück. Mit den Dusch-Uhren werden auch Postkarten mit Energie-Spartipps für den eigenen Haushalt verteilt. „Es sind schon kleine Veränderungen, die einen großen Unterschied machen können“, so die Bürgermeisterin. Deshalb der Slogan „Wermelskirchen dreht ab“, weil es nicht nur darum geht, schneller aus der Dusche zu kommen, sondern auch, die Heizung runterzudrehen oder den Strom auch mal abzuschalten.
In der Verwaltung werden seit Wochen Maßnahmen umgesetzt, um Energie zu sparen, wie kein Dauerlicht auf den Fluren, keine Heizung oder warmes Wasser in öffentlichen Gebäuden bis zum 15. September oder ein sukzessiver Austausch der Leuchtröhren gegen LED-Leuchten. Längerfristige Maßnahmen sind derzeit in der Planung.
Das Logo für die „Wermelskirchen dreht ab“-Kampagne wurde übrigens von einer Wermelskirchener Agentur kreiert, die selbst ganz begeistert von der „abgedrehten Idee“ war. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich noch ganz viele andere Wermelskirchenerinnen und Wermelskirchener für die Idee begeistern können, den Wasserhahn in der Dusche früher abzudrehen und freuen uns auf viele Bilder unter #wermelskirchendrehtab“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück.
Beitragsfoto: Wer kürzer duscht verbraucht weniger Energie und spart im Jahr eine Menge Geld! © Stadt Wermelskirchen