Rehse und die Empirie

VON WOLFGANG HORN

Henning Rehse ist bekanntlich ja nicht nur bestechender Chemiker, sondern auch First-Class-Empiriker, nachgerade ein Hexenmeister der Zahlen. Er reklamiert lauthals, auf Facebook, daß „90% der Bürger, die nicht grün gewählt haben“, geschützt werden müssen. Vor was? Vor der „links-grünen Clique“ in Wermelskirchen. Tja …

Ist das die Nachfolge von Adam Riese oder doch eher pathologisch? Die WNK-Fraktion, vom Wähler und seiner Frau, der Wählerin, auf eine Drei-Personen-Fraktion mit ein bißchen über fünf Prozent zurechtgestutzt, hat konkret ganze 895 Stimmen erreicht. Von 29.033 wahlberechtigten Einwohnerinnen und Einwohnern in der Stadt. Das sind, bei Lichte besehen, 3,08 Prozent. Mit anderen Worten: 97 Prozent der Bürger dieser Stadt haben nicht WNK UWG gewählt. Aber die Polit-Paranoia gebietet es Rehse, die Bürger vor den Grünen zu warnen.

Die Grünen haben dreimal so viele Stimmen erhalten wie die WNK UWG. Rehse bleibt Rehse. Er plustert sich auf. Nicht merkend, daß es eben dieses Gehabe, diese großsprecherische Manier ist, von der die Bürger zunehmend nichts mehr wissen wollen: Grünenhaß und Linksphobie, vorgetragen in rabaukiger Lautstärke, kurzum: eine ausgeprägte Cerebralphimose. Rehse bleibt sich treu. Im Gestern. Im Jetzt und Heute sind er und sein Laden verzichtbar. In nur drei Wahlen hat vor allem Rehse die WNK UWG nahezu zugrunde gewirtschaftet. Alle anderen Beteiligten sind lediglich Satrapen. Das Elend der WNK heißt Rehse und liegt in der verengt rückwärtsgewandten Weltsicht des Vorsprechers.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • EDV-Schrauber
    • 23.10.20, 18:44 Uhr

    Unseren täglichen Rehse gib uns heute.

    Offen gesagt nerven die täglichen Artikel langsam. Ich weiß auch nicht wieso Sie dem Mitglied einer kleinen unbedeutenden 3%-Partei diese Aufmerksamkeit widmen. Statt ihn einfach langsam in der Versenkung verschwinden zu lassen, machen Sie hier in letzter Instanz auch noch Werbung für ihn.

    Rehse mag ein profilneurotischer Rechtsausleger mit übermäßigem verbalen Geltungsdrang sein, seinen Einfluss auf die Leute, die einigermaßen Verstand in der Murmel haben ist jedoch eher minimal. Ich persönlich glaube, dass ihm jedes Mal ordentlich einer abgeht, wenn Sie sich hier wieder in blumigen Worten an ihm abarbeiten.

    Solchen Menschen kommt man bei, indem man Ihnen die Bedeutung zuteil werden lässt, die sie verdienen. Und Sie einfach ignoriert. Bei 3% werden dass hoffentlich auch die Mitglieder sämtlicher anderen Parteien tun. Außer verbal mal einen rauszuhauen wird sein konstruktiver Beitrag zur Wermelskirchener Politik in Zukunft wohl eher überschaubar bleiben.

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

    PS: tl;dr: eure Tränen sind sein Gleitgel.

    Antworten

    • Grauganz
    • 23.10.20, 20:59 Uhr

    Lieber Schrauber,

    Sie müssen das doch nicht lesen. Machen Sie es doch wie mit Ihrer Zeitung. In der lesen Sie auch nicht alles.

    Und wie man welchen Menschen beikommt, das entscheidet jeder für sich. Der Rat der Stadt ist eben keine Versenkung. Wer im Stadtrat sitzt, ist auch mein Stadtrat. So ist das leider. Also werde ich zur Kenntnis nehmen, was ein Stadtrat so von sich gibt, und, wenn mir danach sein sollte, das auch thematisieren.

    Der Stadtrat ist gleichsam das unterste, lokal angesiedelte Organ der Demokratie. Das kann und darf man nicht einfach ignorieren. So wenig wie das, was dort oder anderswo von jenen öffentlich geäußert wird, die die Belange der Stadt und der Bürger vertreten sollen.

    Rassismus und rassistische Äußerungen beispielsweise kann man nicht wegignorieren.

    Ebenfalls mit freundlichen Grüßen

    Wolfgang Horn

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.