Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 22.483 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 140.307 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 162.790 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 23,4 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 669,9 von 808,8 am Vortag. Sieben weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 132.960. Wie das RKI mitteilt, kann es wegen der Osterfeiertage und Ferien in einigen Bundesländern zu geringeren Test-, Melde- und Übermittlungsaktivitäten kommen. Wie schon in den letzten Tagen haben auch am Ostermontag viele Gesundheitsämter in Deutschland anscheinend keine Angaben zu Corona-Neuinfektionen und Todesfällen übermittelt. Beim Robert-Koch-Institut liegen heute Morgen aus knapp 65 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte und für den Ostersonntag aus knapp 68 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte keine neuen Fälle oder Todesfälle beim Robert-Koch-Institut vor. Am Tag zuvor waren es 55 Prozent der Regionen. Die Sieben-Tage-Inzidenzen sind bis etwa Ende nächster/Anfang übernächster Woche wenig aussagekräftig. Erst wenn die Nachmeldungen eingeflossen sind, ist ein Vergleich wieder sinnvoll. Laut aktueller Auswertung des DIVI-Intensivregisters sind derzeit in 17 Kreisen keine Intensivbetten mehr frei. In Bayern sind betroffen z. B. der Landkreis Kitzingen, Erlangen-Höchststadt und Kulmbach. In Rheinland-Pfalz können die Kreise Kusel, Mainz-Bingen und Zweibrücken keine weiteren Intensivpatienten mehr aufnehmen. In Niedersachsen gibt es in Emden, Wittmund, und Helmstedt keine freien Intensiv-Kapazitäten.
Der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, hält die weitere Entwicklung des Coronavirus für ungewiss. “Keine Expertin und kein Experte kann derzeit sicher sagen, welche Variante wir im Herbst bekommen”, sagt Kluge der Funke Mediengruppe. “Wir sollten aber darauf vorbereitet sein, dass noch einmal eine Variante kommen kann, die zu einer höheren Krankheitsschwere führt, als dies derzeit bei der Omikron-Variante der Fall ist.” Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte mit Warnungen vor einer möglichen “Killervariante” Kritik auf sich gezogen. Kluge meinte dazu: “Eine Corona-Variante als ”Killervariante“ zu bezeichnen, ist unpassend.” Es gebe andere Infektionen, bei denen die Sterblichkeit deutlich höher liege als dies bei Covid-19 bisher der Fall gewesen sei. Etwa eine schwere bakterielle Sepsis. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne ruft zum freiwilligen Maskentragen nach den Schulferien auf. Das Tragen einer Maske nach den Osterferien sei sicherlich hilfreich, sagte der SPD-Politiker in einem heute veröffentlichten Interview der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. Tonne betonte: “Jegliches Tragen ist freiwillig, andererseits haben sich alle auch daran gewöhnt. Die Maske tut nicht weh und bietet einem selbst und den anderen Schutz.” Der Minister kritisierte das Infektionsschutzgesetz, wodurch kein Spielraum mehr gegeben sei, um auf eine mögliche Verschlechterung der Lage zu reagieren. “Eine Maskenpflicht ist grundsätzlich nicht mehr vorgesehen und das halte ich für sehr kurzsichtig. Die Maske hat uns zuletzt sehr dabei geholten, die Schulen offen zu halten.”
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holteschek fordert einen neuen Vorstoß der Bundesregierung für eine allgemeine Impfpflicht. “Uns allen muss klar sein: Am besten sind vulnerable Gruppen dann geschützt, wenn sich möglichst viele Menschen impfen lassen”, sagt der CSU-Politiker. Ein von Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützter Kompromissentwurf mehrerer Abgeordneter für eine Impfpflicht zunächst ab 60 Jahren war Anfang April im Bundestag klar gescheitert. Zum ersten Mal seit dem vergangenen Donnerstag gibt es heute wieder frische Impfzahlen. Allzu viel hat sich über die Osterfeiertage aber nicht getan. Insgesamt wurden von Karfreitag bis Ostersonntag etwas mehr als 6.400 Impfungen bundesweit gemeldet.
