Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

Die K18 – Hängebrücken und Visionen

Im Newsletter des ADFC, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs für den Oberbergischen und den Rheinisch-Bergischen Kreis, hat sich Sabine Krämer-Kox mit den jüngsten Vorschlägen für und Debatten über eine Anbindung von Dabringhausen an die Radtrasse im Ausschuß für Stadtentwicklung und Verkehr auseinandergesetzt:

VON SABINE KRÄMER-KOX

Rheinisch-Bergischer Kreis | Am 02. Dezember war das Thema der Kreisstraße K18 zwischen Dabringhausen (L101) und Burscheid (B 51) erneut Gegenstand des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr der Stadt Wermelskirchen. In einem Punkt waren sich die Ratsmitglieder ausnahmsweise einmal einig: Dabringhausen braucht für Radfahrende eine Anbindung an den Panorama-Radweg Balkantrasse. Uneinigkeit dagegen herrschte über das „WIE“.

2018 war dem Ausschuss der Vorschlag, die K18 in eine Fahrradstraße umzuwandeln, vorgelegt worden. Dieser war jedoch einstimmig abgelehnt worden.

Brückenschlag

Spätestens seit dem Vorschlag, ein wie auch immer geartetes (Schienen)fahrzeug auf dem Panorama-Radweg Balkantrasse einzusetzen, ist Wermelskirchen für innovative, bahnbrechende Ideen berühmt (berüchtigt). So wartete diesmal die WNKUWG mit einem im Wortsinne brückenschlagenden Vorschlag auf. Die Idee: an der schmalsten Stelle des Eifgentals eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer zu installieren. Ein ähnliches Projekt existiert in Geierlay/Hunsrück, wo Touristen seit 2015 rund 100 Meter über einem Seitental der Mosel spazieren können. Zugegeben – das hat was! Leider wurde der Vorschlag vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr direkt im Hinblick auf entstehende Kosten zurückgewiesen.

Verbindungsweg zwischen Dabringhausen und Bechhausen

Alternativ schlug die WNKUWG den Ausbau eines vorhandenen Wanderweges zwischen Dabringhausen Asterweg 48 nach Bechhausen 77 vor – in Verbindung mit einem kleineren Brückenbauwerk.

In seiner jetzigen Form ist dieser Weg für Radfahrende aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit nicht geeignet, allerdings durchaus eine 2. Überlegung wert. Verbreitert, mit einer festen Oberfläche versehen, wäre die Strecke durchaus denkbar – sofern man nicht den steilen Berg direkt nach Bechhausen, sondern entlang der Wiese zur bereits bestehenden asphaltierten Wirtschaftsstraße (Sackgasse) parallel zum Ziegeleier Loch einplanen würde.

Es ist allerdings mehr als fraglich, ob der Wanderweg entsprechend verbreitert und befestigt werden kann, ohne mit Naturschutzrichtlinien in Konflikt zu geraten. Für Berufspendler, die ganzjährig den Mobilitätsknoten am Raiffeisenplatz in Hilgen erreichen möchten, wäre eine feste Oberfläche – und idealerweise Beleuchtung – jedoch unabdingbar. Sicherlich würden der Trasse Bäume zum Opfer fallen und ob ein asphaltierter, im Idealfall beleuchteter Weg, einen Gewinn für das naturbelassene Eifgental darstellen würde, kann mit Skepsis betrachtet werden.

Verbindungsstrecke Dabringhausen (Friedhof) – Rausmühle – Löh

Dem ADFC und der Stadt wurden im Vorfeld drei Wegvorschläge über Rausmühle vorgelegt. Nach vor-Ort-Prüfung beurteilen wir alle – außer für Mountainbiker – als topographisch vollkommen ungeeignet: zu steil, zu nah an Abbruchkanten, von Rausmühle nach Löh zwar asphaltiert, aber viel zu steil. Darüber hinaus bindet die Strecke über Rausmühle den Mobilitätsknoten Hilgen nur indirekt an.

Viele Straßen führen nach Wermelskirchen

Es bestehen fünf Straßenverbindungen zwischen Dabringhausen und Hilgen/Wermelskirchen: die L294 (über Markusmühle), die K18, die K15 ( Emminghausen/Neue Mühle), die L 157 (über Finkenholl) und die L 409 (über Eipringhausen). Alle diese Straßen weisen als Besonderheit auf, dass sie das Tal das Eifgenbaches lediglich queren, so dass Ruhe und Schönheit des Eifgentals weitgehend erhalten bleiben. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens, vieler Kurven und hoher Geschwindigkeiten sind alle diese Strecken für Radfahrende zu gefährlich. Weniger Verkehr herrscht zwar auf der K15, diese Strecke hat es topographisch allerdings in sich.

Fahrradstraße K18 an Wochenenden oder an Sonn-und Feiertagen?

Die generelle Frage ist, ob die K18 zumindest an Wochenende für den Motorisierten Individualverkehr gesperrt werden kann. Das Wort „Wochenende“ stieß im Rat bereits auf Kritik, da es Samstage einschließe. Samstags ist ein Haupteinkaufstag. An der Einmündung L101/K18 soll ein neuer EDEKA Markt entstehen, d.h. Kunden aus Hilgen oder Tente könnten das Geschäft nur über die L294 anfahren. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr will wirtschaftliche Interessen, in diesem Fall die des Einzelhändlers, nicht unberücksichtigt lassen.

Gutachten

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr beschloss, zunächst ein offizielles Gutachten zur Prüfung der diversen Vorschläge – Alternativstrecken durch den Wald, temporäre Sperrung der K18 für den Motorisierten Individualverkehr – in Auftrag zu geben.

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