Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern wurde unterlaufen

Leserbrief von Peter Maar an den Waterbölles, das kommunalpolitische Forum für Remscheid

Haben Sie schon einmal eine Silvesternacht mit einer zehn Jahre alten Hündin erlebt, die gewöhnlich Freundlichkeit, Freude und keine Angst an den Tag legt? Einem Hund, der mutig am Gartenzaun versucht, die Kehrmaschine oder den Müllwagen zu verbellen? Diesen über Jahre lieb gewonnene Begleiter kennen Sie in der Silvesternacht nicht wieder. So auch in diesem Jahr, in einer Silvesternacht mit einem sogenannten “Verkaufsverbot” von Feuerwerksartikeln.

Spätestens nach dem ersten “Polenböller”, so gegen 22 Uhr, überkamen das arme Tier die ersten Panikattaken. Die steigerten sich, je näher der Jahreswechsel heranrückte, ins für den Hund Unerträgliche. Das arme Tier zitterte ununterbrochen am ganzen Leib, hechelte um Luft, versuchte sich in alle Ecken zu verkriechen, scharrte an Teppichen, um unter ihnen wohl Schutz zu suchen. Die Hündin, Liebling der ganzen Familie, war durch absolut nichts zu beruhigen, und wir hatten Angst, das ohnehin herzkranke Tier würde kollabieren oder gar einen Herzschlag erleiden. Auch ein spontaner Umzug ins Kellergeschoss mit Fernseher auf hoher Lautstärke und herabgelassenen Rollläden half nichts; die Hündin zitterte wie verrückt, hechelte panisch, und aller Zuspruch half nicht.

Das von unserer Regierung verordnete “Verkaufsverbot” von Feuerwerksartikeln ohne ein gleichzeitiges striktes Abbrennverbot (was absolut logisch gewesen wäre), war ein „voller Erfolg”! Stolz berichteten im Fernsehen Feuerwerkfanatiker, dass sie hunderte Kilometer nach Belgien gefahren seien, um sich kurz hinter der Grenze sich mit teilweise großen Mengen an Feuerwerksartikeln einzudecken. Die Händler in Belgien und Polen konnten das Geschäft ihres Lebens machen, aber natürlich auch der Internethandel.

Diese Inkonsequenz unserer Regierenden, ein Verkaufsverbot in Deutschland auszusprechen und gleichzeitig kein Abbrennverbot zu erlassen, ist an Naivität nicht mehr zu überbieten. Und dieses Verhalten wird jetzt noch überboten, in dem die mit einem Verkaufsverbot belegten deutschen Hersteller ohne ihr Zutun Zeugen eines tollen Silvesterfeuerwerks wurden, aber finanziell in die Röhre schauen mussten und jetzt, natürlich nachvollziehbar, vom Staat Millionenbeträge für den Unsatzausfall erwarten dürfen. Der Staat wird mit Steuermitteln schon sorgen, dass die deutschen Hersteller und Verkäufer nicht leer ausgehen…

Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) hat aktuell – wieder einmal – ein absolutes Feuerwerksverbot gefordert. Denn nicht nur Haustiere geraten in Panik voller Qualen. Auch Wildtiere leiden und natürlich letztlich die ganze Umwelt. Und zahlreiche Schwerverletzte und Tote sind auch in diesem Jahr wieder zu beklagen, darunter ein zwölf Jahre altes Kind.

Kommentare (3) Schreibe einen Kommentar

  1. Wegen mir braucht es kein Feuerwerk zu geben. Macht nur Krach, Dreck und stinkt.

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    • Marcus Richter
    • 01.01.22, 20:54 Uhr

    Es ist wie auch bei vielen anderen Dingen: Eine kleine Gruppe – hier diejenigen, die sich entmannt fühlen, wenn sie nicht besoffen mit Sprengstoff hantieren dürfen – schreit gefühlt am lautesten. Dennoch ist diese “Sitte” von vorgestern, aus einer Zeit, in der Umwelt- und Klimaschutz noch Fremdwörter waren.

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    • MoSi
    • 05.01.22, 0:21 Uhr

    immer nur blablabla!! Wir haben auch Tiere! Einen fast 12Jahrigen kleinen Terrier! Keines unserer 5 Tiere ging es schlecht beim Bollern! Wir haben unser alljährliches Feuerwerk aus dem Internet! Wir wollten weiter den Brauchtum mit knallen feiern und es war mega schön! Unsere Hündin ist keinesfalls taub! sie hört noch immer kleine Mäuse! Immer dieses blablabla und Umweltschutz Mist! Dann rettet erstmal China!!!!! Mann Mann!!
    solange ich irgendwie an Böller komme, werde ich sie Neujahr zünden!! Ende! und das auch ohne Alkohol! Nüchtern!

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