VON WOLFGANG HORN
Das Bürgerportal Bergisch Gladbach, in-gl.de, setzt unter der Überschrift „Ortsverband der Linken schlägt zurück“ seine Berichterstattung über die parteiinternen Machtkämpfe in der Partei Die Linke auf Kreisebene sowie in der Kreisstadt Bergisch Gladbach fort. Dem Leser außerhalb der Partei Die Linke sowie außerhalb von Bergisch Gladbach dürfte es schwerfallen, die Vorgänge zu durchschauen und politische Differenzen von persönlicher Ränke zu scheiden. Zudem sind die handelnden Personen hier nicht oder kaum bekannt und politische Initiativen aus der Kreisstadt werden in Wermelskirchen nur äußerst selten thematisiert.
Das Bürgerportal veröffentlichte gestern ein 22seitiges Rechtfertigungspapier der mittlerweile abgesetzten Gladbacher Wortführer der Partei, Thomas Klein, Lucie Misini und Markus Winterscheidt. Dieses weder politisch, noch sprachlich besonders sorgfältig erstellte Dokument läßt sich für einen Außenstehenden nur als trauriger Beweis persönlichen und politischen Komplettversagens lesen, als Dokumentation persönlicher Verwerfungen, mit der man unter normalen Umständen um den Preis der politischen Totalabstrafung niemals das Licht der Öffentlichkeit aufsucht. Nun haben die Gladbacher Linken dieses Dokument dem Bürgerportal offenbar zur Verfügung gestellt, so daß auch wir das Papier dokumentieren können.
Uns kommt es dabei nicht darauf an, im Einzelnen das politische Versagen nachzuzeichnen und die persönlichen Animositäten zur verfolgen. Politiker der Partei Die Linke haben diesen fatalen Blick in die Innereien einer auf kommunaler Ebene tätigen Partei möglich gemacht. Die Dokumentation dieser PDF-Datei macht auch eine Generalisierung dessen, was dort aufgeschrieben wurde, nicht möglich. Hier handelt es sich – hoffentlich – um einen traurigen Einzelfall.
Mike Galow, Die Linke Wermelskirchen und Bürgermeisterkandidat, konnte erst jetzt Stellung zu den Vorgängen beziehen, da er heute mit Videodreharbeiten beschäftigt war:
Sehr geehrter Herr Horn, danke für die Möglichkeit einer Stellungnahme.
Nach den Beschlüssen, die auf der letzten Versammlung des Kreises mit einer 2/3-Mehrheit beschlossen wurden, war klar, dass die kleine Truppe in Bergisch Gladbach nicht kleinbeigeben würde. Und natürlich war auch klar, dass man im altbewährten Stil versuchen würde, den anderen Ortsvereinen, die sich geschlossen für eine Auflösung eingesetzt haben, noch einen rein zu würgen.
In dieser “Stellungnahme“ sind allerdings so viele Unwahrheiten verpackt, dass ich nicht auf einzelne Punkte eingehen möchte. Die Mehrheit im Kreis ist froh und erleichtert, dass wir einen Cut gemacht haben, der es den anderen Mitgliedern in Gladbach ermöglicht, die nicht zu dieser kleinen Truppe gehören, einen Neuanfang zu starten. Das dies ausgerechnet vor der kommenden Kommunalwahl passiert ist, ist tragisch, war aber leider nicht zu ändern. Aber besser jetzt als nie. Ich wünsche den Mitgliedern in Bergisch Gladbach einen guten Neuanfang und gutes Gelingen.
Da kann man Herrn Galow nur zustimmen.
Wer die Ereignisse verfolgt erkennt schnell, es handelt sich hier um einen Feldzug von hauptsächlich drei (1,2,3) einzelnen Mitgliedern des aufgelösten Ortsverbandes.
Deren Handeln war nie mit der Basis abgestimmt und dagegen hat sich nun die breite Basis der Mitglieder gewehrt.
Das nun die Akteure noch versuchen Schaden anzurichten zeigt doch deutlich wie unsozial diese sind.
Es wäre für den ganzen Kreis doch viel schlimmer gewesen, wenn diese nicht gewollten Dinge um die Akteure weitergegangen wären.
Die absolute Mehrheit der Kreismitglieder wollte kein weiteres unsoziales Verhalten tragen, weder im Ortsverband noch in einer Fraktion mit der rechten Bürgerpartei.
Das betrachte ich als konsequent und sehr ehrlich, klar zu sagen, wir unterstützen euer Verhalten nicht mehr, wir wollen nicht das nochmal eine solche Fraktion entsteht und schon recht nicht mehr das dort Geld eine so große Motivation spielt.
Ich finde, transparenter und klarer kann eine Partei nicht handeln. Dafür kann man sie loben. Demokratie ist eben wenn eine klare Mehrheit sagt wobes langgeht und nicht eine eigennützige kleine Drei-Mann-Truppe.