Gedenken statt AfD-Monolog

AfD provoziert an internationalem Gedenktag | Montag, 18 Uhr Demonstration vor Bürgerzentrum

VON WOLFGANG HORN

Wermelskirchen | Für Montag um 19 Uhr hat eine Partei einen Bürgerdialog mit zwei Landtagsabgeordneten im Bürgerzentrum angekündigt, die ansonsten nicht wirklich für Dialog steht, für faire politische Auseinandersetzung, sondern für Haß und Hetze, für völkischen Nationalismus, für Lügen und Falschmeldungen, für Kumpanei mit rechtsextremistischen Kräften. Den Protagonisten des rechtesten Flügels dieser rechten Partei darf man laut Gerichtsentscheidung als “Faschisten” bezeichnen.

Es ist gewiß kein Zufall, sondern eher bezeichnend, daß diese Partei am 27. Januar zu einem Bürgerdialog mit zwei Bürger aus der Stadt Köln einlädt, jährt sich doch mit dem morgigen Tag zum 75. Male die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs. Der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ am 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 erklärt.

Aus gutem Grund also wird in den sozialen Medien zu einer friedlichen Demonstration morgen, am 27. Januar um 18 Uhr vor dem Bürgerzentrum in Wermelskirchen aufgerufen. Wir sollten nicht zulassen, daß eine reaktionär-völkische Partei mit Verbindungen in den Rechtsextremismus hinein eben diesen Tag nutzt, um erneut von einer “Wende der Erinnerungskultur” zu schwadronieren.

Wer die Erfahrungen aus der Nazidiktatur beherzigt, wer für ein friedliches Miteinander aller Menschen jenseits ihrer Hautfarbe, Herkunft, Kultur, Religion oder politischen Haltung eintritt, wer die Demokratie schützen und das Land vor einer weiteren Spaltung bewahren will, ist aufgerufen, morgen, am 27. Januar um 18 Uhr vor dem Bürgerzentrum der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und gegen den Auftritt des parlamentarischen Arms des Rechtsextremismus in unserer Stadt zu protestieren.

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  1. Ich bin Jahrgang 1965, gehöre keiner Partei an. Dennoch werden meine Frau und ich heute Abend vor dem Rathaus sein und zwar, um dem 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz, dem Holocaust und der Millionen unschuldig ermordeter Menschen zu gedenken. Das was die Nazis damals gemacht haben, war alles vor meiner Zeit, aber es darf nie wieder so weit kommen. Mir ist bewusst, dass die Generationen nach dem Holocaust keine Schuld an selbigem haben, aber als Bürger des Landes, welches dieses große Leid brachte, doch eine Verantwortung tragen. Eine Verantwortung dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschehen kann. Ich persönlich frage mich, wie Menschen hier in unserer Stadt, mit denen wir hier in die selben Geschäfte zum Einkauf gehen, die das Kino besuchen, über die Telegrafenstraße oder Kölner Straße spazieren, wie einige dieser Menschen wieder solchen Rattenfängern wie damals auf den Leim gehen können und solche Gedanken mit Fremdenhass und Ähnlichem zulassen.

    Information über Auschwitz von Reinhard Schinka
    https://schinkasblog.blogspot.com/2020/01/auschwitz.html

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