Trotz strenger Corona-Maßnahmen nahm der britische Premierminister Boris Johnson an privaten Treffen in seinem Amtssitz teil. Die Auswüchse der sogenannten “Partygate-Affäre” zeigen sich jetzt auch bei einer Umfrage unter der britischen Bevölkerung. Daran haben sich fast 2000 Teilnehmern beteiligt, schreibt die Huffington Post. Auf die Frage mit welchem Wort sie Johnson beschreiben würden, wurde demnach besonders oft das Wort “Lügner” genannt. Die Umfrage von JLPartners stellte fest, dass 72 Prozent der Teilnehmer negative Konnotationen äußerten, heißt es in dem Bericht weiter. Nur 16 Prozent hätten positive Assoziationen mit Johnson. Kurz vor Aufhebung der Maskenpflicht in Schottlandhat sich Regierungschefin Nicola Sturgeon noch eine Rüge der Polizei eingehandelt. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie die 51-Jährige am Samstag in der Stadt East Kilbride ohne Maske einen Friseursalon besuchte. Am Wochenende galt in Schottland für Geschäfte und Restaurants allerdings noch Maskenpflicht. Seit Ostermontag ist dies nur noch eine Empfehlung.
Weltweit sind seit Beginn der Pandemie mehr als 502,85 Millionen Corona-Infektionen gemeldet worden. 6.594.819 Menschen sind mit oder an einer Corona-Infektion gestorben. Dies geht aus Reuters-Daten hervor. Seit dem Auftreten der ersten Corona-Fälle in China im Dezember 2019 wurden in mehr als 210 Ländern und Gebieten Infektionen registriert. Angesichts der Corona-Krise haben die USAfür Mai ein zweites, globales Gipfeltreffen im Kampf gegen die Pandemie angekündigt. Der Gipfel solle am 12. Mai virtuell stattfinden, teilte das Weiße Haus heute mit. Das Treffen werde unter anderem von den USA und Deutschland als derzeitigem G7-Vorsitzenden sowie dem G20-Vorsitzenden Indonesien geleitet. Gestern hatte Shanghai den Tod von drei Corona-Infizierten bekannt gegeben. Es war das erste Mal, dass die Stadt während des aktuellen Omikron-Ausbruchs Todesfälle gemeldet hatte. Die Stadt registrierte einen Rückgang der Neuinfektionen auf 17.332 von 19.831 am Vortag. Shanghai hatte am 1. April für das gesamte Stadtgebiet einen harten Lockdown verhängt, was zu Unmut in der Bevölkerung führt. Zweifel an der Wirksamkeit eines Heilmittels der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gegen das Coronavirus haben den Aktienkurs einen großen chinesischen Pharmaunternehmens abstürzen lassen. Der Aktienkurs des Arzneimittelherstellers Shijiazhuang Yiling Pharmaceutical fiel am Montag an der Börse in Shenzhen um zehn Prozent auf 32,39 Yuan (rund 4,70 Euro). Ausgelöst wurden die Turbulenzen am Sonntag durch einen Bericht der Gesundheitsplattform Dingxiang Yisheng, demzufolge das pflanzliche Medikament Lianhua Qingwen entgegen weit verbreiteter Annahmen nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützt. In China ist das Mittel, das gegen Fieber und Halsschmerzen helfen soll, seit 2020 zur Behandlung von Corona-Patienten zugelassen. In den USA hat eine Bundesrichterin die landesweite Corona-Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln für ungültig erklärt. Die nationale Gesundheitsbehörde CDC habe mit der entsprechenden Verfügung ihre Befugnisse überschritten, heißt es in der heute veröffentlichten Entscheidung der Richterin aus dem Bundesstaat Florida. Das Verfahren für solche Vorschriften sei nicht eingehalten worden. Das Gericht in Tampa hob die Regelung auf und verwies sie zurück an die Gesundheitsbehörde. Zunächst blieb unklar, welche unmittelbaren Folgen die Entscheidung hat. Präsident Joe Biden hatte die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln kurz nach seinem Amtsantritt im Januar 2021 angestoßen. Die brasilianische Regierung will in den kommenden Tagen nach zwei Jahren Corona-Pandemie den Gesundheitsnotstand offiziell beenden. Dank einer Verbesserung der Infektionszahlen, der Impfquote und der Kapazitäten des Gesundheitssystems “haben wir die Voraussetzungen, um heute das Ende des öffentlichen Gesundheitsnotstands zu verkünden”, sagte Gesundheitsminister Marcelo Queiroga. Der Notstand ist seit Februar 2020 gültig und hatte die Verwendung von Impfstoffen mit Notzulassung und den Ankauf von Medikamenten ohne öffentliche Ausschreibung ermöglicht.
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